Analtampon
Der Analtampon wird bei Stuhlinkontinenz verwendet. Er kann sowohl von Erwachsenen, als auch von Kindern verwendet werden. Die Analtampons gibt es in verschiedenen Bauarten, die sich in der Form und der Größe unterscheiden und dadurch gut an die jeweilige Situation angepasst werden können. Allen Analtampons gemeinsam ist, daß sie aus einem speziellen Schaumstoff bestehen und in der Regel vom Träger selbst in das Rektum eingeführt werden.
Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Analtampon besteht aus einem Polyvinylalkohol (PVA) - Schaumstoff. Der Schaumstoff ist toxikologisch und dermatologisch unbedenklich sowie immunologisch inaktiv. Verschiedene Formen und Größen bis hin zur individuellen Fertigung sind geeignet, um für die Darmkanalgeometrien den „passenden druckfreien“ Verschluß zu erreichen. Durch die einzigartige Spezialverarbeitung des Schaumstoffs werden an der Tamponoberfläche gezielt kelchartige Mikroporen gebildet. Der durch die saugnapfähnliche Ausbildung erreichte Produktvorteil bietet eine gute Abdicht- und Haltefunktion.
Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Anwendung ist eigentlich recht einfach und kann von fast Jedem durchgeführt werden. Zunächst werden die Hände mit Wasser und Seife gewaschen und danach der Analbereich gereinigt. Der Analtampon wird aus der Schutzfolie entfernt und der Rückholfaden aus der Innenbohrung gezogen. Nun wird der Analtampon im warmen Wasser kurz eingeweicht und überschüssiges Wasser leicht ausgedrückt. Jetzt wird der Tampon mit der Innenbohrung auf den Dorn des Applikators aufgesteckt, je nach Bedarf kann Vaseline auf die Tamponkuppe aufgetragen werden, um ein besseres Gleiten zu erreichen.
Nun den Tampon mit Applikator weit genug in den Darmkanal einführen, so daß der Rückholfaden sichtbar ist. Beim Herausziehen des Applikators die Gesäßbacken etwas mit der Hand zusammenkneifen. Der Rückholfaden wird mit einem Heftpflaster an der Gesäßbacke festgeklebt.
Tipps und Tricks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vor dem Einführen des Analtampons sollte der Darm entleert werden. Durch ein Toilettentraining wird der Darm an eine gleichbleibende Entleerungszeit gewöhnt. Kneifreflex (ca. 15 bis 20 Sekunden) abwarten. Der Analtampon sollte nach maximal 6 bis 8 Stunden durch ziehen am Rückholfaden aus dem Analkanal entfernt werden. Der Kneifreflex tritt nach einer Eingewöhnungszeit von ca. 5 bis 6 Wochen in der Regel nicht mehr auf.
Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Nachteil dieser Produkte liegt darin, dass sich ein Fremdkörper im Enddarm befindet und dadurch ein unangenehmes Tragegefühl vergleichbar mit dem Gefühl zur Toilette zu müssen bemerkbar machen kann. Zwar gewöhnen sich die meisten Patienten an dieses Gefühl, aber einige nicht, dann sollte von einer weiteren Verwendung der Analtampons abgesehen werden. In diesen Fällen bietet sich der Umstieg auf die Irrigation an, die noch mehr Sicherheit bietet. Auch bei Durchfall kommten Analtampons schnell an ihre Grenzen und bieten dann kaum Schutz vor Austreten des Stuhls. Deshalb wird der Analtampon von vielen Patienten abgelehnt.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Selbsthilfeverband Inkontinenz e.V. Große Selbsthilfeseite von Betroffenen für Betroffene
- Inkontinenz Selbsthilfe e.V. - Informationen zum Analtampon
- Produktlinks:
- Peristeen® - Anal-Tampon
- PVA-Analtampon
- RECA care® - Analtampon
- [http://www.tshs-inkontinenz.eu ( Webseite TrueStop-Analtampons )