Krankenstand

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Anatomischer und/oder physiologischer und/oder seelischer Zustand einer Person, der vom Normalfall abweicht und die Lebensqualität des Betroffenen beeinträchtigt oder gar lebensbedrohlich ist.

Im Gegensatz zur Behinderung ist eine Krankheit in der Regel zeitlich begrenzt. Es gibt aber auch chronische Erkrankungen, die nicht geheilt werden können und deren Behandlung in der Linderung der Symptome und/oder der Erhöhung der Lebenserwartung besteht.


  • Krankheit ist nicht lokal begrenzt, es ist immer der ganze Mensch krank. Daher muss auch nicht die Krankheit, sondern der ganze Mensch behandelt werden.
  • Krankheit betrifft nicht den Körper oder die Psyche oder den Geist, sondern stets Körper und Psyche und Geist


Gesundheit und Krankheit sind Zustände menschlichen Befindens und Verhaltens, die durch die Gesellschaft beeinflusst werden und die selbst gesellschaftlich interpretiert werden. Es gibt unterschiedliche Interpretationen von Gesundheit und Krankheit, die historischen Wandlungen unterliegen

Wie erklärt ein Mensch sich heutzutage Gesundheit / Krankheit ?!

  1. sozio-kulturelle Einflüsse
    • mythische, religiöse Vorstellungen, Traditionen, Wertsysteme
  2. gesellschaftliche Einflüsse
    • Lebens- und Arbeitsbedingungen als krankheitsverursachende Faktoren
  3. das Laiensystem
    • erste Interpretationen der Beschwerden finden (meist) im Familien- Freundeskreis statt.
  4. die Medizin
    • staatlich legitimierter Auftrag (im Gegensatz zum Laiensystem)
    • hat die Definitionsgewalt von Krankheit und “krank sein”
      • “Krankheit” = nicht arbeitsfähig

Etwas überspitzt lässt sich zusammenfassen, dass Krankheit nicht (allein) das ist, was es objektiv zu sein scheint, sondern wie es subjektiv erlebt wird.

Und dies ist beeinflusst durch das Verständnis in der Gesellschaft für diese oder jene Krankheit.


Datei:Krankheit1.png

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit undenklichen Zeiten versucht der Mensch, Krankheiten zu erklären, und seine Überzeugungen bestimmten sowohl die Rolle des kranken Menschen und des Heilkundigen, als auch das zu schaffende System der Pflege. Der primitive Mensch schrieb Krankheiten bösen Geistern zu und versuchte diese durch Zauberei auszutreiben oder ihren Zorn durch eine Opfergabe zu besänftigen.

Jahrhunderte später hielten die alten Kulturvölker - Ägypter, Babyloner, Inder, Chinesen, Griechen, Römer - die Krankheit noch für ein übernatürliches Phänomen. Der Heilkundige war Magier oder Priesterarzt oder ein Gott, und die Pflege wurde z.B. bei den Griechen in einem Tempel der Heilkunde ausgeübt, bei den Römern in Militärlazaretten.

Mit dem Aufkommen des Christentums erhielten die Kranken Pflege von den Diakonissen oder von männlichen oder weiblichen Angehörigen religiöser Orden, so bsplw. zur Zeit der Kreuzzüge von Mitgliedern des hochgeachteten Malteser- und Johanniterordens. Die Pflege wurde aus christlichem Erbarmen gegeben, und da man die Krankheit manchmal als gerechte Strafe für sündige Reue oder Tat ansah, schloß sie die Sorge um die Seele ebenso ein, wie das Bemühen um die Erleichterung körperlicher Qual. Es ging jedoch sogar soweit, daß die Heilung oder Schmerzreduzierung als Gotteslästerung ausgelegt und zur Verbrennung als Hexe führte. So wurden viele der "weisen Frauen" durch die männliche Kirche und männliche Ärztewelt vernichtet. (Geschichtwiss.lich wird diese Interpetation nicht allgemein akzeptiert)

Neue Ideen, neue Entdeckungen und neue Erfindungen sorgten um das Jahr 1500 herum in Europa für einen deutlichen sozialen Wandel. In der späteren Renaissanceperiode und der folgenden Zeit wurden große Fortschritte in der Kenntnis der menschlichen Krankheiten und ihrer Behandlung gemacht. Der menschliche Körper wurde anatomisch und physiologisch bis in viele Einzelheiten studiert, was zu einem Teil erst durch die Erfindung des Mikroskops möglich wurde. Im neunzehnten Jahrhundert tat der Heilkundige den entscheidenden Schritt über Magie, religiöse Heilung und Volksmedizin hinaus. Es wurde begonnen systematische, objektive und verifizierbare Beobachtungen des Krankheitsverlaufs und des Behandlungserfolgs bzw. -mißerfolges durchzuführen. Das angesammelte Wissen wurde nicht mehr als etwas Endgültiges betrachtet ! Es wurde erwartete, daß Beobachtungen und gezogene Schlüsse stets aufs Neue überprüft würden, um wirksamere Praktiken zu entwickeln.

Bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts waren viele Erreger der häufigsten Infektionskrankheiten isoliert, womit der Ausgangspunkt gegeben war für die Entwicklung von spezifisch wirksamen Stoffen, (Antibiotika, Impfstoffe), welche im menschlichen Körper bestimmte pathologische Mikroorganismen im Wachstum hemmen oder töten können.

Mit dem Aufkommen neuer, auf Tatsachen beruhender Erkenntnisse wurde es notwendig, die Theorie von einer einzelnen jeweiligen Ursache für eine bestimmte Krankheit fallenzulassen, ebenso die Vorstellung von Gesundheit und Krankheit als körperunabhängigen Zuständen, die nichts mit der individuellen Person zu tun hätten. Es ist jetzt allgemein anerkannt,daß der Gesundheits- oder Krankheitszustand nicht durch einen einzelnen Faktor, sondern durch viele Faktoren -multifaktoriell- bestimmt wird, und zwar in verschiedenen Kombinationen für jedes lndividuum.

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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