Trachealkanüle

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Eine Trachealkanüle (Abkürzung:TK) ist ein flexibler bis starrer, kurzer, gekrümmter Schlauch, der in die Luftröhre eingesetzt wird, um bei bestimmten Symptomen, Krankheiten oder Therapieverfahren die Atmung zu ermöglichen oder zu erleichtern. Die Trachealkanüle ist einem Tubus ähnlich. Sie wird aber nicht wie dieser durch Mund oder Nase, sondern durch ein Tracheostoma in die Luftröhre geschoben, das damit gleichzeitig offen gehalten wird.

Kanülenarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trachealkanülen unterscheiden sich durch Materialart (Silikon oder andere Kunststoffe, seltener Metalle wie Silber bzw. Neusilber), Länge, Lumen (Innendurchmesser), Form und Funktion. Die Länge und das Lumen der Kanüle ergibt sich aus der Größe des Tracheostomas. Die Kanüle darf auf keinen Fall auf die Trachea aufsetzen. Sollte dies der Fall sein, gibt es besonders gekürzte Versionen der Kanülen.

Hinsichtlich der Funktionsweise wird zwischen blockbaren und nicht blockbaren Kanülen unterschieden. Der Sitz einer Trachealkanüle sollte zu Beginn und auch im Verlauf regelmäßig endoskopisch kontrolliert werden, um eventuelle Schädigungen der Trachea (Knorpeleinbrüche und Stenose) frühzeitig zu erkennen. Eine Trachealkanüle soll regelmäßig auch visuell kontrolliert und gereinigt (eventuell gewechselt) werden. In der Regel sollte im Intensivbereich eine Trachealkanüle innerhalb eines zehntätigen Intervalls gewechselt werden. Trachealkanülen aus Kunststoff oder Silber können unter laufendem Wasser mit einer Kanülenbürste gereinigt und wieder eingesetzt werden.

Bestandteile einer blockbaren Trachealkanüle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Tracheoflex01.jpg
Tracheoflex: 1 Fixierung der Halteplatte, 2 Halteplatte, 3 Cuff, 4 Ventil, 5 Kontrollballon, 6 Konnektor

Bei weichen Kanülen verhindert eine eingearbeitete flexible Metallspirale ein eventuelles Abdrücken oder -knicken der Kanüle. Diese Kanülen (zum Beispiel Tracheoflex) werden meist bei Langzeitbeatmung auf der Intensivstation verwendet, da sie elastisch sind. Sie besitzen jedoch keine Innenseele, deshalb sind sie für eine dauerhafte Versorgung nicht geeignet.

An der Kanüle befindet sich ein fest angebrachter, normierter Konnektor (6), an dem ein Beatmungssystem oder ein Sprechaufsatz angeschlossen werden kann. Die Halteplatte (2) verhindert das Hineinrutschen in die Trachea; bei manchen Modelle kann diese Platte mittels Fixierschraube oder Lasche individuell angepasst werden. In die Fixierungsösen der Halteplatte wird das Halteband eingefädelt, das das Herausrutschen verhindert (zum Beispiel bei kräftigem Husten, bei entblocktem Cuff).

Eine blockbare Trachealkanüle besitzt einen Cuff (3), einen weicher Silikonballon, der das Kanülenende umschliesst und nach Platzierung in der Trachea mit Luft "aufgepumpt" (geblockt) wird. So wird eine feste und gesicherte Kanülenplatzierung gewährleistet und die Aspirationsgefahr gemindert. Das dazugehörige Ventil (4) mit Leitung dient der Auf- bzw. Entblockung und Druckmessung.

Manche blockbaren Kanülen besitzen außerdem

  • eine Einführhilfe (Obturator), die den Kanülenwechsel vor allem bei Punktionstracheotomien durch einen dilatierenden Effekt erleichtert.
  • eine Innenkanüle (Inlett oder "Seele"), diese kann jederzeit entfernt und gereinigt werden, während die eigentliche Kanüle verbleibt, dadurch ist der Atemweg gesichert. Außerdem besteht so ein Schutz vor Verborkung der Kanüle.
  • eine Zuleitung als subglottische Absaugmöglichkeit
  • ein Phonationsfenster (Sprechkanüle) bei vorhandener Larynxfunktion

Indikationen für bestimmte Trachealkanülen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Blockbare Trachealkanülen werden bei Beatmung und Aspirationsgefährdung angewendet.
  • Atmet der Patient spontan, sind die notwendigen Schutzreflexe vorhanden und ist störungsfreies Schlucken möglich, wird eine ungeblockte Kanüle verwendet. In diesem Fall kann es auch eine Metallkanüle sein, die keinen Cuff und auch keinen Konnektor besitzt, aber gut gereinigt, desinfiziert und bei Bedarf auch sterilisiert werden kann.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bilder zu Trachealkanüle: [1]