Sauerstoffbrille

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Eine Sauerstoffbrille dient der Applikation von Sauerstoff innerhalb einer langfristigen kontinuierlichen Sauerstofftherapie. Sie besteht aus einem flexiblen Kunststoffschlauch, der an ein Sauerstoffgerät angeschlossen wird und konzentrierten Sauerstoff über die Naseneingänge zuführt (bis zu 6 Litern pro Minute). Im Gegensatz zur Sauerstoffmaske ist auch während der O2-Gabe das Trinken, Essen und Sprechen möglich, deshalb hat diese Applikationsform die Sauerstoffmaske fast vollständig abgelöst. Es kann damit eine O2-Konzentration bis zu 50% erreicht werden. Allerdings ist eine Strangulationsgefahr bei unsachgemäßer Anwendung oder bei desorientierten Patienten ebenso gegeben wie bei Maskenanwendung (in solch einem Fall empfiehlt sich eher eine Einzel-Nasensonde).

Die ca. 1 bis 1,5 cm langen Einflussstutzen werden beidseits in die Nasenlöcher eingeführt, die Schlaufen oder Bügel liegen hinter den Ohren oder werden am Hinterkopf fixiert. Unter dem Kinn kommen die Schlaufen wieder zusammen, hier kann der Sitz der Sonde reguliert werden. Im klinischen Einsatz werden überwiegend solche Modelle verwendet, während innerhalb der ambulanten Sauerstofftherapie auch Sonderformen zur Anwendung kommen, die einer optischen Brille ähneln. Bei manchen Modellen werden die Stutzen zusätzlich von Abdichtkompressen umschlossen.

Um eine gute Oxygenierung zu erreichen, ist bei Flowmengen von über 6 l/min der Einsatz von High-Flow Brillen nötig.

Bei kontinuierlicher Anwendung besteht die Gefahr, dass sich Druckstellen bilden, beispielsweise hinter den Ohren oder auch in der Nase. Zur Vermeidung einer Austrocknung der Schleimhäute sollte regelmäßig Mund- und Nasenpflege durchgeführt werden. Die Sauerstoffbrille muss aus hygienischen Gründen spätestens nach 48 Stunden ausgetauscht werden.[1]

Einzelnachweise

1.↑ S. Jochum et al.: ATL Atmen, Puls und Blutdruck. In: Thiemes Pflege. Das Lehrbuch für Pflegende in Ausbildung. Thieme, Stuttgart 2009, S. 494-495

Weblinks