Wohngemeinschaft

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Mit dem Begriff Wohngemeinschaft werden die gemeinschaftlichen Wohnformen beschrieben, die nicht auf Familienzugehörigkeit beruhen. Es gibt je nach der überwiegenden Zielgruppe unterschiedliche Wohngemeinschaften

Therapeutische Wohngemeinschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Therapeutischen Wohngemeinschaft ist ein weiterer Schritt zwischen Eigenständigkeit und Wohnheimaufenthalt psychisch kranker Menschen möglich, der auch nicht selten als dauerhafte Lösung des Wohnproblems angesehen werden muss.

Senioren-Wohngemeinschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den letzten Jahren ist die Einrichtung Betreutes Wohnen (von Wohngemeinschaften unterschiedlicher Grössenordnung bis hin zum Betreuten Einzelwohnen) stark in den Vordergrund gerückt, zumal eine Finanzierung gemäss § 39 BSHG als Pflichtaufgabe der Sozialhilfeträger angesehen wird.

Die „Senioren-Wohngemeinschaft“, auch „Senioren-WG" abgekürzt, ist der Sonderfall einer Wohngemeinschaft, bei der sich vor allem alleinstehende Ältere entschließen einen teilweise gemeinsamen Haushalt zu gründen. Dabei ist meistens nicht die Kostenersparnis für diese Wohnform bei ihnen entscheidend sondern eher die Frage der gemeinsamen Alltagsgestaltung.


Es gibt Senioren-WGs, die aus einem bereits bestehenden gemeinsamen Interesse heraus gegründet werden, und Gründungen, wo das Projekt WG selbst der Kristallisationskern ist. Manche Senioren wünschen sich im Alter in einer Haus- und Wohngemeinschaft zu leben, weil ihr bisheriger Lebenspartner vor einiger Zeit verstorben ist und sie sich in einer Wohnung allein unwohl fühlen. Andererseits bietet eine Wohngemeinschaft auch noch ein hohes Maß an Selbständigkeit und Rückzugsmöglichkeiten in die eigenen vier Wände (Zimmer).

Das Versprechen oder die Hoffnung darauf, im eigenen Pflegefall hier individuell versorgt zu werden, ist wahrscheinlich zu optimistisch. Manche WG schließt das auch von vorne herein als Anspruch aus.


Als Devise gilt hier oft das Wort: Gemeinsam ist man stark und nicht einsam!

Selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter ist möglich und möglicherweise gemeinsam soger besser abgesichert.

Altersgruppen übergreifende WG´s[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henning Scherf, der seit über 20 Jahren in einer Alters-WG lebt, in der auch mal Jüngere leben und darüber publiziert, empfiehlt das Modell durchaus auch für die Zielsetzung einer “Demenzwohngemeinschaft (Demenz-WG)“. Er habe inzwischen verschiedene Varianten der Senioren-Wohngemeinschaften z. T. wochenlang besucht, beraten oder mit erlebt, so dass er sich diese Form bei einem eigenen Leiden vorstellen und wünschen könne.


Hausgemeinschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Hausgemeinschaft wohnen mehrere Wohnparteien, die jede für sich eine eigene Wohnung bewohnen, innerhalb eines Hauses zusammen. Im engeren Sinne spricht man erst dann von einer Hausgemeinschaft, wenn die Wohnparteien auch untereinander Kontakt haben und haben wollen und das so geplant haben.

Beratung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Forum Gemeinschaftliches Wohnen (FGW) in Hannover berät alternative Wohnprojekte und hilft Einzelpersonen bei der Suche nach geeigneten Initiativen.

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dies wäre dann ein weiterer Schritt aus der psychiatrischen Klinik über die Wohnheime in eine wieder selbstverantwortliche Lebensweise hinein. Welche Wohnform, ob Wohngemeinschaft, Betreutes Wohnen, Betreutes Einzelwohnen oder Psychiatrische Familienpflege für den jeweiligen Klienten in Frage kommt entscheidet sich nach Erkrankung, Alter, Konzept, usw..


Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David Thiele, "Wohngemeinschaften für Senioren und Menschen mit Behinderung" 2016 ISBN 978-3-658-11774-0
  • Michael Andritzky, Thomas Hauer: Neues Wohnen fürs Alter. Was geht und wie es geht. BauWohnberatung Karlsruhe, Schader-Stiftung Darmstadt, 2004, Anabas-Verlag, 216 Seiten, ISBN 3-87038-363-1
  • Bertelsmann Stiftung/Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.): Leben und Wohnen im Alter, Band 6: Ambulant betreute Wohngruppen - Arbeitshilfe für Initiatoren. Gütersloh/Köln 2006, 100 Seiten, ISBN 3-935299-88-5
  • Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) (Hrsg.): Betriebskonzepte von Hausgemeinschaften. Ein Erfahrungsaustausch. Reihe BMGS Modellprojekte (Band 15). Kuratorium Deutsche Altershilfe, Köln 2004.
  • Gabriele Gerngroß-Haas: Anders leben als gewohnt. Wenn verschiedene Frauen unter ein Dach ziehen. 2005, Verlag Helmer, 159 Seiten, ISBN 3-89741-169-5.
  • Henning Scherf: Grau ist bunt: Was im Alter möglich ist. Herder, Freiburg 2007; ISBN 3-451-28593-2.
  • Henning Scherf: Gemeinsam statt einsam. Meine Erfahrungen für die Zukunft. Herder-Verlag: Freiburg 2009, ISBN 3-451-30255-1
  • Henning Scherf: Das Alter kommt auf meine Weise - Lebenskonzepte heute für morgen. (zusammen mit Ilse Biberti) Südwest-Verlag, 2009, ISBN 3-517-08527-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]