Virchow-Trias

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Die Virchow-Trias oder Virchowsche Trias benennt drei ursächliche Faktoren, die zu einer Thrombose führen können:

  • Schäden an der Gefäßwand (Intima), Veränderungen oder Gefässwandschäden, Endothelalteration
  • Stase, verringerte Blutströmungsgeschwindigkeit (verlangsamter Rückfluss)
  • erhöhte Viskosität (Dickflüssigkeit, zäher), veränderte Blutzusammensetzung ( = damit "erhöhte Gerinnungsneigung")

Sie wird so nach dem deutschen Pathologen Rudolf Virchow (1821–1902) benannt, der die drei Faktoren 1856 erstmals zusammen beschrieben hat. Auch kurz:

  • Wandfaktor – Strömungsfaktor – Blutfaktor sind die 3 Faktoren der Thrombusentstehung (Thrombogenese).

Pathogenese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Faktoren , die eine Thrombose begünstigen:

Gefäßwandschaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schädigung der Intima (Gefäßinnenwand) löst eine Thrombozytenaggregation (Zusammenklumpen der Blutplättchen) aus.

Intimaschäden werden verursacht durch:

Verlangsamte Blutströmung (Stase)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je langsamer das Blut fließt, desto besser können sich Thrombozyten an der Venenwand anlagern und die Thrombusbildung in Gang setzen.

Die Blutströmungsgeschwindigkeit ist verlangsamt/gestört bei:

  • Herzinsuffizienz
  • Bewusstlosen
  • Lähmung
  • Schock
  • Gips- und Schienenverbände
  • venöse Stase bei Schwangerschaft
  • Stehberufe (Verkäufer)
  • Bettruhe über 24 Stunden
  • Schonhaltung
  • Polyglobulie (mehr feste Bestandteile als flüssige)
  • hochgradiger Flüssigkeitsverlust (z.B. Erbrechen,Durchfall, Verbrennung, Diuretika)

Erhöhte Gerinnungsneigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Blut besteht normalerweise ein Gleichgewicht zwischen Blutgerinnung und Gerinnselauflösung.

Ein Überwiegen der Gerinnungsprozesse (erhöhte Gerinnungsneigung, Hyperkoagulabilität) kann auftreten durch:

Folgen, Therapieziel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die am meisten gefürchtete Komplikation der Thrombose, der venösen Thromboembolie, des Thrombus, ist die Lungenembolie. Durch eine Thrombose der tiefen Beinvenen kann es unter Umständen zu Amputationen kommen, sofern diese nicht durch eine Lysetherapie entfernt werden können.

Dementsprechend werden diese Therapieziele verfolgt:

  • ein Wachsen der Thrombose zu verhindern
  • eine Verschleppung des Gerinnsels, die Embolie, zu vermeiden
  • die Wiederherstellung des ursprünglichen Blutflusses

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. K. Breddin: Tiefe Beinvenenthrombose: Pathogenese, Diagnostik und Therapie. Was ist gesichert? Welche Fragen bleiben offen? In: Phlebologie 2005;1:5-14
  • W. Hach: Die Geschichte der venösen Thrombose. In: Phlebologie 2002;31:56-62. (weist auf frühere Nennungen einzelner Faktoren hin.)
  • B. Linnemann, E. Lindhoff-Last: Virchow-Trias,S. 7ff, in: Sylvia Haas (Hrsg.): Prävention von Thrombosen und Embolien in der Inneren Medizin. Möglichkeiten und Vorzüge von niedermolekularen Heparinen. DOI 10.1007/3-540-27118-X_7