Dickdarmkrebs

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Der/das Dickdarmkrebs / colorectale Karzinom (auch: Colorectales Carcinom ) ist als maligner Tumor des Colon (Dickdarm) bzw. Rectum eine Form des Darmkrebses mit relativ guter Prognose. Krebsvorsorge ist sinnvoll. Jährlich erkranken daran ca. 50.000 Menschen in Deutschland. Das Risiko der Erkrankung steigt über dem 50. Lebensjahr deutlich an. Es sterben im Jahr ca. 28.000 Menschen an der Krankheit und ihren Folgen (umgerechnet 35 von 100.000 Todesfällen) .

Präkanzerosen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präkanzerosen sind möglicherweise:

  • Adenome
  • HNPCC= hereditäres nicht polyposis- Colon-CA
  • Adenamatosis / Polyposis coli
  • Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) - eine autosomal dominant vererbte Krankheit
  • Colitis ulcerosa
  • Morbus Crohn
  • Dieser Tumor entsteht in Ländern in denen ballaststoffreiche Produkte verzehrt werden wesentlich seltener, als in jenen in denen Ballaststoffe entfernt werden.

Lokalisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • nach Bopp: Meistens Rektum, dann Sigma, dann erst weiter retrograd
  • nach Gerads: Sigma > Rektum > Zäkum > andere Abschnitte

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Keine Frühsymptome
  • Wechsel zwischen Obstipation u. Diarrhoe
  • Perianale Blutabgänge im linksseitigen Colon (jeder kleinste Blutabgang im Stuhl ist klärungsbedürftig!!)
  • bei rechtsseitigem Tumoren: Schmerzen und Anämie
  • ggf. „falscher Freund“ -> Unwillkürlicher Abgang v. Stuhl u. Winden
  • ggf. Bleistiftförmiger Stuhl -> Folge einer stenosierenden Rectum-ca
  • Positiver Hämokulttest (3 x sehr: sehr empfindlich, sehr genau, sehr unspezifisch)
  • Allgemeinsymptome: Leistungsknick, Gewichtsabnahme, schleichende Anämie


Spätzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ileuserscheinungen bei Stenosen
  • Leibschmerzen bei Lumenverlegung, Durchwanderung und Infiltration von Nachbarorganen und Bauchfell

Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anamnese + Klinik
  • Rektal-Digitale Untersuchung: 1/3 aller kolorektalen Karzinome sind rektal tastbar
  • Recto-Coloskopie mit Biopsie/Polypektomie, Chromoendoskopie (farbliche Darstellung der Randpartien)
  • ggf. Kontrastmittel-Einlauf (KE) bei Stenosen oder Divertikeln
  • Endosonographie + Sonographie des Abdomens
  • bei tieferliegenden Tumoren: Sphinktermanometrie
  • Labor: Blutbild (Anämie) - BSG + CEA & CA 19-9 erhöht

Metastasensuche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sono Abdomen (Lebermetastasen)
  • gyn./urol. Diagnostik
  • CT Becken beim Rectum CA

Vorsorge (unsicher)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hämocult
  • Rectal-digitale Austastung ( Palpation)

Differentialdiagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hämorrhoiden
  • Divertikel
  • Angiodysplasien
  • Colitis
  • Polyposis
  • Enterokolitis infektiosa

Komplikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ileus -> Situation nach Hartmann (siehe Op-Verfahren)
  • Perforation -> Situation nach Hartmann
  • Fistelung
  • Blutung


Metastasierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Per continuitatem in Nachbarorgane insbesondere in Blase oder Vagina beim Rectum Ca, Peritoneal – Ca (Ileusgefahr, endständiger palliativer Anus Praeter, Rektumverschluß)

Hämatogen in die Leber, Lunge

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel: En-bloc-Entfernung des Tumors mit ausreichendem Sicherheitsabstand unter Mitnahme der regionären Lymphknoten. Welche Darmanteile reseziert werden, hängt von der Lokalisation des Tumors ab.

Inoperable Tumore werden meist mit einer neoadjuvante Chemotherapie oder Bestrahlung verkleinert um eine operabilität zu erreichen.

Kolon-Carcinom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Resektion des befallenden Darmabschnittes mitsamt des zugehörigen Lymphabflussgebietes u. Wiederherstellung der Passage durch End-zu-End-Anastomose (Hemicolectomie re., Hemicolectomie li., Sigmaresektion). Im Anschluß wird eine Chemotherapie durchgeführt

Rektum-Carcinom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur bei tief sitzenden Rektumtumoren muss eine (endgültige) Sigmoidostomie angelegt werden, weil sonst eine Entfernung des Tumors mit ausreichendem Sicherheitsabstand nicht möglich ist.

  • Rectum-Ca im mittleren bis oberen Drittel (8-16 cm): Anteriore Rectumresektion
  • Tiefes Rektum-CA: Rectumexstirpation mit Anlage eines endständigen AP sigmoideus (weil Anastomose unterhalb von 4 cm nicht möglich ist)

Im Anschluß auch hier eine Chemotherapie und zusätzlich Bestrahlung (Radiatio). Lebermetastasen lassen sich seit kurzer Zeit weglasern.

Palliative Behandlungsstrategien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ggf. palliative Resektion, um drohende Komplikationen wie Blutung, Stenose mit Ileus und Schmerzen zu verhindern
  • ansonsten: Umgehungsoperation ohne Entfernung des Tumors um die Darmpassage wiederherzustellen und den drohenden mechanischen Ileus zu verhindern
  • Chemo/Radatio
  • Ggf. bei tief sitzenden Rektumkarzinomen: lokale Exsision oder kryo-, elektrochirurgische oder Laser-Abtragung
  • Bei Lebermetastasen: HITT

Postoperative Komplikationen nach Darmeingriffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Blutung
  • Verlängerte Darmatonie
  • Anastomoseninsuffizienz. Warnzeichen:
    • Faulig riechendes, kotiges Drainagesekret,
    • (lokaler) Druckschmerz,
    • Fieber, Leukozytose
    • Blasenentleerungsstörungen, v.a. nach Rektumoperationen
    • Potenzstörungen, v.a. nach Rektumoperationen
    • Stomakomplikationen.

Nachbehandlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bei Metastasen der Leber -> evtl. Leberrresektion, keine Lebensverlängerung
    • Palliative Chemotherapie (Op zur Prophylaxe eines Ileus)
  • Bei radikaler Entfernung aber fortgeschrittener Tumor / LK-Metastasierung adjuvante Chemotherapie
  • Bei Rectum-Ca zusätzliche Lokale Bestrahlung des kleinen Beckens

Prognose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Dickdarmkrebs beträgt die Überlebensrate in Deutschland laut einer in der Fachzeitschrift "Lancet Oncology" publizierten Studie bei Frauen 56 Prozent und bei Männern 52 Prozent. Je nach Stadium der Entdeckung sind die Chancen noch einmal deutlich besser: solange die Krebszellen sich nur in der Schleimhaut und der darunter liegenden Muskelschicht des Darms befinden, überleben rund 85 Prozent der Erkrankten die nächsten fünf Jahre (Heilungsrate).

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]