Trauer
Trauer ist ein schmerzhaft wahrgenommenes Gefühl des Verlustes, teilweise verbunden mit weiteren Negativgefühlen wie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Man könnte sie auch als Zeit des inneren Abschiednehmens von der verstorbenen Person bezeichnen. In vielen Kulturen existieren Trauer-Rituale, die die Trauernden in die Gemeinschaft einbinden und ihnen andererseits Rückzug aus Alltagsaktivitäten erlaubt, um sich mit den Gedanken der Trauer zu beschäftigen.
Anzeichen von Trauer/Traurigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- gedrückte Stimmung, Zurückgezogenheit
- gedrückte Körperhaltung
- trauriger Gesichtsausdruck
- Tränen
- festgefahrene Gedanken
Trauer ist eine natürliche Übergangsreaktion bei Verlusterlebnissen. Einen Krankheitswert hat sie erst, wenn sie auch nach längerer Zeit nicht vergehen will und sich in einer Depression manifestiert. Dabei gibt es keine klare Grenzen, wieviel Trauer oder für wie lange Zeit das Erleben von Trauer "normal" ist. Häufig werden Zeiten von einigen Wochen bis zu einem Jahr als üblich empfunden. Aus der Sicht der trauernden Personen hängt dies stark von der Möglichkeit einer Orientierung an neuen Aufgaben oder Personen ab, die den Platz der verstorbenen Person teilweise einnehmen.
Umgang mit Trauernden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trost vermitteln, die trauernde Person (-en) trösten ist die erste Reaktion, die Nahestehenden möglich ist. Weiter entfernte werden durch Ausdrücke des Beileids ihren Respekt vor der Verstorbenen in Worte fassen und den Trauernden Mitgefühl zeigen.
Trauer kann bis zu einem gewissen Grad verdrängt werden. Bei tiefsitzender, schwerwiegender Trauer kann diese Lösungsstrategie über einen längeren Zeitraum jedoch zu Krankheiten führen. Daher ist es meist günstiger, Trauer bzw. Traurigkeit zuzulassen und aufzuarbeiten, sich damit auseinanderzusetzen. Trauerarbeit erfordert von der Begleitperson Ruhe und anteilnehmendes Verständnis, ruhiges Zuhören und die Vermittlung von Nähe und Geborgenheit, damit sich der Trauernde nicht alleingelassen fühlt. Krampfhafte Versuche der Ablenkung und Aufmunterung sind insbesondere bei schweren Verlusten zu vermeiden. Der Zustand darf nicht bagatellisiert werden. Das chemische "Überdecken" durch Medikamentengabe ist nur bei sehr langanhaltender, schwerster Trauer, evtl. verbunden mit Suizidgedanken, sinnvoll, da sonst die Trauerarbeit behindert werden kann. Das Ende dieser Arbeit kündigt sich mit dem inneren Abschied vom Verlorengegangenem an. Dieser Vorgang des Loslassens soll nicht behindert werden, er führt im Idealfall zur Akzeptanz des Verlustes und der Hinwendung in Richtung Zukunft. Unterdrückung von Negativgefühlen kann dazu führen, dass nur der äußere Abschied vollzogen wird.
Trauer in der Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zum Thema Melancholie in seiner ganzen Bedeutungsvielfalt findet in Paris eine super Kunstausstellung (über 250 Bilder, Figuren) statt. Nächstes Jahr von 16. Februar bis 7. Mai in Berlin (dt. Titel):
Melancholie - Genie und Wahnsinn im Abendland - Génie et folie en Occident
Galeries nationales du Grand Palais, Eingang: Place Clemenceau
- 13. Oktober 2005 - 16. Januar 2006
- Tel. +33 1 44 13 17 17 - Kontakt
- www: deutsch - www.rmn.fr/melancolie/
- Öffnungszeiten
- * Täglich, außer dienstags, von 10h bis 20h, mittwochs von 10h bis 22h. Kassenschluss 45 Minuten vorher.
Leitung Jean Clair, Kurator und Direktor des Musée Picasso, Paris.
Publikationen dazu
- Katalog unter der Leitung von Jean Clair, 504 Seiten, 380 Illustrationen, darunter 300 in Farbe, gebunden. Edition RMN /Gallimard, Vertrieb Sodis, erhältlich auch online.
- Le Petit Journal des grandes expositions, von Hélène Prigent, 16 Seiten, 30 Farbillustrationen, erhältlich nur am Ausstellungsort, éditions RMN.
- Hélène Prigent: Mélancolie. Les métamorphoses de la dépression. 160 Seiten, 200 Illustrationen, broschiert, Edition RMN / Gallimard, Vertrieb Sodis.
Trauerportale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der Verbreitung des Internets kam es auch zu Angeboten für die Trauerbekundung im Web. Online-Grabsteine oder Memorial-Seiten bedienen das Bedürfnis nach Formen der Erinnerung, des Gedenkens, auch in der Öffentlichkeit. Diese Formen sind zwar nicht der kommunalen Friedhofssatzung unterworfen, dagegen unterliegen sie evtl. den Anforderungen des (in der Regel gewerblichen) Betreibers des Portals / der Website. Auch Lokalzeitungen bieten inzwischen Trauerportale für die bei ihnen geschalteten Traueranzeigen (auch: Todesanzeigen, Familienanzeigen) an.
Anders als reale Friedhöfe sind sie jederzeit, auch für entfernt lebende Angehörige und Freunde, aber auch für Unbekannte, zugänglich. Jedenfalls dann, wenn der Betreiber seinen Server weiter zur Verfügung stell.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Trauerprozess – die Dauer der normalen Trauer, Phasen
- Abschied und Trauer
Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kirschblüten - Hanami (ein Film der Regisseurin Doris Dörrie von 2008 über den Trauerprozess bei einem Witwer)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hinweise zum Prozess der Trauer
- Aufgaben der Trauerberatung
- Der "Alte Friedhof" in Bonn als Beispiel für eine historische Großanlage, die als Ort zum Trauern dient.
- online-Trauer (Websites)
- E-memorial.de (Peter Greiner, Trauerredner)
- www.geh-den-weg.de (interreligiöser Internet-Friedhof)
- www.internet-friedhof.de
- Der online-Trauer-Garten von memorta.com
- der Online Friedhof www.strassederbesten.de