Internet of Things in Healthcare

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Bei Internet of Things (IoT) in Healthcare handelt es sich um die digitale Vernetzung von physischen Objekten über das Internet mit dem Ziel, Prozesse im Gesundheitswesen zu automatisieren und zu optimieren. Eine wichtige Rolle ist die Überwachung von Patienten in Krankenhäusern, die Logistik in Bezug auf medizinische Geräte, Echtzeitdaten von Patienten und physischen Gegenständen auszuwerten und zu analysieren oder der selbstständigen Messungen im Hause.

Verbesserung der Gesundheitsversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häusliche Versorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein neues System ist das Ambient Assisted Living AAL, dabei sollen Alte und Kranke in der häuslichen Umgebung überwacht und versorgt werden. Dabei kommen verschiedene IoT–Technologien zum Einsatz:

  • Sturzsensoren, die im Teppich eingewebt sind
  • Überwachungskameras, die Gesundheitsprobleme selbstständig erkennen und melden (z.B. wenn der Patient von gewohnten Tagesabläufen abweicht)
  • Vernetzte Briefkästen, die ebenfalls die Aktivität aufzeichnen und melden
  • Bewegungs– und Feuchtigkeitssensoren in Betten machen einen Pflegedienst auf Probleme aufmerksam
  • Sensoren in der Toilette oder im Kühlschrank stellen fest, ob der Patient den Ernährungsvorschriften folgt

Versorgung im klinischen Umfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im klinischen Umfeld soll die Patientensicherheit erhöht werden und die Prozesse im Umgang mit Patienten optimiert werden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten um diese Prozesse zu erleichtern:

  • Patienten und Medizingeräte(Armband, Barcode) lassen sich eindeutig identifizieren, damit sollen Verwechslungen vermieden werden
  • Sensoren melden Verunreinigungen selbständig
  • vernetzte Medizingeräte erlauben es nächste Behandlungsschritte vorzubereiten oder den Zustand des Patienten während des Krankentransports zu überwachen
  • Dokumentationen automatisiert erstellt werden

Logistik im Gesundheitswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Internet of Things in Healthcare findet auch Anwendung in nicht medizinischen Bereichen. Unter anderem können mit Hilfe der neuen Technologien folgende Dinge ermöglicht werden:

  • Identifikation von Produkten und Verpackungen
  • Automatische Erfassung beim Wareneingang und –ausgang
  • Lager und Schubladen mit Gewichtssensoren, die die Entnahme von Artikeln automatisch wahrnehmen und weitere Logistikprozesse veranlassen

Von diesen Optimierungen profitieren der Hersteller, Distributoren, Logistik–Unternehmen, Betreiber und Entsorgungsunternehmen.

Der Service von Medizingeräten kann auch verbessert werden, indem die Hersteller ihre Medizingeräte mit Komponenten ausstatten, die eine Identifikation und Überwachung ermöglichen. Dadurch können die Kosten für Wartungen gesenkt werden, eine höhere Sicherheit für Patienten und Anwender und der Schutz vor Plagiat und nicht befugten Wartungstätigkeiten.

Technische Herausforderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedene Objekte werden im Gesundheitswesen miteinander vernetzt, dementsprechend entsteht auch eine gewisse und große Komplexität. Es entsteht eine Abhängigkeit zwischen den Abläufen und kann zu technischen Problemen führen. Ein einfacher Bug in einer Schublade könnte eine falsche Bestellung auslösen. Ein unzuverlässiger Sensor könnte eine mögliche Wiederverwendung von verschmutzen OP–Besteck verursachen. Ausgefallene Workstationen am Wareneingang können dringend benötigte Lieferungen verzögern. Allerdings sorgt nicht nur die Abhängigkeit der Prozesse für eine höhere Komplexität, sondern auch die Infrastruktur der einzelnen Komponenten. Denn mehrere tausend Aktoren und Sensoren müssen nicht nur verbaut werden, sondern auch gewartet werden.

Risiken und Herausforderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patientensicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Anwendung der IoT gibt es auch eine Cyber–Security, deren Ziel ist, die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Das setzt voraus, dass die Daten nicht manipuliert oder gehackt werden können. Dementsprechend muss die gesamte Datenverarbeitungskette von der Sensorik über die Datenauswertung und Datenspeicherung bis zu den Aktoren gesichert werden. Das bedeutet ungesicherte Aktoren wie Herzschrittmacher oder Infusionspumpen, die über einen offenen Port laufen, sind diesbezüglich kontraproduktiv und stellen ein gewisses Risiko dar.

Vertraulichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heutzutage ist es möglich, dass Menschen ihre eigenen Vitalparameter und Aktivitäten tracken können. Je mehr Gesundheitsdaten gesammelt werden, desto transparenter wird die Person bzw. der Patient. Werden solche Daten öffentlich, kann es zu Unannehmlichkeiten führen. Dabei können Konkrete Folgen diesbezüglich entstehen, wie Versicherungskonditionen oder Arbeitsverhältnisse. Versicherungen können genau nachvollziehen, wer in Krankenhäusern welche Patienten wann und wie diagnostiziert und behandelt hat. Die Arbeitgeber bekommen die Möglichkeit, Aktivitäten ihrer Mitarbeiter zu verfolgen. Kriminelle können vertrauliche Daten stehlen, aber auch ganze Prozesse sabotieren und die Patientenversorgung behindern.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

https://www.johner-institut.de/blog/medizinische-informatik/internet-der-dinge-iot-im-gesundheitswesen/ https://www.medica.de/de/News/Thema_des_Monats/Ältere_Themen_des_Monats/Themen_des_Monats_2019/MEDICA_START-UP_PARK_2019/IoT_im_Gesundheitswesen_das_Potenzial_von_Daten_voll_ausschöpfen