Operationen
Das Wort Operation kommt aus dem Lateinischen operatio = Verrichtung. Damit ist in der Medizin ein chirurgischer Eingriff am Patienten gemeint, der das Ziel hat den Menschen zu heilen oder mehr Lebensqualität (indem z.B. Schmerzen reduziert werden) zu geben. Es gibt eine Vielfalt von Operationen, die ambulant und solche die in der Regel stationär durchgeführt werden.
Operation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Operation wird in der Regel von einem Team ausgeführt, das aus einem Arzt, dem Operateur (die/der ChirurgIn z.B. bei einer Magen-OP oder die Entfernung des Wurmfortsatzes (Appendektomie) bei der so genannten Blinddarmentzündung; einer FachärztIn für Gynäkologie bei z.B. Kaiserschnitt, Orthopädie bei z.B. einer neuen Hüfte) und jeweils einer weiteren FachärztIn für Anästhesie (sorgt für die Betäubung, damit der Patient die Operation schmerzfrei erlebt und für die Kreislaufüberwachung, Beatmung auch postoperativ zuständig); ggf. noch weitere ÄrztInnen, die dem Operateur assistieren (u. a. Haken halten), ebenso einer instrumentierenden Pflegefachkraft (reicht dem Operateur die benötigten Instrumente und Geräte an; ist auch mit verantwortlich, dass alle Tupfer, die zur Blutstillung benötigt wurden, wieder aus dem Patienten kommen) besteht. Nicht zuletzt sei noch der Springer genannt, der die Aufgaben der Lagerung wahr nimmt, die pflegerische Dokumentation durchführt, und dem Instrumenteur zuarbeitet. Ausserdem sind an der unmittelbaren prä, intra- und postoperativen Phase noch Anästhesie, bzw. Intensivpflegerisches Personal mit der Überwachung der Vitalfunktionen beteiligt.
Operationsteam[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In einer Operation arbeiten also verschiedene Berufsgruppen mit einander zusammen: Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Operationspflegekräfte
Unterteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aus medizinischer Sicht erfolgt also häufig eine Unterteilung in Unter-Disziplinen nach Organ-Spezialitäten: Klassische Unterteilung:
- Bauch-, Knochen-, Herzchirurgie - Die Aufteilung der Säle nach septischen und aseptischen OP´s ist räumlich wie fachlich überholt. Die Bezeichnung heute ist "nicht kontaminiert" und "primär kontaminiert". Kontaminierte Eingriffe werden im "normalen" OP-Saal im Anschluß an das Tagesprogramm durchgeführt. Die Bereitstellung sogenannter septischer Säle ist nicht nur aus betriebswirtschaftlicher, rechtlicher und hygienischer Sicht völlig ungerechtfertigt.
Dazu kamen im Lauf von Jahrzehnten:
- Hand-, Plastische und Kosmetische Chirurgie und die Kombinationen mit den medizinischen Fachgebieten.
Das Operationsteam muß nach den Richtlinien der Hygiene / Asepsis arbeiten (steriles Vorgehen). Dabei ist zu achten auf Haut des OP-Personals, aufbereitete Flächen, Inventar und Instrumentarium, Raumluft und medizinische Gase, Spüllösungen.
Wichtige Teilschritte sind dabei:
- Operationsplanung
- Transport und Einschleusung
- OP-Vorbereitung
- Narkose-Einleitung
- OP-Lagerung, Abdeckung
- Wundverschluss (Naht etc)
- Narkose-Ausleitung, Verlegung in den Aufwachraum
Neuere Entwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schlüssellochchirurgie (Endoskopische C. oder minimalinvasive C.)
- Navigierte Chirurgie
Siehe auch:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Intensivmedizin
- Aufwachraum
- Instrumentenkunde
- Operationspflegekraft
- Operationssaal
- Operationsteam
- Transplantationsmedizin
- ZSVA
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- M. Liehn, I. Middelanis-Neumann, L. Steinmüller, J. Döhler (Hrsg.): "OP-Handbuch - Grundlagen, Instrumentarium, OP-Ablauf", 4. Aufl., Springer 2007. ISBN 978-3-540-72269-4 (praxisbezogenes Lehr- und Handbuch, von der DGF empfohlen!)
- D. Aschemann: "OP-Lagerungen für Fachpersonal". Springer 2009. ISBN 978-3-540-79316-8 (alle Besonderheiten der OP-Lagerung in Wort und Bild)
- Jürgen Durst, Johannes W. Rohen: Bauchchirurgie. Schattauer Verlag. 1998. ISBN
- Andreas Hirner, Kuno Weise: Chirurgie. Schnitt für Schnitt. Thieme, Stuttgart. 2003. 954 Seiten. ISBN 3-13-130841-9
- Karl Kremer, u. a.: Chirurgische Operationslehre, 10 Bde. in 12 Tl.-Bdn. u. 1 Erg.-Bd., Bd.6, Darm von Thieme, Stuttgart. 1992. ISBN 3-13-695601-X
- Margret Liehn, Sylvia Grüning, Niki Köhnsen: OP und Anästhesie: Praxishandbuch für Funktionsdienste. Springer, Berlin, 2006. 366 S. ISBN 978-3-540-29511-2
- Burkhard Paetz, Brigitte Benzinger-König, Hanns-Edgar Hoffart: Chirurgie für Pflegeberufe. Thieme, Stuttgart. 2004 - 20., Aufl. 579 Seiten. ISBN 3-13-332920-0 . Details bei Thieme .
Zeitschriften:
- Siegfried Niklas: Maßnahmen zur Verhütung von postoperativen Wundinfektionen und Hygienemaßnahmen in der Operationsabteilung. In Sr.Pfl. 4/2002 (auch online)
- Stefan Edinger, Katharina Ade, Elisabeth Buchner: "OP-Management - Regel etablieren und Teamzusammenhalt fördern, In: Management & Krankenhaus, 11/2013 (PDF)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- zu Navigierte Chirurgie: http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca03-2/bord.html
- Vom ersten Patientengespräch bis zur Entlassung. (sanfte-chirurgie.at)