Angst

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Angst (von lateinisch angustiae = Enge, Mangel, Not, Pein, Qual) ist eine subjektive Empfindung bzw. ein Gefühl, das zur normalen Lebenserfahrung gehört. Wird das tägliche Leben aber zunehmend von Angst beherrscht, so liegt eine behandlungsbedürftige Angststörung vor.

"Gesunde" und "ungesunde" Angst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WissenschaftlerInnen haben herausgefunden, dass Angst eines der wenigen Gefühle ist, das zu allen Zeiten und in allen Kulturen vorkommt. Es wurde und wird immer noch auf verschiedenste Art versucht, Angst zu bewältigen: mit Hilfe von Wissenschaft, Religion, Philosophie oder auch Magie.

Angst ist angeboren und begleitet uns ein Leben lang als "Spiegelung unserer Abhängigkeiten und des Wissens um unsere Sterblichkeit" (Riemann), dabei wird sie oft auf unterschiedliche Weise verdrängt, überspielt oder betäubt. Sie hat viele Gesichter und hängt mit der Lern- und Lebensgeschichte sowie mit den Lebensumständen eines jeden Menschen zusammen.

Während die "gesunde" Furcht vor Gefahren schützen soll (Furcht vor realer Bedrohung), kann pathologische Angst die Lebensqualität beeinträchtigen und sich bis zur Unfähigkeit der Alltagsbewältigung steigern, was beispielsweise Arbeitsunfähigkeit und soziale Isolation zur Folge haben kann, wenn nicht rechtzeitig Hilfe erfolgt.

Das Wort Angst kommt vom lateinischen Wort "angustiae", was Enge bedeutet. Dieser Ursprung verdeutlicht, dass das seelische Erleben von Angst sich auch auf den Körper auswirkt. Situationen können aber auch unbegründet als Bedrohung erlebt werden, oder es kann sein, dass ein Mensch zwar Angst hat, aber die Bedrohung, die sie auslöst, nicht erkennt. In diesen Fällen beginnt die Angst oft ein Eigenleben zu führen: Die betroffene Person schafft es nicht, die Angst unter Kontrolle zu bringen und wird handlungsunfähig.

Angst - im Gegensatz zur Furcht - bezieht sich nicht auf ein bestimmtes Objekt. Aus diesem Grund sind Panikattacken, die auf Angst basieren, nicht vorhersehbar. Fürchtet sich ein Patient vor einem bestimmten Objekt, so liegt keine Panikattacke, sondern eine Phobie vor.

Häufige Angstsymptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Körperliche Symptome infolge vegetativer Übererregung oder muskulärer Anspannung (Quelle: Wentzel 2003):

  • Herzklopfen oder Herzrasen
  • Schweißausbrüche oder Kälteschauer
  • Mundtrockenheit
  • Atemnot oder Beklemmungsgefühle
  • häufiges Wasserlassen
  • Schluckbeschwerden oder Kloßgefühl im Hals
  • Schwindel, Unsicherheit, Benommenheit
  • fein- oder grobschlägiges Zittern
  • Gefühllosigkeit oder unangenehmes Kribbeln
  • muskuläre Verspannungen oder Schmerzen, Brustschmerzen
  • leichte Ermüdbarkeit
  • Unruhe

Psychische Symptome:

  • Unfähigkeit, sich zu entspannen
  • Gefühl, ständig auf dem Sprung zu sein
  • übermäßige Schreckhaftigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Ein- oder Durchschlafstörungen
  • Reizbarkeit
  • Entfremdungsgefühle, sich selbst oder der Umgebung gegenüber
  • Erröten

abstrakte bzw. irrationale Ängste:

Angst

- vor Kontrollverlust
- verrückt zu werden
- zu sterben

"Die vier Grundformen der Angst" nach Fritz Riemann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Vorbemerkung: Die jeweiligen Persönlichkeitsbezeichnungen sind dem Originalwerk von 1961 entnommen und in Anführungszeichen gesetzt, da die Begriffe nach heutigem Verständnis nicht mehr zeitgemäß sind, eine andere Bedeutung haben oder fälschlich einem bestimmten Krankheitsbild zugeordnet werden könnten).

Angst zeigt sich nicht nur in den oben genannten Symptomen, sondern ist nach dem Psychologen und Psychotherapeuten Fritz Riemann die Grundlage zur Herausbildung einer bestimmten Persönlichkeit. Er erstellte unter dem Titel "Die vier Grundformen der Angst" 1961 eine tiefenpsychologische Charakterstudie, auf die auch noch in der aktuellen Psychologie Bezug genommen wird.

Riemann führt die Ausprägung bestimmter Verhaltensweisen und charakterliche Züge auf die jeweils vorherrschende Art der Angst zurück. Dabei legte er Wert auf die Feststellung, dass diese "Typisierung" keinesfalls hundertprozentig auf irgend einen tatsächlichen Menschen zutrifft. Es seien aber möglicherweise in jeder Persönlichkeit unterschiedlich gewichtete Züge dieser "Typen" zu erkennen. Diese Einschätzungsmerkmale können deshalb hilfreich sein, um bestimmte Verhaltensweisen besser zu verstehen und im Umgang ein entsprechendes Gegengewicht zu setzen.

  1. Eine "schizoide" Persönlichkeit (nicht zu verwechseln mit dem Krankheitsbild der Schizophrenie) vermeidet Hingabe und Anpassung aus Angst vor der Selbsthingabe. Es wird befürchtet, die Selbstbewahrung und die Ich-Abgrenzung zu verlieren und in Abhängigkeit zu geraten. Die Rationalität ist dabei gut entwickelt, die Emotionalität dagegen gering ausgeprägt. Das Ergebnis ist Kühle, Unpersönlichkeit, Distanziertheit, Isolation.
  2. Bei der "depressiven" Persönlichkeit (nicht zu verwechseln mit dem Krankheitsbild der Depression) ist es eher umgekehrt: Aus dem Wunsch nach Nähe und der Angst vor Selbstwerdung, vor Verlust und Trennung erfolgt eine Überanpassung mit Vernachlässigung der persönlichen Abgrenzung bis hin zur Selbstverleugnung (Ich-Aufgabe).
  3. Eine "zwanghafte" Persönlichkeit will aus Angst vor Veränderung an Gewohntem festhalten und Abläufe kontrollieren können, um Sicherheit zu gewinnen und der Vergänglichkeit zu entfliehen. Das kann zu starren Ansichten (Dogmen, Vorurteile) und Verhaltensweisen (Festhalten an überkommenen Traditionen) führen.
  4. Dagegen hat die "hysterische" Persönlichkeit Angst vor dem Endgültigen, ihr sind Festlegungen, Regeln und Begrenztheit zuwider, sie sucht die Abwechslung und das Risiko, hat hohe Erwartungen. Im Zusammenhang mit fehlender Selbstreflexion kann es zur Beziehungsunfähigkeit kommen.

Riemann erkennt die Angst als zum Leben gehörend an, gegen die aber Gegenkräfte entwickelt werden können wie Erkenntnis, Mut, Hoffnung, Vertrauen, Glaube und Liebe.

Pflege-Basiswissen:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Wenn ich mir eine bedrohliche Situation nur vorstelle und diese in mir Angst hervorruft, kann ich aus der Angst heraus kein Handeln entwickeln, ich kann weder kämpfen noch fliehen noch erstarren. Ich kann nur warten, dass diese bedrohliche Situation eintritt." (Baer/Frick-Baer, 2002) Daraus folgt, dass es in diesen Fällen notwendig ist, sich nicht den vermeintlichen Bedrohungen zuzuwenden, sondern den Vorstellungen, also den Gedanken und Gefühlen des Patienten.

Bei der Pflege von Angst-Patienten ist es das Ziel, eine Auseinandersetzung des Patienten mit seiner Angst zu unterstützen und einen Umgang damit zu finden. Der Anspruch, dem Patienten die Angst nehmen zu wollen, ist nicht erfüllbar.

Die unterschiedlichen Ängste der Menschen lassen sich in Kategorien einordnen. Bei jeder Angst geht es nach Riemann (1961) um Angst vor Hingabe, vor Selbstwerdung, vor Wandlung oder vor Festlegung, nach Barker (2001) um die Aspekte Verlust, Veränderung oder Entscheidung.

Einteilung der Angstausprägung nach Hildegard Peplau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hildegard Peplau stufte 1995 die Angst in unterschiedliche Grade der Ausprägung ein:

  • I. Grad: Geringfügige Angst -> Erhöhte Wachsamkeit, gesteigerte Wahrnehmung der Umgebung, Aufmerksamkeit auf Umgebung und unmittelbare Ereignisse fixiert, unruhig, reizbar, schlaflos; aber noch motiviert, sich mit den vorhandenen Problemen zu befassen
  • II. Grad: Mässige Angst -> Wahrnehmung eingeschränkt, erhöhte Konzentration; lässt sich bei der Problemlösung nicht ablenken; zittrige Stimme oder veränderter Tonfall; zittern, erhöhter Puls, erhöhte Atemfrequenz
  • III. Grad: Ausgeprägte Angst -> Wahrnehmung vermindert; Angst beeinträchtigt wirksames Funktionieren; ist vom Gefühl des Missbehagens und des drohenden Unheils eingenommen; erhöhter Puls und erhöhte Atemfrequenz mit Klagen über Schwindel, Kribbeln, Kopfschmerzen, usw.
  • IV. Grad: Panische Angst -> Gestörte Konzentrationsfähigkeit; das Verhalten ist desintegriert. Der Patient nimmt die Situation verzerrt wahr, kann das Geschehen nicht richtig einordnen, erlebt möglicherweise Terror und Verwirrung, ist unfähig, zu sprechen oder sich zu bewegen (vor Angst gelähmt)
  • Vier Verhaltensweisen, mit denen die Energie der Angst umgeformt werden kann:
  • Ausdruck von Ärger oder Groll
  • Entwicklung körperlicher Symptome
  • Rückzugsverhalten
  • Initiierung von Lernprozessen

Pflegeassessment[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundsätzlich ist es das Ziel des Pflegeassessments, möglichst genau zu bestimmen, wovor Patienten Angst haben, also die tatsächliche oder vermeintliche Bedrohung zu erkennen und möglichst genau beschreiben zu können, wie die Patienten auf diese Bedrohung reagieren.
  • Angsteinschätzungstabelle

Mögliche Pflegediagnosen bei Patienten mit Angst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pflegediagnose: Angst (spezifizieren: geringe, mässige, ausgeprägte, panische)
  • Unterscheidungskriterium: Angst mit einer unbekannten oder unspezifischen Bedrohung
  • Pflegeergebnis: Angstminderung
  • Pflegeintervention: Angstkontrolle/Verminderung des Angstlevels
  • Pflegediagnose: Todesangst
  • Unterscheidungskriterium: Angst in Verbindung mit Tod oder Sterben
  • Pflegeergebnis: Angstminderung
  • Pflegeintervention: Angstkontrolle/Verminderung des Angstlevels
  • Pflegediagnose: Furcht
  • Unterscheidungskriterium: In Verbindung mit einer erkennbaren Ursache
  • Pflegeergebnis: Angstminderung
  • Pflegeintervention: Angstkontrolle/Verminderung des Angstlevels
  • Pflegediagnose: Entscheidungskonflikt
  • Unterscheidungskriterium: Die Angst entsteht, weil sich ein Mensch nicht zwischen mehreren Wahlmöglichkeiten entscheiden kann. Er befürchtet, eine einmal getroffene Entscheidung könnte Risiken und Nachteile bergen.
  • Pflegeergebnis: Entscheidungsfindung
  • Pflegeintervention: Unterstützung der Entscheidungsfindung
  • Pflegediagnose: Chronische Sorgen
  • Unterscheidungskriterium: Reaktion auf einen dauerhaften Verlust oder ausgelöst durch eine Erkrankung oder Behinderung
  • Pflegeergebnis: Verbessertes Depressionsniveau
  • Pflegeintervention: Hoffnungsvermittlung, Vertrauensbildung

Grundsätzliche Pflegeinterventionen bei Patienten mit Angst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Einschätzen des Angstgrades
  • Scham reduzieren
  • akzeptieren, ernstnehmen
  • Auslöser der Angst identifizieren
  • angstauslösende Stimuli reduzieren
  • Wahrnehmung von Angstschwankungen verfeinern
  • Bewältigungsstrategien erweitern
  • Selbsthilfetechniken lehren und anwenden
  • lehren, Ruhe zu bewahren
  • Rückzug ermöglichen, soweit angezeigt
  • warme Getränke oder ein Bad anbieten

Umgang mit Ängsten im pflegerischen Einzelkontakt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ruhige und Sicherheit gebende Haltung einnehmen
  • Sichtweise der Patienten von angstauslösenden Situationen identifizieren und einschätzen
  • Aktivitäten ohne Wettbewerbscharakter anbieten
  • Ausdruck von von Gefühlen, Gedanken, Bedrohungen und Befürchtungen fördern
  • Situationen identifizieren, die eine Veränderung des Angstlevels bewirken
  • angstauslösende Situationen gemeinsam mit dem Patienten identifizieren
  • Patienten dabei helfen, bevorstehende angstauslösende Ereignisse realistisch einzuschätzen
  • Einschätzung der Fähigkeit des Patienten, Entscheidungen zu treffen
  • Patienten in der Anwendung von Einschätzungsinstrumenten unterweisen

Pflegerische Präsenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Akzeptierende Grundhaltung einnehmen
  • Einfühlsame Gesprächsführung
  • Eins-zu-Eins-Kontakte
  • Regelmässige, zeitlich begrenzte Kontakte aktiv herstellen
  • Als Bezugsperson während eigener arbeitzeitbedingter Abwesenheit Ansprechpartner als Vertretung benennen

Verhaltensänderung bewirken:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Motivation der Patienten bestimmen
  • Stärken der Patienten identifizieren
  • Unerwünschte und erwünschte Verhaltensweisen benennen
  • Kontakt zu Patienten oder Personen herstellen, die gelernt haben, Angst zu bewältigen
  • Symptomfreie Zeiten und Entspannung den Patienten zurückmelden
  • Realistische und abgestufte Ziele mit den Patienten entwickeln
  • Bereits vorhandene hilfreiche Verhaltensweisen fördern
  • Positive Verstärker benennen und einsetzen, wenn Ziele erreicht wurden

Kognitive Techniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dysfunktionale Gedanken benennen
  • Den Patienten helfen, unangenehme Gefühle auszudrücken
  • Den Patienten helfen, erlebte Stressoren zu identifizieren
  • Den Patienten helfen, Fehleinschätzungen bezüglich der Stressoren zu erkennen
  • Gedanken und Vorstellungen der Patienten mit der Wirklichkeit vergleichen
  • Realistische Einschätzungen bezüglich der der angstauslösenden Situationen entwickeln
  • Die Angst defokussieren: Damit wird versucht, herauszufinden, in welchen Situationen die Patienten keine Angst haben, wann oder wie oft sie sich sicher fühlen oder fühlten
  • Angsttagebuch (Nicht empfehlenswert bei Patienten mit existenziellen Ängsten)

Ablenkung:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mögliche Ablenkungstechniken beschreiben: Musik hören, Bewegung, Lesen, Kochen, Handarbeiten, mit anderen Personen reden, Spielen, Fernsehen, Sport, spazieren gehen, Joggen, Gartenarbeit, Basteln, Singen
  • Momentane Fähigkeit zur Ausübung dieser Techniken einschätzen
  • Wirkungsweise dieser Techniken reflektieren und einschätzen

Atemstimulierende Einreibung (ASE):[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es konnte nachgewiesen werden, dass atemstimulierende Einreibungen mit einer nichtparfümierten Öl-in-Wasser-Emulsion eine positive Wirkung auf Pulsfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz, Schlaflosigkeit und ängstliche Stimmung entfalten können, indem sie ein hohes Mass an Wohlbefinden erzeugen. ASE scheinen eine gute Methode, um Zugang zu ängstlichen Patienten zu bekommen. (Peinsold, 2001)

Weitere Beruhigungstechniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angewandte Entspannung bei Angststörungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Muskelentspannung nach Öst. Dabei handelt es sich um mehrere Methoden, die aufeinander aufbauen und für Angstpatienten besonders geeignet sind. Das Lehren und die Durchführung von Entspannungstechniken wird oftmals von Fachpflegekräften übernommen (siehe Weblink).

Gestufte Reizkonfrontation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gestufte Reizkonfrontation setzt entsprechendes Fachwissen und Erfahrung mit dieser Methode voraus und sollte immer im multiprofessionellen Team abgesprochen werden.

  • Klare Übungsziele festlegen
  • Mit den leichtesten Übungen beginnen
  • Die einzelnen Übungen regelmässig und täglich mit ansteigender Schwierigkeit wiederholen,
  • Wenn eine Situation aus Angst verlassen wurde, dieselbe Übung am gleichen Tag nochmals durchführen
  • Bei übermässiger Angst sich nur ein kleines Stück vom angstauslösenden Ort entfernen
  • Angstauslösende Situationen erst dann verlassen, wenn die Angst auf ein erträgliches Mass gesunken ist
  • Auch an schlechten Tagen üben
  • Schwierige Situationen erst mit anderen Patienten üben
  • Mit Rückschlägen rechnen, sich nicht davor fürchten
  • Nach erreichten Erfolgen Reizkonfrontation verstärken
  • Vor, nach und während der Übungen sollten möglichst keine Beruhigungsmittel eingenommen werden.
  • Nicht gegen die Ängste kämpfen, sondern für die Freiheit, tun und lassen zu können, was erwünscht ist

Angehörige als mitbetroffene Personen:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besonders bei scheinbar unbegründeten Ängsten neigen Angehörige nicht selten dazu, die Ängste nicht ganz ernst zu nehmen und versuchen sachlich dagegen zu argumentieren. Mit solchen Argumenten wird von außen ein Maßstab angelegt, wann ein Mensch Angst haben darf oder nicht. Das kann nicht funktionieren, da Angst ein extrem subjektives Gefühl ist, das sich jeder Vergleichbarkeit entzieht. Die Angehörigen brauchen daher auch Unterstützung durch Pflegekräfte, vor allem in Form von Informationen über die Entstehung und Bewältigung von Angst.

Angstmanagement in Gruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine britische Studie hat untersucht, inwiefern Angstbewältigungs-Programme (AMG - Anxiety Management Groups) zu einer Reduktion des Angstlevels beitragen können.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Riemann: Grundformen der Angst, Ernst Reinhardt Verlag, München, 1984. ISBN 3-497-00749-8
  • Behandlungsvereinbarungen Vertrauensbildende Massnahmen in der Akutpsychiatrie. Psychiatrie-Verlag, Bonn, 1998. ISBN 3-88414-216-X
  • Mary C. Townsend: Pflegediagnosen und Massnahmen für die psychiatrische Pflege. Verlag Hans Huber, Bern, 1998. ISBN 3-456-82813-6, bzw. 3. Auflage 2002, ISBN 3-456-82960-4

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezugspflege
Pflegeprozess / Problemlösungsprozess / Beziehungsprozess
Vertrauen schaffen
Verhaltenstherapie
Einfluss von TV und Film
das Angstkonzept bei Peplau

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]