Fieber

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Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fieber ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, welches anzeigt, dass im Körper eine Störung vorliegt (Störung der Wärmeregulation, Abwehrmechanismus des Körpers). Typisch z. B. bei Grippe. Fieber wird als eine Erhöhung der Körperkern-Temperatur über 37° C definiert. Fieber sollte nur bei Risikopatienten wie Kleinkindern oder Patienten mit Herzinsuffizienz gesenkt werden, da es den körpereigenen Abwehrmechanismus unterstützt.

Seine Auswirkung auf den Stoffwechsel in einzelnen Organen, ist die erhöhte Belastung des Herzens bei vermehrter Arbeit und auf den Flüssigkeitsverlust des gesamten Körpers.


Datei:Thermometer.JPG
digitales Fieberthermometer

Feststellen der Körpertemperatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Möglichst beim liegendem Patient
  2. Patient sollte eine halbe Stunde vorher liegen, Heizquellen entfernen
  3. Meßzeiten: morgens früh, ab 16.00 Uhr nachmittags, Abweichungen melden


Thermometerarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Quecksilberthermometer
  2. Temperaturmeßsonde (Intensivbereich)
  3. Digitalthermometer
  4. Tympanothermometer (Ohrmessung)
  5. Widerstandsthermometer
  6. Bimetallthermometer
  7. elektronisches Thermometer

Meßarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Axillar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norm: 36,1-36,9°C
  • Vorteil: leicht erreichbar, angenehm für Patient
  • Nachteil: Manipulierbar

Rektal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norm: 36,6-37,4°C
  • Vorteil: genauer Wert, entspricht weitgehend der Körperkerntemperatur
  • Nachteil: unangenehm (Eingriff in die Intimsphäre), aufwendig, mögliche Keimverschleppung

Oral[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norm: 36,4-37,2°C
  • Vorteil: rel. Angenehm, leicht erreichbar
  • Nachteil: manipulierbar

im Gehörgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Messgenauigkeit: entspricht der Körperkerntempertur
  • sehr kurze Messdauer
  • Achtung Messfehler durch fehlerhafte Anwendung, Platzierung

Abweichung von der Norm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hypothermie: Temp. Unter 36°C, z.B. bei Ohnmacht, Hibernation
  • Subfebrile Temperatur: leicht erhöht, 37,5-38°C
  • Hyperthermie: über 38°C
  • Leichtes Fieber: 38-38,5°C
  • Mäßiges Fieber: 38,6-39°C
  • Hohes Fieber: 39,1-40°C
  • Sehr hohes Fieber: über 40°C
    • Tod durch Eiweißgerinnung (Denaturation)im Körper bei 42,6°C

siehe auch Messung_der_Körpertemperatur

Fieberursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abakterielles Fieber:
    • Resorptionsfieber,
    • der Körper versucht Stoffe bzw. Sekrete ins Blut aufzunehmen, nicht über 38,5°C,
    • nicht länger als 2-5 Tage

  • Bakterielles Fieber:
  • Cerebrales Fieber:
    • durch eine Störung des Wärmeregulationszentrums im Zwischenhirn
    • Temperatur steigt » immer Wärmebildung aber keine Abgabe, z. Bsp.: Schädel-Hirn-Trauma, Tumore, schwere Hirninfarkte, Wasserkopf, Blutungen im Gehirn

  • Durstfieber:
    • Flüßigkeitsverlust, dadurch ist kein Schwitzen möglich,
    • z.B. bei Kindern

  • Toxisches Fieber:
    • durch artfremdes Eiweiß gebildet von malignen Tumoren.
    • Bei einem Eindringen körperfremder Eiweiße erhöht der Körper die Temperatur. Dieses kann etwa bei Bluttransfusionen oder Impfungen eintreten.

  • Wärmestau:
    • wenn die Außentemperatur und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch sind, kann der Körper keine Wärme abgeben
    • dadurch Hitzefieber

Fieberverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadium incrementi (Fieberanstieg)
  2. Stadium Fastigum (Fieberhöhe)

  3. Stadium decrementi (Fieberabfall)
    • lytisch = normal
    • kritisch = kleiner, kalter, klebriger Schweiß

lysis= langsamer Fieberabfall crisis= schneller Fieberabfall

kontinuierliches Fieber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

kontinuierliches Fieber

  • Tagesdifferenz von weniger als 1°C
  • Gleichbleibend hohes Fieber
  • Bei Pneumonien, Typhus abdominalis, bakterielle Darmerkrankung


remittierendes Fieber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

remittierendes Fieber

  • Tagesdifferenz 1-1,5°C
  • Immer im Fieberbereich
  • Nachlassendes Fieber
  • Oft bakterielles Fieber


intermittierendes Fieber (zeitweilig aussetzend)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

intermittierendes Fieber

  • Fieber mit fieberfreien Intervallen innerhalb eines oder mehrerer Tage
  • Z.B. Pel-Ebstein-Fieber, Lymphogranulomatose (Morbus_Hodgkin)

Biphasisches Fieber (Dromedartyp)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Temperaturerhöhung in zwei Phasen = zweizipfelige Fieberkurve
  • Bei Viruserkrankungen, z.B. Poliomyelitis(Kinderlähmung),Meningokokkensepsis, Hepatitis, Masern, etc.
  • Ca. 7 Tage

undulierendes Fieber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

undulierendes Fieber

  • Mittelmeer- oder Malta-Fieber
  • Wellenförmig
  • Z.B. Brucellosen (Bakterienart)


rekurrierendes Fieber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

rekurrierendes Fieber

  • Rückfallfieber
  • Fieberfreie Zeiten über einen langen Zeitraum
  • Z.B. bei Malaria

Schüttelfrost[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe: Schüttelfrost

Aspekte bei der Pflege eines Fiebernden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je nach Ursache -bzw. bei Verdacht einer infektiösen Ursache- sind Maßnahmen zur Vermeidung der Infektionsübertragung auf andere erforderlich.

Subjektive Begleiterscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Empfindungen des Patienten)

Anfangsstadium

  • Allgemeines Krankheitsgefühl (Glieder und Muskelschmerzen)
  • Lichtempfindlichkeit
  • Müdigkeit, Leistungsabfall, Schwäche
  • Muskelschmerzen,
  • Appetitlosigkeit
  • Durst


Später

  • Kopfschmerzen
  • Lichtscheu (keine Erklärung)

Objektive Begleiterscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Messbar, sehbar)

Anfangstadium


Später

  • Rötung
  • Trockene belegte Zunge durch Flüssigkeitsverlust
  • Durst, Appetitlosigkeit
  • Unruhe, Schlaflosigkeit
  • großperliger, warmer Schweiß
  • Verringerte Urinausscheidung= Oligurie
  • Obstipation

Körperpflege und Wäschewechsel: nicht mit zu starkem Druck waschen, erzeugt weitere Wärme. Lippenpflege – Austrocknung vorbeugen. Nur leichte Bettdecke und Bettwäsche oft wechseln.

Feucht kühle Wadenwickel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • nur auf ärztl. Anordnung
  • bei Temperaturen ab 39° C
  • normales Leitungswasser (kalt)
  • Temp. Sollte max. 1-1,5° C sinken
  • Wadenwickel sollen nicht um die Gelenke gelegt werden

Material[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schüssel mit Wasser (Wassertemperatur sollte ca. 10°C unter der Fiebertemperatur liegen)
  • Stecklaken mit Nässeschutz (Gummi/Folie)
  • 2 Handtücher

Indikationen: Fieber > 39°C Unruhe Schlafstörungen (dann nur einmal anlegen, nicht erneuern)

Kontraindikationen Kalte Hände und Füße Frösteln Schüttelfrost Zentralisation des Kreislaufs

Prophylaxen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obstipationsprophylaxe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vermehrtes Schwitzen =>Flüssigkeitsmangel

Patient ausreichend Flüssigkeit anbieten Protein- und vitaminreiche Kost anbieten

  • Aufgrund eingeschränkter Mobilität

Dekubitusprophylaxe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Feuchtes Hautmilieu – für trockene Haut sorgen (waschen, abtrockenen, trockene Kleidung, Bettwäsche wechseln)
  • Flüßigkeitsmangel
  • Immobilität – Patient lagern, zum selbständigen drehen anhalten

Pneumonieprophylaxe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Immobilität – Patient vor Zugluft schützen
  • Oberflächliches Atmen – Oberkörperhochlagerung,
  • Intercostalräume erweitern,
  • Rücken abklopfen,
  • Hilfestellung beim Abhusten

Soor-und Parotitisprophylaxe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trockener Mund, belegte Zunge – Kautätigkeit anregen,
  • Patient zu Trinken anbieten,
  • Mundpflege anbieten
  • kleine Säckchen aus Mull herstellen, dort kann man dann z.B. geriebenen Apfel hineinlegen

dieses Mullsäckchen in den Mund legen und mit einem Zipfel am Mundrand rausschauen lassen(IMMER ASPIRATIONSPROPHYLAXE IM AUGE HABEN)

Thromboseprophylaxe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Venösen Blutrückfluß fördern
  • Flüßigkeitsmangel – Patient zu trinken anbieten
  • Bewegungsübungen
  • Evtl. Beine wickeln
  • Fußaktivstütze
  • Frühmobilisation

Kontrollen/Beobachtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vitalzeichenkontrolle,
  • Ein-und Ausfuhr,
  • Hautfärbung/Turgor,
  • Bewußtseinskontrolle,
  • Atmungskontrolle,
  • Fieberverlauf

Krankenzimmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leicht abgedunkelt, durchlüftet( keine Zugluft), 16°-18°C Zimmertemperatur, Ruhe, Fenster geschlossen

Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2-3l pro Tag Flüssigkeit (salzreiches Mineralwasser – Elektrolytausgleich),
  • salzhaltige Nahrung,
  • Haferschleim,
  • Früchte,
  • Pudding,
  • mehrere kleine Mahlzeiten,
  • kohlenhydratreich,
  • eiweiß-und fettarm

fiebersenkende Maßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lindenblütentee,
  • Stechpalmentee,
  • Holunderbeersaft,
  • Physikaltherapie (Eisblase, Wadenwickel), Medikamente ([[Antipyretika)
  • Leichte Decke und Bekleidung, Raumtemperatur auf 17-19 Grad, Zimmer Lüften und Zugluft vermeiden.
  • Fiebersenkende Körperwaschungen durchführen.Wassertemperatur 10 Grad unter der Körpertemperatur des Pat. Als zusatz ein Liter Pfefferminztee auf 4 liter wasser vedünnt.
  • Kirschsaft

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



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