W:Zehe (Fuß)

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Datei:Füße mit Zehen.JPG
menschliche Zehen

Als Zehen werden die Endabschnitte der Gliedmaßen der vierfüßigen Wirbeltiere bezeichnet, bei Primaten (inkl. Menschen) nur die der hinteren Gliedmaßen. Im Singular gibt es zwei Wortformen: der Zeh oder die Zehe.[1] Die lateinische Bezeichnung Digitus pedis bedeutet wörtlich „Finger des Fußes“.

Der Mensch besitzt normalerweise an jedem Fuß fünf Zehen. Die größte Zehe (Großzehe, Hallux) befindet sich innen am Fuß, die kleinste Zehe (Kleinzehe, Digitus minimus) außen.

Wie jeder Finger besitzt auch jede Zehe einen Nagel. Bei Tieren können Zehen statt Nägeln auch Hufe, Klauen oder Krallen tragen. Es gibt auch Tiere, deren Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind.

Anatomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Ospied-de.svg
Schema der Fußknochen des Menschen.
Datei:Fuß re röntgen.png
Röntgenbild der Fußknochen des Menschen

Die Zehenglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zehenknochen (Ossa digiti oder Ossa digitorum pedis) ähneln im Aufbau den Fingerknochen. Die große Zehe besitzt zwei Glieder, alle übrigen Zehen sind dreigliedrig. Die Glieder werden in Grundglied (Phalanx proximalis), Mittelglied (Phalanx media) und Endglied (Phalanx distalis oder Phalanx unguicularis) unterteilt. Bei Huftieren werden sie als Fessel-, Kron- und Hufbein bezeichnet. An den Zehenknochen lassen sich die Basis, der Körper und der Kopf unterscheiden.

Gelenke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gelenke zwischen Mittelfußknochen und Grundgliedern werden als Zehengrundgelenke (Metatarsophalangealgelenke) bezeichnet. Das Gelenk zwischen Grund- und Mittelglied trägt die Bezeichnung Mittelgelenk oder proximales Interphalangealgelenk (PIP). Zwischen dem Mittel- und dem Endglied befindet sich das Endgelenk (distales Interphalangealgelenk, DIP).

Länge der Zehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ist die große Zehe die längste, so spricht man von einer ägyptischen Fußform. Ist jedoch die zweite Zehe die längste, so spricht man von einer griechischen Form. Die dritte Form ist die römische, bei der die ersten beiden Zehen in etwa in einer Linie stehen. Sie wird auch quadratische Form genannt. Die ägyptische Form ist die häufigste (44 %), vor der römischen (36 %) und der griechischen (20 %).

Bewegungen der Zehen und Muskulatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Beugung der Zehen in Richtung Boden wird als Flexion, manchmal auch als Plantarflexion, bezeichnet. Sie wird durch die Zehenbeugemuskulatur bewerkstelligt. Für die Beugung der Großzehe sind im Wesentlichen der kurze und der lange Großzehenbeuger zuständig. Die zweite bis fünfte Zehe wird im Wesentlichen durch den kurzen und den langen Zehenbeuger gebeugt.

Die Streckung der Zehen in Richtung Fußrücken wird als Extension, selten auch als Dorsalextension oder Dorsalflexion bezeichnet. Für die Streckung der Großzehe ist der kurze und der lange Großzehenstrecker zuständig. Die übrigen Zehen werden durch den kurzen und langen Zehenstrecker gestreckt.

Das Spreizen der Zehen wird Abduktion genannt. Zieht man die Zehen nach der Spreizung wieder aneinander, so handelt es sich hierbei um eine Adduktion.

Erkrankungen der Zehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt unter anderem die folgenden Erkrankungen und Fehlbildungen der Zehen:

Mit Bezug auf Finger und/oder Zehen:

  • Brachydaktylie (Verkürzung einzelner oder mehrerer Finger oder Zehen)
  • Oligodaktylie (Fehlen eines oder mehrerer Finger oder Zehen)
  • Polydaktylie (überzählige Finger oder Zehen)
  • Syndaktylie (Verwachsung bzw. Nichttrennung von Finger- oder Zehengliedern)

Die Bezeichnung Dysmelie (Fehlbildung) wird auf Gliedmaßen aller Art angewendet: Arme und Beine, Hände und Füße, Finger und Zehen.

Etymologie und Benennung der Zehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort Zehe (ahd. zêha „Zehe“) bedeutet ursprünglich „Finger“, eigentlich „Zeiger“. Es ist verwandt mit zeihen und zeigen[2] sowie mit lateinisch digitus „Finger“ (indogermanische Wortwurzel: *deik „zeigen“).

Wissenschaftlich werden die Zehen als Digiti pedis (Singular: Digitus pedis) bezeichnet und von innen nach außen mit römischen Zahlen durchnummeriert. Der Digitus pedis I trägt zusätzlich den Namen Hallux (Großzehe), der Digitus pedis V wird auch Digitus minimus (Kleinzehe) genannt.

Für die Digiti pedis II, III und IV existieren keine speziellen Bezeichnungen, weder in der Fach- noch in der Alltagssprache. Wörter für den zweiten und vierten Zeh zu finden war Teil des 3sat-Wettbewerbs „Uns fehlen die Worte“ im Jahr 2009. Anklang fand der naheliegende Vorschlag, sie analog zu den Fingern als Zeigezeh bzw. Ringzeh zu bezeichnen,[3] wobei zumindest der Zeigezeh bereits für 2003 belegt ist.[4] Diese Begriffe sind jedoch nicht in der Sprachgemeinschaft etabliert und deshalb auch in keinem Wörterbuch zu finden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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