Gesundheit
Gesundheit und Krankheit sind gesellschaftliche Zustände menschlichen Befindens und Verhaltens. Es gibt unterschiedliche Interpretationen von Gesundheit und Krankheit, die historischen Wandlungen unterliegen. Pflege versucht, präventiv und kurativ darauf einzuwirken.
Kurze Definitionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1948
- "Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen."
- Nach der Ottawa Charta der WHO 1986
- "Gesundheit [ist] als wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens zu verstehen und nicht als vorrangiges Lebensziel. Gesundheit steht für ein positives Konzept, das die Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit ebenso betont wie die körperlichen Fähigkeiten."
- Nach den Medizinsoziologen T. Parson
- "Gesundheit ist ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums , für die wirksame Erfüllung der Rollen und Aufgaben für die es sozialisiert (Sozialisation = Einordnungsprozess in die Gesellschaft, Normen- und Werteübernahme) worden ist."
- Nach Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie 1997 (BMFT)
- "Gesundheit wird als mehrdimensionales Phänomen (seltsames, ungewöhnliches Ereignis) verstanden und reicht über den „Zustand der Abwesenheit von Krankheit“ hinaus."
- Nach Monika Krohwinkel, 1992
- "Krankheit und Gesundheit sind "dynamische Prozesse", die für die Pflege als Fähigkeiten und Defizite erkennbar sind. Krohwinkel identifiziert Wohlbefinden und Unabhängigkeit als subjektiv empfundene Teile der Gesundheit."
- Eine pflegerische Definition von Gesundheit (Reinhard Lay, 1997/2004)
- Gesundheit bedeutet eine zufrieden stellende Entfaltung von Selbstständigkeit und Wohlbefinden in den Aktivitäten des Lebens (siehe Modell der Gesundheitspflege).
- daneben wird es immer eine subjektive Erklärung geben
- Denn niemand definiert seine Gesundheit nach Lehrbuch, sondern aus den Erfahrungen und Vorstellungen, die in seiner Biographie gewachsen sind. Diese subjektive Sicht hat Auswirkungen auf Bewertung und Handlungen einer Person. Für manche Menschen kann Gesundheit die Abwesenheit von Schmerzen sein, für manche die Fähigkeit bestimmte Tagesabläufe (auch ATL) selbst durchzuführen.
Wie erklärt ein Mensch sich heutzutage Gesundheit/Krankheit?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- genetische Veranlagung
- sozio-kulturelle Einflüsse
- mythische, religiöse Vorstellungen, Traditionen, Wertsysteme
- persönliche Lebensführung
- gesellschaftliche Einflüsse
- Lebens- und Arbeitsbedingungen als zum Teil krankheitsverursachende Faktoren
- das Laiensystem
- erste Interpretationen der Beschwerden finden (meist) im Familien- Freundeskreis statt.
- die Medizin (Gesundheitsversorgung)
- staatlich legitimierter Auftrag (im Gegensatz zum Laiensystem)
- hat die Definitionsgewalt von Krankheit und “krank sein”
- “Krankheit” = nicht arbeitsfähig
- Zufall, Glück und Pech, Schicksal
Gesundheitstage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Welt-Gesundheitstag (der 7. April) ist eine jährliche Veranstaltung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die damit auch an den Gründungstag der Organisation im Jahr 1948 erinnern will.
Gesundheitstage sind oft lokale oder regionale Veranstaltungen, die zu gesundheitsförderndem Verhalten beitragen wollen. Oft geht es um ein spezielles Krankheitsbild und die Veranstalter sind entsprechend spezialisierte Kliniken.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gesundheitsministerium
- Gesundheitszustand (auch ein psychol. Meßinstrument)
- Krankheit
- Salutogenese