Pflegemodell

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Mit einem Pflegemodell wird die professionelle Pflege in Bezug zum Menschen, seiner Umgebung, Gesundheit und Krankheit beschrieben und erklärt. Die meisten Modelle für die Pflege sind rein theoretischer Art und werden deshalb häufig mit dem Begriff Pflegetheorie gleichgesetzt. Eher an der Praxis orientierte Modelle werden als konzeptionelle Pflegemodelle bezeichnet, wenn sie Aussagen zu den vier für die Pflege zentralen Punkte machen. Anhand eines Pflegemodells entwickeln Pflegeinstitutionen ihr eigenes Pflegekonzept.

Paradigmen der Pflegemodelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mensch – der Mensch, der Pflege empfängt, seine Bedürfnisse und die Kommunikation
  2. Umgebung – das Umfeld des Patienten und die Umgebung, in der Pflege stattfindet
  3. Gesundheit und Krankheit – soziokulturelle Bedeutung von Gesundheit und Krankheit
  4. Pflege – theoretische Begründung, Ausrichtung; Haltung und Fähigkeiten der Pflegeperson

Je nach Modell wird dieses Grundmuster unterschiedlich stark gewichtet. In der Beschreibung oder Anwendung sind diese aber immer miteinander verbunden (siehe Metaparadigmen der Pflege).

Aufgabe eines Pflegemodells[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Pflegemodell

  • definiert Aufgaben und Tätigkeiten des Pflegepersonals und
  • schafft eine Struktur für die individuelle Planung der Pflege.
  • Die im Modell enthaltene Vorstellung ist nicht an eine bestimmte Organisationsstruktur oder ein Pflegesystem gebunden.
  • Das ausgewählte Pflegemodell muss der Kultur des jeweiligen Landes entsprechen.

Unterteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt im Wesentlichen drei Einteilungen von konzeptuellen Modellen

  • die historische Einordnung
  • die Einteilung nach Marriner-Tomey
  • die Einteilung nach Afaf Meleis.

Die historische Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

zeigt einerseits auf, in welcher Zeit die Theorie entstanden ist (die damals aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft oder die Herausforderungen der Gesellschaft an Pflege als Hintergrund). Sie zeigt andererseits auf, welche Vorläufer bzw. Nachfolger eine Theorie hatte, wie sie unter Umständen die weitere Entwicklung beeinflusste. (vgl. Elizabeth Chong Choi über in Evolution der Krankenpflegetheorieentwicklung in Ann Marriner-Tomey 1992: 98 ff)

Die Einteilung nach Marriner-Tomey[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrem Buch „Pflegetheoretikerinnen und ihr Werk“ verwendet Ann Marriner-Tomey folgende Einteilung, die sich an Metaparadigmen anderer Wissenschaften orientiert:

  • Kunst und Wissenschaft der humanistischen Pflege (F. Nightingale, V. Henderson, D. Orem, N. Roper, M. Leininger, R. Rizzio Parse, P. Benner, M. Krohwinkel)
  • Zwischenmenschliche Beziehungen: (H. Peplau, I. Orlando)
  • Energiefelder: (M. Rogers)
  • Systeme: (I. King, C. Roy, B. Neumann)

(vgl. Marriner-Tomey 1992)

Die Einteilung nach Meleis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrem Werk „Theoretical Nursing: Development and Progress“ verwendet Afaf Ibrahim Meleis folgende Einteilung „konzeptueller Modelle“ der Pflege

  • Was ist Pflege? --> Bedürfnismodelle
  • Wie wird gepflegt? --> Interaktionsmodelle
  • Wozu, warum wird gepflegt? --> Ergebnismodelle

(vgl. Afaf Ibrahim Meleis: Pflegetheorie - Gegenstand, Entwicklung und Perspektiven des theoretischen Denkens in der Pflege, 1999) Zu den Bedürfnistheoretikerinnen gehören nach Meleis z.B. Abdellah, Henderson und Orem. Zu den Interationstheoretikerinnen gehören ihr zufolge King, Orlando, Paterson und Zderad, Peplau, Travelbee und Wiedenbach. Zu den Ergebnistheoretikerinnen gehören nach Meleis Johnson, Levine, Rogers und Roy.

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wer sich intensiver mit Pflegemodellen und Pflegetheorien auseinandersetzen will, findet dazu ein kostenloses e-learning Angebot unter http://www.bildungsinstitut-pflege.de/moodle