Autonomes Nervensystem
Synonyme: vegetatives Nervensystem, viszerales Nervensystem, VNS, idiotropes Nervensystem
Englisch: autonomic nervous system, ANS, visceral nervous system
Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das autonome Nervensystem, kurz ANS, ist der Teil des Nervensystems, der weitgehend der willkürlichen Kontrolle entzogen ist, d.h. sich "autonom" verhält. Nach der klassischen anatomischen Aufteilung bildet es zusammen mit dem somatischen Nervensystem das periphere Nervensystem (PNS) des Menschen.
Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Abgrenzung zwischen dem autonomen und somatischen Nervensystem ist nicht sehr trennscharf, da auch Teile des somatischen Nervensystems nicht der Kontrolle durch das Gehirn unterliegen (z.B. motorische Reflexe). Zudem befinden sich auch zahlreiche vegetative Kontrollzentren (z.B. das Atemzentrum) im Gehirn, so dass das vegetative Nervensystem keinesfalls nur Teil des PNS ist.
Das autonome Nervensystem kontrolliert lebenswichtige Funktionen ("Vitalfunktionen"), wie Atmung, Verdauung und Stoffwechsel. Auch einzelne Organe oder Organsysteme wie die Sexualorgane oder die inneren Augenmuskeln werden vom vegetativen Nervensystem beeinflusst.
Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Man unterteilt das autonome Nervensystem in drei Komponenten:
- das sympathische Nervensystem (Sympathikus)
- das parasympathische Nervensystem (Parasympathikus)
- das enterische Nervensystem.
Das enterische Nervensystem wird von manchen Autoren auch als eigenes, unabhängiges System definiert.
Das sympathische und das parasympathische System besitzen antagonistische Wirkungen auf ihre Erfolgsorgane. Grob vereinfacht, ist der Sympathikus für die schnelle Reaktion auf Umweltreize und die Mobilisierung des Körpers verantwortlich ("fight or flight"), der Parasympathikus für die Dämpfung der nach außen gerichteten Aktivität ("rest and digest"). Der Begriff "Antagonismus" trifft aber nur teilweise zu. Für viele Funktionsabläufe des Körpers (z.B. die Sexualfunktionen) ist das gleichzeitige Zusammenspiel beider Systeme notwendig.
Ebenso wie das somatische Nervensystem kann das autonomes Nervensystem sensible Reize aufnehmen und motorische Befehle aussenden. Man unterscheidet deshalb bei autonomen Nerven