Subcutane Injektion
Bei einer subcutanen Injektion (s.c. Injektion) wird eine wässrige Lösung in die Unterhaut (Subcutis) injiziert. Oft handelt es sich dabei um Medikamente wie Heparin, Insulin oder auch Schmerzmittel wie Morphin.
Durchführung einer s.c.Injektion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
mit Pen, Spritze mit Kanüle oder Fertigspritze (Hinweis: Spritzen mit festangebrachter Kanüle sind für die Klinik ungeeignet, da keine Aufziehkanüle benutzt werden kann)
- Injektions-Orte der ersten Wahl: seitlich unterhalb des Bauchnabel (nicht oberhalb bzw. unterhalb des Bauchnabels, da dort die Sehne Linea Alba verläuft); laterale Oberschenkel
- Orte der zweiten Wahl: Aussenseite der Oberarme, Flanken, ober- und unterhalb der Schulterblätter
Insulin sollte möglichst nur in Orte der ersten Wahl injiziert werden. Gerade bei Injektion in den Oberarm ist eine versehentliche intramuskuläre Verabreichung nicht auszuschliessen.
Material[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Tablett
- 1 - Desinfektionsmittel (Sterillium®,Softasept®)
- 2 - mehrere (2-3) Tupfer
- 3 - Medikamenten-Ampulle
- 4 - Pflaster
- 5 - Spritze
- 6 - Kanüle zum Aufziehen
- 7 - Injektionskanüle
- 8 - Einweghandschuhe
- 9 - Kanülenabwurfbehälter zum sofortigen Entsorgen der Kanüle (unten abgebildet)
Vorgehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Information über den Patienten einholen
- Patient informieren über Art, Hergang, Häufigkeit und Wirkung
- Hygienische Händedesinfektion, Handschuhe zum Eigenschutz
- Material vorbereiten (Medikament aufziehen)
- Injektionsort aufsuchen, inspizieren
- Hautdesinfektion, Herstellerhinweis beachten! (Einwirkzeit beachten, Haut ist trocken)
- Je nach Kanülenlänge Hautfalte bilden
- zügig einstechen (Kanüle bis 12mm 90°, über 12mm oder Kachexie 45°)
- langsam injizieren
- 3-5 Sekunden warten und die Kanüle raus ziehen, Hautfalte wieder los lassen und die Kanüle sofort im Abwurfbehälter entsorgen.
- Achtung: Kein Recapping! Das heißt die Schutzkappe nicht wieder auf die Kanüle setzen.
- Einstichstelle nur abtupfen, leichtes komprimieren
- bei Nachblutung Pflaster aufkleben
Komplikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hämatombildung; ist aber bei häufigen Heparininjektionen kaum zu vermeiden
Kontraindikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Subcutane Injektionen dürfen auf keinen Fall durchgeführt werden, wenn an der entsprechenden Körperstelle keine "normalen Verhältnisse" herrschen. Es darf nicht injiziert werden in
- ein Ödem
- ein Hämatom
- paretische Körperteile
- die Umgebung von Operationswunden, Rötungen
- in infiziertes Gewebe (z.B. durch Pilz), Hautveränderungen (Ekzem)
- in Narbengewebe, Verhärtungen
- Gebiete proximal von Lymphektomien (z.B. Arm nach Ablatio mammae)
Auch folgende Gründe verbieten die Durchführung der Injektion:
- Unverträglichkeit des Wirkstoffs
- Schock (keine Hautdurchblutung -> keine Resorption)
- keine Patienteneinwilligung
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- intramuskuläre Injektion
- Injektion
- subcutane Verweilkanüle
- subcutane Infusion
- Aufziehen von Injektionslösungen
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- http://www.bd.com/de/diabetes/page.aspx?cat=19102 Diabetes-Website von BD
- http://www.raabe.de/go/?action=ProdDetails&product_uuid=TMVTUWAL93IC84C0OKYWNWNVQMNCGANI
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