Escherichia coli

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Escherichia ist eine Gattung gram-negativer, beweglicher (peritrich begeißelt) oder unbeweglicher (unbegeißelt) Stäbchenbakterien der Familie Enterobacteriaceae. Benannt wurde die Gattung nach dem deutschen Kinderarzt Theodor Escherich. Wichtigster Vertreter ist Escherichia coli.

Escherichia coli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:E coli.jpg
Escherichia coli unter dem Mikroskop

Das Colibakterium (Escherichia coli, abgekürzt E. coli) ist ein säurebildendes, gram-negatives, stäbchenförmiges und peritrich begeißeltes Bakterium, das im menschlichen und tierischen Darm vorkommt. Es gehört zur Familie der Enterobacteriaceae (lat. „enteron“: Darm). Es gehört zu den fakultativ anaeroben Mikroorganismen und besitzt die Fähigkeit, Energie sowohl durch Atmung als auch durch gemischte Säuregärung zu gewinnen. Es dient als Indikator für die fäkale Verunreinigung von Wasser. Es veranlasst ein dauerndes Training des Mukosa-Immunsystems und fördert die Produktion von sekretorischem Immunglobulin A. Weiterhin produziert es Vitamin K.

Allerdings gibt es auch schädliche Colibakterien, die Toxine produzieren und beim Vorliegen einer Immunschwäche Infektionen hervorrufen können. Solche Darminfektionen wurden vornehmlich unter dem Namen EHEC-Colitis (enterohämorrhagische Colitis) bekannt.

E. coli ist der am häufigsten nachgewiesene Keim beim akuten Harnwegsinfekt und ein beliebtes Objekt der gentechnologischen Forschung.

Ein relativ neues aber stark zunehmendes Problem in der Therapie sind die ESBL-E.coli, die gegen alle Penicilline und Cephalosporine resistent sind. Dazu treten häufig noch weitere Resistenzen auf, so dass viele ESBL-E.coli nur noch sensibel sind gegen Carbapeneme und Tigecyclin, die teuer sind, und gegen Colistin, das starke Nebenwirkungen hat.

Aus E. coli gelang Jonathan Beckwith 1969 als erstem die Isolierung eines einzelnen Gens. Das relativ kleine Genom des Prokaryonten (ca. 4,5 ·106 Basenpaare, entspricht etwa 4000 Genen) wurde als eines der ersten vollständig sequenziert.

E. coli ist die in der Molekularbiologie am meisten verwendete Bakterienart. Ihr komplettes Genom ist von Gentechnikern entschlüsselt worden und viele ihrer Einzelstämme wurden isoliert. In der modernen Biotechnologie wird es zur industriellen Biosynthese von Insulin, unterschiedlicher Aminosäuren und anderer Verbindungen eingesetzt.


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