Kapillargefäß

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Kapillaren sind kleine Haargefäße (von lat. Capillus: das Haar).

Blutkapillaren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapillaren verbinden als feines Netzwerk die Arteriolen und die Venolen miteinander.

Abhängig vom jeweiligen Organ und der Durchblutung haben die Kapillaren einen Durchmesser von 5-15 µm, einige Organe wie die Leber oder die Plazenta haben sehr weite Kapillaren, die auch Sinusoide genannt werden.

Die Kapillarwände besitzen nicht den typischen dreischichtigen Aufbau, den die Blutgefäße im Allgemeinen aufweisen. So fehlt ihnen die Muskelschicht komplett, wodurch Kapillaren ihre Weite nicht selbst regulieren können.

Kapillaren sind halbdurchlässig (semipermeabel) aufgebaut, so dass der Stoffaustausch erfolgen kann. So ist das Endothel der Kapillaren in manchen Organen stellenweise stark verdünnt (so genannte Fenestrationen), so dass der Stofftransport erleichtert wird. Demselben Zweck dienen Durchbrechungen des Endothels (so genannte Poren).

Nährstoffe und Sauerstoff können durch den speziellen Wandaufbau über verschiedene Mechanismen (vgl. dazu den Artikel Kapillarer Stoffaustausch) aus dem zufließenden Blut an das Gewebe abgegeben, während Abfallprodukte aus dem Zellstoffwechsel über die Kapillarwände aufgenommen und mit dem abfließenden Blut abtransportiert werden.

Von den Arterien hin zu den Kapillaren gibt es noch präkapillare Sphinktoren (Schließmuskelmechanismen). Sie unterstützen einen "ruhigen" Nährstoff- und Gasaustausch. Zudem ist die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes in den Kapillaren durch die vielfachen Verzweigungen des Kapillarnetzes sehr gering, wodurch ebenfalls der Stofftransport unterstützt wird.

Lymphkapillaren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den Blutkapillaren gibt es auch noch Lymphkapillaren, die blind zwischen den Gewebszellen beginnen und die dort zur Lymphe umgewandelte Gewebsflüssigkeit aufnehmen. Lymphkapillaren weisen einen etwas größeren Durchmesser auf als Blutkapillaren und vereinigen sich zu den großen Lymphgefäßen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schiebler, Schmidt, Zilles (als Hrsg.) und Arnold G. u. a. (Autoren): Anatomie. 7. korr. Aufl., Berlin: Springer Verlag, 1997. ISBN 3-540-61856-2
  • Thews G., Mutschler E., Vaupel P.: Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen. 5. Aufl., Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1999. ISBN 3-8047-1616-4