Hypertonie

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Definition: Hypertonie (griech. hyper = übermässig, oberhalb; tonus/tension = Spannung) bezeichnet allgemein einen erhöhten Druck oder eine erhöhte Gewebespannung. Man unterscheidet folgende Hypertonieformen:

- Muskuläre Hypertonie (erhöhte Muskelspannung, z.B. Rigor oder Spastik)

- Zerebrale Hypertonie (erhöhter Hirndruck z.B. durch Schädel-Hirn-Trauma oder Hirntumor)

- Portale Hypertonie (erhöhter Pfortaderdruck z.B. bei Leberzirrhose)

- Pulmonale Hypertonie (erhöhter Druck in den Lungengefäßen z.B. bei langjährigen Lungenerkrankungen)

- Arterielle Hypertonie (erhöhter Druck in den Arterien).

Meist wird mit dem Begriff die arterielle Hypertonie bezeichnet. Diese beschreibt einen erhöhten Druck in den Blutgefäßen, man spricht auch von Bluthochdruck. Eine arterielle Hypertonie liegt vor, wenn der systolische Blutdruck-Wert in Ruhe dauerhaft höher als 140 mmHg ist oder diastolische Werte von 90 mmHg und darüber erreicht werden.

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In über 90% der Fälle kann eine Ursache nicht festgestellt werden. Man spricht dann von einer essentiellen oder idiopathischen Hypertonie. Selten liegen Nierenerkrankungen (renale Hypertonie) oder hormonelle Erkrankungen vor, die ausgeschlossen werden müssen. Eine arterielle Hypertonie aufgrund von einer anderen Erkrankung nennt man sekundäre Hypertonie.


Begünstigende Faktoren (Risikofaktoren) für eine essentielle arterielle Hypertonie sind:

  • häufiger und übermässiger Alkoholkonsum
  • hoher Salzkonsum
  • Übergewicht
  • familiäre Neigung
  • Stress
  • Nikotinkonsum

Im höheren Alter steigt auch der Blutdruck an, doch auch bei älteren Menschen sollte der Blutdruck stets im Normbereich gehalten werden.

Hypertonie geht häufig auch mit Diabetes mellitus (Typ II) einher.

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Subjektive Beschwerden können über lange Zeit fehlen. Die Symptome lassen sich vor allem auf die Auswirkungen der Hypertonie auf das Gehirn und das Herz zurückführen:

Komplikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arteriosklerose (Verengung der Gefäße)
  • koronare Herzerkrankung
  • zerebrale Durchblutungsstörungen -> kann zu einem Schlaganfall (Apoplex) oder zu einem Herzinfarkt führen
  • es kann sich eine Aussackung an der Aortenwand, ein sogenanntes Aneurysma, bilden, aus dem es im Falle eines Risses (Ruptur) lebensgefährlich bluten kann.

Medikamentöse Behandlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Blutdrucksenkung werden Diuretika, Kalziumantagonisten, ß-Blocker und ACE-Hemmer eingesetzt. Häufig müssen verschiedene Medikamente individuell kombiniert werden, um den Blutdruck optimal einzustellen.

Pflegerische Maßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • (Immer wieder) die Notwendigkeit der Therapie erklären, da häufig keine Beschwerden vorliegen. Dadurch die Compliance / Mitarbeit des Patienten fördern (Ernährung, Medikamenteneinnahme, RR-Kontrollen).
  • Wichtig! Durch die medikamentöse Senkung des Blutdrucks können auch Symptome wie Schwindel auftreten. Darüber sollte der Patient informiert werden, um die Compliance sicherzustellen, sonst kann es vorkommen, dass der Patient die Blutdruckmedikamente nach Eintreten von Nebenwirkungen selbst absetzt.
  • Salzarme Ernährung unterstützt die Blutdrucksenkung.
  • Alkohol nur in Maßen oder am besten ganz darauf verzichten (da Alkohol durchblutungssteigernd wirkt)
  • Übergewicht abbauen, z.B. durch mehr Bewegung (Sport)
  • Regelmäßige Blutdruckkontrollen durchführen
  • Aufregung und Überlastung meiden

Blutdruckwertbereiche laut WHO (in mmHg)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klassifikation systolisch diastolisch
optimal < 120 < 80
normal < 130 < 85
hochnormal 130 - 139 85 - 89
leichte Hypertonie (Schweregrad 1) 140 - 159 90 - 99
mittelschwere Hypertonie (Schweregrad 2) 160 - 179 100 - 109
schwere Hypertonie (Schweregrad 3) >= 180 >= 110
isolierte systolische Hypertonie >= 140 < 90

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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