Assessment
Assessment bedeutet wörtlich übersetzt "Messen", "Einschätzen" oder "Bewerten". Zegelin bezeichnet Assessment als "Einschätzung von allen möglichen Aspekten (Entwicklungen, Handlungen,...)". Pflegeassessment ist daher nur eine Konkretisierung von vielen möglichen Messobjekten. Weitere Anwendungsfelder sind
- geriatrisches Im Geriatrischen Assessment untersucht der behandelnde Arzt ältere Patienten umfassend. Der Multimorbidität und den oft sehr komplexen Krankheitsbildern älterer Patienten, den Alterssyndromen, steht immer wieder die Forderung nach einem möglichst einfachen, wenig zeitaufwendigen diagnostischen Verfahren gegenüber, damit dieses auch in der allgemeinen Arztpraxis bei möglichst vielen Personen durchgeführt werden kann und die Patienten nicht zu sehr belastet werden. Dazu gibt es seit einigen Jahren eine Zwei-Schritte-Empfehlung.
Im Geriatrischen Assessment wird in einem 'g'ersten Schritt (dem Screening) gefragt (mittels Fragebogen), ob Einschränkungen z. B. beim Sehen oder der Ernährung, beim emotionalen Befinden, der sozialen Unterstützung oder gewohnten Aktivitäten auftreten.
Sind Problembereiche vorhanden, sollte ein umfassenderes Basis-Assessment als zweiter Schritt folgen. Es besteht aus einer Batterie, einer Reihe von Tests oder Fragebögen, die den Sachverhalt weiter eingrenzen. Auch hierfür ist der Zeitaufwand für den untersuchenden Arzt gut überschaubar - ca. 45-60 Min. Danach kann eine genaue weitere Diagnostik- oder die Therapieplanung folgen. Das Verfahren soll sicherstellen, dass keine wesentlichen Einflussfaktoren übersehen werden.
Begriff und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Assessment, geriatrisches Assessment und die darauf aufbauende Therapieplanung und -durchführung hat wie kaum ein anderes Verfahren bei der Behandlung älterer Menschen seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt. In einer 1993 veröffentlichten Meta-Analyse aller bisher durchgeführten kontrollierten Studien zum geriatrischen Assessment zeigte sich in der Behandlungsgruppe eine dramatische Senkung des Sterblichkeitsrisikos um 35%. Daneben konnten positive Effekte hinsichtlich Diagnostik, funktionellem, kognitivem und emotionalem Zustand der Patienten nachgewiesen werden. Der Medikamentenverbrauch und die Krankenhausverweildauer lag bei der Behandlungsgruppe niedriger, ebenso die Rate an Alten-/Pflegeheimeinweisungen.
Vgl. Pflegerische Diagnostik i
- Reisbergskala (Alzheimer Krankheit, Schweregrade von I bis VIIf)
Assessment
- neurologisches Assessment
Assessmentinstrumente werden dabei Tests, Fragebögen oder Checklisten u. ä. genannt, die die pflegerische Diagnostik vorbereiten oder strukturieren.
Abgrenzung zum Pflegeassessment[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pflegeassessment ist dementsprechend nur eine Form des Assessments. Hier geht es um die Zuordnung eines Patientenzustandes zu festen Bewertungsregeln, die dann entsprechende Pflegemaßnahmen nach sich ziehen. Häufig kommt es in der Aufnahme-Situation zu deren Anwendung.
Im Englischen wird von "Health Care Instruments" gesprochen. Dieser Begriff läßt offen, wer bzw. welche Berufsgruppe das Instrument einsetzt, also Pflegenden, Mediziner, Physiotherapeuten etc. (siehe Care im Englischen). Entscheidend ist dabei allerdings das Messobjekt. Bei den pflegebezogenen oder pflegerelevanten Formen von Assessment sollten es eben Pflegephänomene sein.