Aerosol

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Aerosole sind feste (griech.: sol) und/oder flüssige Teilchen, die in der Luft (griech.: Aero) schweben. Dabei umfasst der Begriff des Aerosols ein breites Spektrum von Seesalzteilchen, Pollen und Mineralstaub hin bis zu Schwefelsäuretröpfchen und anderen Kleinstpartikeln. Auch einige Medikamente stehen als Aerosol zur Verfügung.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aerosole werden äußerlich als Pudersprays (wie Frecacid® Spray) oder innerlich (z.B. als Asthmasprays) angewendet.

Je kleiner die verteilten Aerosolpartikel sind, desto weiter dringen sie bei der Inhalation in die Atemwege vor, unter Umständen bis in die Lungenbläschen. Sie haben eine lokale, aber auch systemische Wirkung.

Vor jeder Inhalation sollte das Aerosol mehrfach kräftig durchgeschüttelt werden. Ein Dosierventil ermöglicht eine korrekte Dosierung pro Hub/Stoß. In der Regel besitzen Inhalationsaerosole einen Applikator mit einem Mundstück. Dieses wird bei der Anwendung mit den Lippen fest umschlossen, das Ventil betätigt und kräftig eingeatmet; anschließend wird der Atem 5-10 Sekunden lang angehalten. Danach sollte langsam durch die Nase ausgeatmet werden.

Bei Inhalation mit Cortikoid-Aerosolen empfiehlt es sich, kurz vor den Mahlzeiten zu inhalieren oder nach der Inhalation den Mund mit warmem Wasser auszuspülen. Reste des Cortisons verbleiben sonst auf der Mundschleimhaut und zerstören die Mundflora, es kann dann zu einer Pilzinfektion kommen. Bei noch nicht gebrauchten Aerosolen ist es wichtig, das Dosierventil zunächst ein- bis zweimal ohne Inhalation zu betätigen, um das System mit dem Arzneistoff zu füllen. Patienten, die die Inhalationstechnik nicht beherrschen, können eine Inhalationshilfe benutzen. Sie ist meist für jedes Aerosol unterschiedlich.

Auch wenn die Spacer nicht sichtbar verschmutzt sind, sollten sie von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Die Kunststoffaufsätze können sich elektrisch aufladen, sodass ein großer Teil der Aerosolpartikel an der Wand des Spacers haften bleibt. Eine Reinigung mit Spülmittel wirkt der Aufladung entgegen, denn eine wässrige Spüllösung hat einen antistatischen Effekt. Nach dem Reinigen gründlich nachspülen, aber nicht trocken reiben! Reiben führt zur erneuten Aufladung! Deshalb den Spacer nur abtropfen und an der Luft trocknen lassen!

Vorteile bieten auch Metallspacer (Nebulator®), da sie sich elektrostatisch nicht aufladen. Für Glucocorticoide werden großvolumige geschlossene Spacer benötigt, um die inhalierte Wirkstoffmenge zu erhöhen.

Es gibt verschiedene Applikationssyteme: Diskhaler, Autohaler, Turbohaler, Spinhaler, Novolizer, EasyHaler.

Der Novolizer ist im Januar 2001 auf den Markt gekommen. Er bietet eine dreifache Inhalationskontrolle des Trockenpulvers: Die optische Kontrolle zeigt durch Grün an, dass der Wirkstoff bereitgestellt wurde, nach Verbrauch erscheint Rot. Eine akustische Kontrolle lässt bei erfolgreicher Inhalation ein Klickgeräusch hören, die sensorische Kontrolle führt nach erfolgreicher Inhalation zu einem süßen Geschmack von Milchzucker auf der Zunge. Zusätzlich ist ein Sperrmechanismus vorhanden, der vor Mehrfachdosierungen schützt, und ein Zählwerk, das die noch verbleibenden Inhalationen anzeigt.

Die gesamte Wirkstoffmenge wird während der ersten Inhalationssekunde eingeatmet. So ist auch bei eingeschränkter Lungenfunktion und im Kindesalter eine korrekte Anwendung möglich. Fehlbedienungen können auftreten, wenn die Patrone nicht tief genug in den Schacht eingeführt wird. Dabei sollte die Dosiertaste nicht gedrückt werden. Anschließend den Schiebedeckel gut schließen, so ist die Funktionsfähigkeit gesichert. Auch die Reinigungsvorschriften beachten.

Bei der praktischen Einweisung Demo-Geräte verwenden, da diese keinen Wirkstoff enthalten.

Nachteile der Treibgas-Aerosole[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Viele Patienten haben Probleme mit der Handhabung.
  • Die Dosissicherheit ist nicht gewährleistet, da häufig das Schütteln vergessen wird.
  • Da keine Restmenge angezeigt wird, weiß der Patient nicht, wie viele Sprühstöße ihm noch zur Verfügung stehen.
  • Lokale Begleiterscheinungen durch zu große Partikel, die an der hinteren Rachenwand "hängenbleiben" und die Schleimhaut reizen können; der Kältereiz des Treibgases und der Teilchenaufprall können zudem eine Reflexbronchokonstriktion auslösen.
  • Selbst bei optimaler Inhalationstechnik gelangen nur zirka 10-15% des Wirkstoffes in die Lunge, wenn die Lungendisposition zu gering ist.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]