Pneumonie

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Die Pneumonie (Lungenentzündung)

= akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes.

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Infektion mit: Bakterien, Viren, Pilzen oder Protozoen (Pneumokokken, Haemophilus influenzae, Streptokokken, Staphylokokken, Mykoplasmen, Pneumocystis carinii, Candida albicans)
  • Gifte (z.B. durch Aspiration (Einatmen) von Magensaft)
  • primäre Pneumonie: bei zuvor Gesunden
  • sekundäre Pneumonie: das heißt als Folgeerkrankung auftretend.

z.B. Folge einer: - chronischen Bronchitis

                     - Herzinsuffizienz
                     - Diabetes mellitus 
                     - Lungenemphysems 
  • opportunistische Pneumonie: Bei geschwächtem Immunsystem (z.B. Chemotherapie, Immunsupression bei Implantation, AIDS ...)
  • Beim bettlägerigen Menschen ist die Pneumonie eine sehr gefürchtete Erkrankung, da sie häufig zum Tod führt.
  • Pneumonien unter maschineller Beatmung sind eine der häufigsten nosokomialen Infektionsarten auf Intensivstationen.[1]

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • hohes Fieber, häufig verbunden mit Schüttelfrost
  • Schonatmung, evtl. Bewegung der Nasenflügel beim Ein-und Ausatmen
  • Tachykardie
  • Schmerzen beim Ein- und Ausatmen, Dyspnoe
  • Zyanose >Atemstörung + Sauerstoffmangel im Körper
  • Mundgeruch (faulig, süß)
  • anfangs: trockener Husten ohne Sputum
  • Später: Husten mit eitrigem (gelb- oder grünlichem), evtl. auch blutigem Sputum
  • Erkrankte Brustkorbhälfte bewegt sich weniger mit -> Schonatmung
  • Knistern ist auskultierbar

Das Problem bei alten Menschen ist, dass die Symptome oft nur sehr gering ausgeprägt sind oder ganz fehlen. Deshalb wird die Diagnose oft erst sehr spät gestellt und der Behandlungsbeginn verzögert.

typische Pneumonie

  • plötzl. Beginn mit Schüttelfrost
  • Fieber > 39°, Atemnot, ggf. atemabhängiger Schmerz
  • Husten, eitriger Auswurf
  • süßlich und übel riechender Mundgeruch
  • Schonatmung „Nasenflügeln“

atypische Pneumonie

  • langsamer Beginn mit Kopf- und Gliederschmerzen
  • Temperatur <39 °C
  • trockener Husten, mäßig Sputum
  • Prodromalzeichen -> Pharyngitis, Schnupfen -> Otitis

Symptome der typischen und atypischen Pneumonie variieren Erregerabhängig.

Komplikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kreislaufversagen
  • Acute Respiratory Distress Syndrome - Schocklunge
  • Schock
  • ein eitriger Erguss in die Pleurahöhle (Pleuraerguss), Pleuraemphysem
  • es kann sich ein Lungenabszess bilden
  • Lungenembolie
  • Blutvergiftung (Sepsis) durch die Erreger oder deren Giftstoffe
  • Bronchiektasen

Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antibiose (bei bakterieller Pneumonie)
  • Sekretolyse, Inhalation
  • Ruhe, tiefes Durchatmen
  • Bei Pilzpneumonie -> Antimykotika
  • Bei durch Viren verursachter Pneumonie-> Virostatika
  • Bei unstillbarem Husten, der nicht produktiv ist -> Codeintropfen
  • Bei respiratorischer Insuffizienz -> Sauerstofftherapie bis hin zur Beatmung

Pflegerische Maßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • falls hohes Fieber Bettruhe, ansonsten kann der Betroffene auch kurze Zeit sitzen

- Mobilisation sofern der AZ es zulässt !!Perfusions-Ventilationsverhältnis!!

  • Bei Schüttelfrost mit Decken, Wärmflasche oder warmen Getränken erwärmen
  • 2L und mehr Flüssigkeit anbieten
  • regelmäßige Temperatur- und Pulskontrolle
  • Anfeuchten der Raumluft, stets für Frischluft sorgen, aber Zugluft unbedingt vermeiden!!!
  • schleimlösende Tees
  • rhythmische Einreibungen (ASE)
  • atemerleichternde Bewegungen, so dass es dem Betroffenen bequem ist
  • gründliche Mundpflege
  • Infektion bekämpfen
  • Ventilation erhalten und verbessern (Luftwechsel)
  • Fieber senken
  • Bettruhe solange Fieber hoch
  • Komplikationen verhindern
  • Antibiotika bei bakterieller Pneumonie gezielt nach dem Erregernachweis
  • Inhalation
  • physikalische Therapie
  • Flüssigkeitsersatz
  • Absaugen Bronchialsekret (oral oder nasal)
  • Sauerstoffgabe 1-3l/min
  • Atemgymnastik

Standardpflegeplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vitalzeichenkontrolle zweistündlich.
  • Möglichst 24-h-Bilanz, zumindest Einfuhr und Ausfuhr.
  • Temperaturkontrolle möglichst kontinuierlich, sonst
    • bei Temp. unter 38 Grad zweistündlich
    • bei Temp. über 38 Grad bis 39.5 stündlich
    • darüber halbstündlich (soweit therap. Konsequenzen)

Ärztliche Behandlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antibiotika, Antimykotikum, Virostatikum
  • Sekretolytikum, Antitussivum
  • ACE-Hemmer (zur Verbesserung der Herzleistung)
  • Sauerstoff
  • In sehr schweren Fällen: maschinelle Beatmung

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]