Entzündungen
Eine Entzündung (Inflammatio) ist eine Gewebereaktion auf äußere oder innere Reize und Schädigungen. Es wird zwischen bakteriellen, chemischen, allergischen, mechanischen und thermischen Reizen unterschieden. Die Entzündung ist ein Reparaturmechanismus des Körpers bzw. der Versuch, den Auslöser zu beseitigen.
Entzündungskrankheiten haben meist einen griechischen Namen mit der Endung -itis. Beispiele: Arthritis (Gelenkentzündung), Dermatitis (Entzündung der Haut), Endocarditis (Herzinnenhautentzündung), Myocarditis (Herzmuskelentzündung), Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Pericarditis (Herzaußenwandentzündung), Otitis, Renitis (Nierenentzündung), Sinusitis. Ausnahme: statt "Pneumonitis" ist der Begriff Pneumonie (Lungenentzündung) gebräuchlicher.
Entzündungszeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die fünf Kardinalsymptome einer Entzündung sind:
- Rubor (Rötung)
- Tumor (Schwellung)
- Dolor (Schmerz)
- Calor (Überwärmung)
- Functio Laesa (Funktionseinschränkung)
Eine Verschleppung in andere Bereiche des Körpers wird auch als Sepsis oder generalisierte Entzündung bezeichnet. Bei falscher Behandlung kann eine akute Entzündung zu einer chronischen Entzündung werden.
Behandlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Beseitigung des Auslösers
- Behandlung mit entzündungshemmenden Substanzen (z.B. Cortison, bei äußerlicher Anwendung auch Zink, Bufexamac, etc.
- bei bakterieller Ursache Antibiotika
- Ruhigstellung
- ggf. Kühlung
Folgen einer Entzündung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben vollständiger Ausheilung kann es auch zur Heilung mit Narben kommen, wie z.B. Herzklappenfehler, Hautnarben. Am Entstehungsort einer Entzündung können verschiedene Folgeerscheinungen auftreten:
- Das Exsudat (vom lateinischen exsudare = ausschwitzen) ist eine Absonderung. Damit wird die bei Entzündungen aus den Gefäßen austretende, eiweißreiche Flüssigkeit bezeichnet.
Sie kann unterschiedlich zusammengesetzt sein:
- seröses Exsudat: wässrig, klargelblich, durchsichtig; z.B. in Brandblasen.
Eine seröse Entzündung an Schleimhäuten wird als Katarrh bezeichnet.
- blutiges Exsudat: rötlich, z.B. bei bösartigen Tumoren.
- eitriges Exsudat: gelblich-grün, zähflüssiger als das seröse Exsudat; hauptsächlich bestehend aus Leukozyten und Zelltrümmern, tritt bei Infektionen auf.
Je nach Lokalisation wird unterschieden in:
- Abszess: Eiter in einer durch Gewebsuntergang entstandenen Lücke, die von der Umgebung abgegrenzt ist.
- Empyem: Eiter in einer vorbestehenden Körperhöhle, z.B. Gelenk, Lungenbläschen.
- Phlegmone: Eiterhöhle nicht abgekapselt, sondern fließender Übergang im Gewebe, läuft Muskelscheiden oder Sehnen entlang.