Arteriole
Eine Arteriole ist mit einem Durchmesser von 40 - 100 µm die kleinste Verästellung einer Arterie, also eines Blutgefäßes, das Blut vom Herzen weg transportiert. Von der Aorta (Hauptschlagader) zweigen größere Arterien ab, die sich wiederum in kleinere Arterien aufteilen und sich schlussendlich in die Arteriolen verzweigen. An die Arteriolen schließen sich die Kapillaren an, die wiederum in die Venolen übergehen und so die Verbindung zwischen arterieller und venöser Blutstrombahn darstellen. Die Arteriolen sind noch mit dem bloßen Auge sichtbar.
Aufbau und Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Aufbau der Arteriolen gleicht dem der Arterien, also Intima, Media und Adventitia, wobei die Schichten weniger stark ausgebildet sind. Durch die starke Aufzweigung wird in den Arteriolen der Reibungswiderstand des Blutes stärker, Fließgeschwindigkeit und Blutdruck nehmen allerdings ab. Man bezeichnet Arteriolen deshalb auch als Widerstandsgefäße.
Arteriolen regeln die Durchblutung des nachfolgenden Kapillargebietes. Die Weite der Arteriolen wird sowohl über den Sympathikus (nerval) als auch über vasoaktive Hormone gesteuert. Bereits geringe Veränderungen der Lumenweite von Arteriolen einer Körperregion bewirken eine enorme Widerstandsveränderung und haben einen großen Einfluss auf den Blutdruck.
Klinischer Bezug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bei allergischen Reaktionen kommt es zu einer Eröffnung der Arteriolen, wodurch das Blut "versackt" und es zum Schock kommen kann.
- Eine generelle Engstellung der Arteriolen führt zu einer deutlichen Erhöhung des peripheren Widerstandes, so dass daraus ein hoher Blutdruck resultiert.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schiebler, Schmidt, Zilles (als Hrsg.) und Arnold G. u. a. (Autoren): Anatomie. 7. korr. Aufl., Berlin: Springer Verlag, 1997. ISBN 3-540-61856-2