Handkraft

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Das Messen der Handkraft (engl: handgrip) mit einem Vigorimeter (Handkraftmesser) oder Dynamometer dient zur Klärung der generellen Muskelstärke. Das Ergebnis stellt für sich allein betrachtet noch keine Gesamtaussage dar!

Der Multimorbidität und den oft sehr komplexen Krankheitsbildern älterer Patienten, den Alterssyndromen, steht immer wieder die Forderung nach einem möglichst einfachen, wenig zeitaufwendigen diagnostischen Verfahren gegenüber, damit dieses auch in der allgemeinen Arztpraxis bei möglichst vielen Personen durchgeführt werden kann und die Patienten nicht zu sehr belastet werden.

Wer an sich die Unfähigkeit bemerkt, seinen Haushalt zu führen oder alltägliche Dinge sicher durchzuführen, erlebt dies als gravierende Einschränkungen im Alter. Dies wird sich zwangsläufig auf das gesamte Verhalten und Erleben der alten Person auswirken. Die Ursache(-n) können in ganz unterschiedlichen Bereichen liegen: bei Körperfunktionen, mental, sozial.

Im geriatrischen Assessment wird in einem ersten Schritt (Screening) gefragt (mittels Fragebogen, Dauer ca. 5 - 10 Min.), ob Einschränkungen z. B. beim Sehen und Hören, Beweglichkeit oder Ernährung, beim emotionalen Befinden oder in der sozialen Unterstützung auftreten.

Sind Problembereiche vorhanden, sollte ein umfassenderes Basis-Assessment als zweiter Schritt folgen. Auch hierfür ist der Zeitaufwand gut überschaubar - ca. 45-60 Min.


In diese Testreihe gehört die Messung der Handkraft. Ihre Aussage kann nicht allein betrachtet werden, gewinnt aber vor dem Hintergrund der unklaren Genese der Alterssyndrome ein anderes diagnostische Gewicht, wenn alle Test berücksichtigt werden können. Außerdem kann er wiederholt zur Verlaufsbeobachtung eingesetzt werden.

Er überprüft: Stärke des Händedrucks der dominanten Hand (bzw. bei Hemiplegie der nicht betroffenen Hand).

Das Ergbenis gibt Hinweise auf: Unterstützungsbedarf bei ATL, Hinweise für Ergo- und Rehabil.-Ziele.

Zeitaufwand: ca. 2 - 5 Min.

Materialien: Das beschr. Gerät. Falls Gerät fehlt sollte eine grobe subjektive Einschätzung notiert werden.

Auswertung: Ergebnis in kPa bzw. N. Normbereich ist ziemlich weit - Mittelwerte Fr: 76 kPa, Mä 131 kPa - maßgeblich ist das Unterschreiten der Norm um mehr als 50%.

Testgüte: hoch, siehe Literatur (z. E J Bassey, C Cooper u. a.)


Genaue Anweisungen findet sich bei AGAST (1997) - siehe Literatur.


siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arbeitsgruppe Geriatrisches Assessment (AGAST, 1997): Geriatrisches Basisassessment. Red.: M. Bach u. a. - 2., aktualisierte Aufl - München, MMV(Schriftenreihe Geriatrie-Praxis). ISBN 3-8208-1309-8. S. 37 - 39.