Case-Management

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Case Management soll professionelle Abstimmung / Koordination über Abteilungsgrenzen hinweg leisten, es sollen u. a. stationäre und ambulante Behandlung vernetzt werden (integriert). Als Antwort auf die Veränderungen im bundesdeutschen Gesundheitssystem wird im Gesundheitssektor vermehrt der Einsatz des Konzepts Case Management diskutiert. Diese Form der "Fallführung" wurde in Ländern mit ähnlichen Herausforderungen im Gesundheitswesen, wie z.B. den USA, schon früher diskutiert. In Deutschland findet es hingegen erst seit Anfang der 90er Jahre im Zuge von Reformdiskussionen Beachtung. Die Fachkräfte, die das Case Management durchführen heißen Case Manager, die deutsche Übersetzung wurde bisher nicht als Terminus üblich: Fall-Manager, Fallkoordinator. Meistens kommen sie aus der Sozialarbeit oder Gesundheits- und Krankenpflege.

Definitionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Case Management hat zum Ziel, im individuellen Fall prozesshaft die zeitlichen und räumlichen Dimensionen des Versorgungsgeschehens zu erfassen, mit den unterschiedlichen Akteuren gemeinsame Ziele festzulegen und über eine bestimmte Zeitspanne oder den gesamten Betreuungsverlauf hinweg die Koordination der Versorgung eines Patienten sicherzustellen Vorlage:Lit

Case Management ist eine auf den Einzelfall ausgerichtete diskrete, d.h. von unterschiedlichen Personen und in diversen Settings anwendbare Methode zur Realisierung von Patientenorientierung und Patientenpartizipation sowie Ergebnisorientierung in komplexen und hochgradig arbeitsteiligen Sozial- und Gesundheitssystemen Vorlage:Lit

Case Management ist eine Verfahrensweise in Humandiensten und ihrer Organisation zu dem Zweck, bedarfsentsprechend im Einzelfall eine nötige Unterstützung, Behandlung, Begleitung, Förderung und Versorgung von Menschen angemessen zu bewerkstelligen. Der Handlungsansatz ist zugleich ein Programm, nach dem Leistungsprozesse in einem System der Versorgung und in einzelnen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens effektiv und effizient gesteuert werden können Vorlage:Lit Wendt 2010

Notwendigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pflegebedürftigkeit und Krankheit:

kürzere Verweildauern und Wirtschaftlichkeit:

  • höherer Kostendruck z.B. durch den Einsatz von DRGs
  • Gefahr von Schnittstellenproblemen, Diskontinuität in der Versorgung und Versorgungsabbrüchen steigt

Schnittstellen, Diskontinuität, Versorgungsbrüche:

  • mangelnde Vernetzung zwischen den einzelnen Disziplinen und Sektoren

Patientenorientierung:

  • mangelnde psychosoziale Betreuung und Beratung der Patienten

Umsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Case Manager fungiert als Mittler zwischen allen am Versorgungsprozess beteiligten Disziplinen. Er ist ferner zentraler Ansprechpartner für den Patienten. Der Patient ist in alle Planungen involviert.

Alle Leistungen werden basierend auf einer individuellen Bedarfserhebung vom Case Manager:

  • geplant
  • implementiert
  • koordiniert
  • überwacht
  • evaluiert


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heike Engel, Dietrich Engels (2000): Case Management in verschiedenen nationalen Altenhilfesystemen. Stuttgart ; Berlin ; Köln : Kohlhammer (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Bd. 189.1), als PDF-Datei vom Bundesministerium laden
  • Michael Ewers, Doris Schaeffer (2000): Case Management in Theorie und Praxis. Verlag Hans Huber, Bern, 2005 – 2. Auflage. 352 Seiten. ISBN 978-3-456-84272-1
  • R. Gratias: Case Management - Den Patienten zielgerichtet durch den Leistungsprozess führen. Die Schwester/Der Pfleger 2004:43:4:288-292
  • U. Höhmann (2002): Spezifische Vernetzungserfordernisse für chronisch kranke, langzeitpflegebedürftige hochaltrige Menschen. Expertise für den vierten Altenbericht der Bundesregierung. In: Deutsches Zentrum für Altersfragen (Hrsg.) Hochaltrigkeit und Demenz als Herausforderung an die Gesundheits- und Pflegeversorgung, Band III. Vincentz Verlag, Hannover, S. 289 - 428
  • Christine von Reibnitz: "CaseManagement: praktisch und effizient", Springer 2009. Inhalt ISBN 978-3-642-01316-4
  • Axel Schwarz: Case Management in der Pflege. Zertifikatsarbeit, Schweiz, 2006. (Als PDF-Datei online)
  • Wolf Rainer Wendt (2010): " Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Eine Einführung. Lambertus, Freiburg i.B. - 5. Auflage
  • B. Wirnitzer: Von der koordinierten Entlassung zum Case-Management - Pflege in integrierten Versorgungsformen. Pflege Aktuell 2002:6:332-335

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]