Aktives Zuhören

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Aktives Zuhören

Aktives Zuhören bedeutet, dass man nicht nur "passiv zuhört", sondern dem Anderen auch aktiv zeigt, dass man zuhört. Also nicht ausschließlich zuhörend Schweigen, sondern auch Aufmerksamkeitszeichen zurücksenden. Diese sind verbal, paraverbal oder nonverbal.

Ausgedacht hat sich die Technik Carl Rogers für die Gesprächspsychotherapie. Diese Art des Zuhörens bewährt sich sehr gut, wenn der Kommunikationspartner emotional aufgeladen ist. Er hat sich gerade über etwas geärgert oder etwas sehr Aufregendes erlebt. Durch aktives Zuhören nimmt man alles auf, was der andere loswerden will und ermuntert ihn dazu weiterzusprechen, sich einmal "alles von der Seele zu Reden".

Werkzeuge des Aktiven Zuhörens / Aufmerksamkeitszeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit den Aufmerksamkeitszeichen kann man Ruhe und Aufmerksamkeitsbereitschaft ausstrahlen ("Ich nehme mir Zeit") und Zustimmung und Sympathie signalisieren durch Spiegeln des Gesagten und der emotionalen Verfassung des Sprechers, die sich in der sogenannten Körpersprache zeigt. Aufmerksamkeitszeichen können nonverbal, verbal und paraverbal sein:

  • nonverbal
    • Ruhe und Aufmerksamkeitsbereitschaft ausstrahlen ("Ich nehme mir Zeit")
    • Interesse signalisieren, sich dem Sprecher zuwenden
    • Zustimmung und Sympathie signalisieren durch Spiegeln:
      • Mimik: Blickkontakt, ggf. hochgezogene Augenbrauen
      • Gestik: Nicken, keine verschränkten Arme (bei Minusgraden okay, verschränkte Arme können auch als Entspannung verstanden werden)
      • Körperhaltung/Körpersprache: zugewandt (vorgebeugt wie Markus Lanz --> zurückgelehnt wie Thomas Gottschalk funktioniert auch)


  • verbal
    • Interesse zeigen (Rückfragen stellen,
    • Zeigen, dass man Zugehört hat (Echo, Paraphrasieren, Verbalisieren)
  • paraverbal
    • meint die kleinen Lautäußerungen, die man am Telefon von sich gibt, um zu signalisieren, dass man (noch) nicht eingeschlafen ist: "Ahumm..ahum...ja..jo..ja?...ach, was?!...echt?...is ja krass...Sag' bloß!...Wie das?...Ach, Gott...wirklich?...naja...muss ja...kann sein...stimmt!...irgendwie schon..."

Allgemeine Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bemühen Sie sich um eine akzeptierende und verständnisvolle Gesprächsatmosphäre. Signalisieren Sie durch Kopfnicken, durch einen zugewandten, freundlichen Blick und durch Äußerungen wie "Ja", "Hm", "Genau", "Ha" usw. Ihre Bereitschaft zuzuhören und zu verstehen. Sie helfen damit dem Partner beim Weiterreden.
  2. Wiederholen Sie Äußerungen Ihres Gesprächspartners, die Ihnen nicht klar oder die Ihrem Gesprächspartner nach Ihrer Meinung besonders wichtig sind mit Ihren eigenen Worten. Fragen Sie ihn evtl., was er mit seinen Äußerungen meint. Bitten Sie um nähere Ausführungen. Vermeiden sie allerdings schematisches "Nachplappern".
  3. Verbalisieren Sie indirekte Gefühlsäußerungen Ihres Gesprächspartners. Sie helfen ihm, eigene Gefühle deutlicher zu erkennen und geben ihm das Gefühl der Akzeptanz.
    • Beispiel:
      • Sagt eine Frau: "Wieso hat er eigentlich das Recht, mir mein Gehalt zu kürzen", so können Sie die vermutlichen Gefühle des Ärgers, der Wut oder der Empörung in dieser Frage übersetzen.
      • Sagen Sie z.B.: "Du ärgerst dich, dass er dir nicht das volle Gehalt zahlen will?"
    • Wehrt Ihr Gesprächspartner allerdings eine solche Interpretation ab, gehen Sie zum aktiven Zuhören der Punkte 1 und 2 zurück.
  4. Ermutigen, bestätigen und loben Sie den Gesprächspartner. Üben Sie keine Kritik an dem Gesagten und unterlassen Sie abwertende Bemerkungen (Spott, Ironie, Sarkasmus etc.).




Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]