Screening

Aus PflegeWiki
Version vom 24. Januar 2022, 09:20 Uhr von Elvis.pula.nursit-institute.de (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Ein '''Screening''' (englisch ''screen'' = Bildschirm, ''to screen'' im weiteren Sinne = sichtbar machen) ist in der Medizin und Pflege ein systematisches Test…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Screening (englisch screen = Bildschirm, to screen im weiteren Sinne = sichtbar machen) ist in der Medizin und Pflege ein systematisches Testverfahren oder eine Früherkennungsuntersuchung. Mittels einer kurzen, leicht durchführbaren Erhebung (Screeninginstrument) werden die Menschen ermittelt, die gefährdet sind, eine bestimmte Krankheit zu entwickeln, oder die bereits davon (bisher unwissentlich) betroffen sind. Die Durchführung bestimmter Screenings (zum Beispiel das Erfassen des Ernährungsstatus) wird für alle Patienten bei Aufnahme ins Krankenhaus, alle Bewohner bei Einzug ins Pflegeheim sowie für bestimmte Patientengruppen in der Arztpraxis empfohlen.

Die Qualität eines Screenings bemisst sich nach der jeweiligen Sensitivität und Spezifität des Verfahrens. Ein Screening liefert keine eindeutigen Ergebnisse, sondern Indikationen für weitere, differenziertere Untersuchungen.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • PEMU: Die Pflegerische Erfassung von Mangelernährung und deren Ursachen vereint Screening und Assessment aus dem DNQP-Expertenstandard Ernährungsmanagement. Das Screening fragt in diesem Fall nach schnell erkennbaren Risiken für Nahrungsmangel (äußerer Eindruck, Appetitlosigkeit, auffällig kleine Portionen, Hyperaktivität) und Flüssigkeitsmangel (geringe Trinkmenge, Verwirrtheit, konzentrierter Urin, Diarrhöe, Erbrechen, Fieber). Das darauffolgende Assessment wird bei Risikopersonen durchgeführt, bei denen sich im Screening Hinweise auf eine Mangelernährung ergeben haben. Daraus lassen sich sich weitere Maßnahmen ableiten und begründen (Untersuchungen und Laborwerte, Abschätzung des Nährstoffdefizits duch Berechnung des Bedarfs und dem Abgleich mit Essprotokollen und Trinkprotokollen, Erfassung der Bedürfnisse des Patienten).[1]
  • Die konsequente Anwendung des MRSA-Screenings hat in den Niederlanden und Skandinavien mit dazu geführt, dass die MRSA-Prävalenz (<3%) dort deutlich niedriger liegt als in Deutschland (25%).[2]
  • Das Mammographie-Screening ist ein bundesweites Präventionsprogramm zur Früherkennung von Brustkrebs für alle Frauen zwischen 50 und 69.
  • Screening und Assessment zur Feststellung von Personen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit gemäß SGB XI in den Begutachtungs-Richtlinien.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bartholomeyczik et al.: PEMU:Instrument zur pflegerischen Erfassung von Mangelernährung und deren Ursachen. 2003
  2. Dülligen et al.: Hygiene und medizinische Mikrobiologie. Lehrbuch für Pflegeberufe. Schattauer, Stuttgart 2012; S. 249