Defäkation

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Die Stuhlentleerung (Defäkation) und Blasenentleerung (Miktion) wird von der gleichen Muskelgruppe (Muskulatur des Beckenbodens) garantiert. Der Beckenboden hat Trag- und Haltefunktion für die Beckeneingeweide. Im Alterungsprozeß findet eine Atrophie (Schwund) der Muskelmasse statt. Der äußere Sphinkter verschließt nicht mehr dicht. Besonders betroffen sind Frauen mit vielen Geburten (siehe Stuhlinkontinenz).

Stuhlentleerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorgang des Stuhlgangs (Defäkation) ist

  • ein reflexartig ablaufender Vorgang, der jedoch willentlich beeinflusst werden kann
  • bei ausreichender Füllung der Ampulle
    • Dehnungsrezeptoren werden erregt
    • über afferente Nervenbahnen werden Impulse zum Defäkationszentrum im Sakralmark gesendet
    • im Großhirn wird die Empfindung „Stuhldrang“ ausgelöst
    • parasympathische Nervenfasern werden vom Hirnzentrum erregt, die den inneren Schließmuskel erschlaffen lassen und zugleich zur Anspannung der äußeren Längsmuskulatur des Rektums führen
  • Dadurch wird der Stuhl nach außen getrieben
  • Eine anhaltende Anspannung von Zwerchfell und Bauchmuskeln, die Bauchpresse, unterstützt den Vorgang
  • Ein Hinauszögern der Stuhlentleerung über eine gewisse Zeit ist möglich, weil der äußere Schließmuskel willentlich angespannt werden kann und damit die Stuhlentleerung verhindert wird.


Maßnahmen zur regelmäßigen Stuhlentleerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So lange der alte Mensch zu Hause lebt, kann er mit einigen einfachen Maßnahmen Regelmäßigkeit in seine Darmgewohnheiten bringen:

  • genügend Flüssigkeit
  • genügend Ballaststoffe
  • Bewegung
  • Regelmäßigkeit (Toilette immer zur gleichen Zeit aufsuchen, sich genügend Zeit nehmen)
  • Hausmittel:
    • ein Glas lauwarmes Wasser, nüchtern
    • Feigen oder Trockenpflaumen eingelegt, nüchtern
    • individuell angepaßte Mengen Kleie (mit viel Flüssigkeit)
    • Leinsamen (mit viel Flüssigkeit)

Für Notfälle oder bis eine gewisse Regelmäßigkeit zustande kommt, Glycerin Zäpfchen oder Mikroklist einsetzen.

  • Training zur täglichen Stuhlentleerung (z.B. nach Laxantienabusus)
  • immer zur gleichen Tageszeit zu Toilette gehen.
  • Intimsphäre schützen.
  • sich ablenken (Zeitung lesen, Kreuzworträtsel lösen, Musik hören etc).
  • sich genügend Zeit nehmen, zu Beginn dauert eine Sitzung 20 - 30 Min.
  • Bauchmassage durch den Patienten selber oder durch das Pflegepersonal, ideal wirkt auch eine Reflexzonenbehandlung am Fuß.
  • ein Training dauert ungefähr 3 Wochen, d.h. auch Geduld haben.




siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]