Sputum
Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sputum = Auswurf, ist ein vermehrtes Sekret der Rachen- und Bronchialschleimhaut, und ein guter Nährboden für Bakterien.
Beobachtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Menge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- kleine Menge wird nicht gemessen
- große Menge bis zu 2l
- Ansammlung bei Aussackung der Bronchien - Bronchiektasen
- Sekret sammelt sich in den Aussackungen
- besonders Morgens: maulvolle Expektoration (sammelt sich nachts)
Konsistenz - Festigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fest,
- flüssig,
- zäh,
- klumpig,
- serös,
- schaumig
- Farbe: weißlich
- Beimengungen: keine
- Erkrankungsbeispiel: katarrhalische Erkrankungen der Atemwege
- Farbe: durchsichtig
- Beimengungen: keine
- Erkrankungsbeispiel: Asthma bronchiale
- Farbe: gelblich
- Beimengungen: Eiter
- Erkrankungsbeispiel: akute bakterielle Bronchitis
- Farbe: gelb/grün
- Beimengungen: Eiter
- Erkrankungsbeispiel: eitrige Bronchitis, Tuberkulose, Lungenabszess
eitrig, zäh, dünnflüssig. schaumig, 3-schichtig
- Farbe: gelblich
- Beimengungen: Eiter, Zelltrümmer
- Erkrankungsbeispiel: Bronchiektasen (besonders beim morgendlichen Abhusten beobachtbar)
- Farbe: rostfarben
- Beimengungen: Blut und evtl. Eiter
- Erkrankungsbeispiel: Pneumonie
- Farbe: rötlich
- Beimengungen: Blut
- Erkrankungsbeispiel: Lungenödem
- Farbe: hellrot
- Beimengungen: Blut
- Erkrankungsbeispiel: Blutsturz z.B. bei Tuberkulose
- Farbe: rot bis rostbraune Fasern
- Beimengungen: Blut
- Erkrankungsbeispiel: Bronchialkarzinom
(Farb- und Konsistenzveränderungen sowie Beimengungen im Sputum aus dem Buch: Krankenpflegehilfe von Imgard Frey, Leonore Lübke-Schmid, Walther Wenzel ISBN: 978-3-13-475912-9)
Farbe und Beschaffenheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- hellrot, serös,schaumig > Lungenödem (akutes Linksherzversagen)
- dreischichtiges > Bronchiektasen
- eitrig (unten)
- serös
- schaumig
- durchscheinend, fadenziehend > Katarr (leichte Erkältung) der oberen Atemwege
- zäh > Bronchitis , Asthma bronchiale (Verkrampfung der Bronchien) Einatmung aktiv, Ausatmung passiv
- eitrig > eitrige Bronchitis
- rostbraun > Pneumonie
- blutig (dunkelrot, hellrot, braun) > Verletzungen in der Lunge oder Lungenkarzinom (Gefäß verletzt) oder Lungengangrän (Gewebsuntergang)
Geruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- normal geruchlos
- faulig > Lungengangrän
- süßlich fade > Eiter
Beimengungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
makroskopisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
mikroskopisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Leukozyten
- Erythrozyten
- neutrophile Granolozyten,
- eosinophile Granolozyten
- Curshmann Spiralen u. Charcot - Leyden Zellen > bei Asthmatikern
- Tumorzellen
- Epithelien
- Bakterien
- Herzfehlerzellen (mit Eisen beladene Plattenephitelzellen) > chronische Stauung im Bereich der Lunge, chron. O2-Mangel
Auffangen des Sputums[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Sputumbecher mit Einsatz u./o. steriles Röhrchen.
- Möglichst Morgensputum verwenden.
- Möglichst nur eitriges Sputum einsenden.
- Das Material sollte von unten abgehustet werden.
- Lagerung: max. 4 h bei Raumtemperatur oder 24 h bei 4 °C.
Wichtig ist die Patientenanleitung.
Zunächst putzt sich der Patient die Zähne und spült den Mund mehrmals mit frischem Leitungswasser aus. Das soll verhindern, dass sich Mundkeime mit dem Sputum vermischen.
Nach dem Zähneputzen muss der Patient den Sputum in ein steriles Gefäß abhusten, das anschließend sofort verschlossen wird. Ist ein Abhusten nicht möglich, muss der Patient vorher eventuell Kochsalzlösung inhalieren oder ein schleimlösendes Medikament (Mukolytikum) einnehmen. Dadurch wird die Sekretabgabe gesteigert.
Tracheal-/Bronchialsekret[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auch hier ist eine Kontamination nicht zu vermeiden, da die Trachea nach kurzer Zeit der Beatmung auch besiedelt ist. - Steril absaugen und Sekret in Probengefäß oder die entsprechenden Röhrchen z.B. ("Falle") überführen. Lagerung: bei 4 - 8 °C.
Hilfestellung beim Abhusten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- evtl. hyperemisierende Salben
- Atemübungen / stoßweise ausatmen
- Vibration
- Abklopfen
- Scham beachten
- Infos zum korrekten Abhusten (Pobacken zusammen)
- Inhalation
- Lagerung / Oberkörper hoch
- Verabreichung der verordneten Medikamente