Gerinnung

Aus PflegeWiki
Version vom 14. Dezember 2021, 14:37 Uhr von Elvis.pula.nursit-institute.de (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „==Definition== Das '''Gerinnungssystem''' ist eine Schutzeinrichtung des Organismus gegen Verbluten, indem es Blutungen kleinerer Gefäße schnell zum…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gerinnungssystem ist eine Schutzeinrichtung des Organismus gegen Verbluten, indem es Blutungen kleinerer Gefäße schnell zum Stehen bringt.

Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht nur bei äußerlich sichtbaren Verletzungen ist die Intaktheit unseres Gefäßsystem gefährdet. Ständig werden im Körper kleinste Gefäße undicht, so etwa bei Entzündungen oder Stößen. Da das arterielle Gefäßsystem unter Druck steht, kann der Körper auch aus kleineren Gefäßverletzungen verbluten. Um dies, wo immer möglich, zu verhindern, werden undichte Gefäße durch das Gerinnungssystem von innen heraus abgedichtet.

Der Mechanismus läuft in mehren Stufen ab und wird durch Substanzen im Blutplasma, so genannten Gerinnungsfaktoren, gesteuert. Dabei greifen drei Reaktionsabläufe ineinander:

  1. Gefäßreaktion: Durch Verengung (Vasokonstriktion) des verletzten Blutgefäßes wird der Blutverlust eingeschränkt.
  2. Blutstillung: kurzzeitiger Verschluss durch einen Thrombozytenpfropf
  3. Blutgerinnung: langfristiger Verschluss durch Bildung eines Fibrinfasernetzes

Physiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In der Leber werden die Gerinnungseiweiße Prothrombin (Vorstufe des Thrombin) und Fibrinogen (Vorstufe von Fibrin) gebildet.
  • Prothrombin und Fibrinogen gelangen ins Blutplasma.
  • Mit Hilfe der Enzyme Gewebsthrombokinase und Blutthrombokinase sowie Kalziumionen wird das Blutplasma zu Prothrombin, Prothrombin wird zu Thrombin und Fibrinogen zu Fibrin umgewandelt.
  • Fibrin bildet ein Gewebsnetz und kann somit eine Blutung stillen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erkrankungen des Gerinnungssystems können je nach zugrundeliegender Störung einerseits zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen und Embolien), andererseits zu vermehrten und möglicherweise gefährlichen Blutungen führen. Ursachen dieser Erkrankungen können sowohl erworbene als auch vererbte Störungen der Gerinnungsfaktoren und der Blutplättchen sein, gelegentlich können Gerinnungsprobleme auch als Symptom anderer, vom Gerinnungssystem unabhängigen Erkrankungen sein.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterführender Link[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blutgerinnung bei netdoktor: [1]