Forschungsprozess
Früher: Gegensätzliche Forschungsmethoden
Heute: Forschungsmethoden werden im gleichen Forschungsprojekt kombiniert
Quantitative Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quantitative Forschung = standardisierte Forschung, d. h. die Fragen liegen vorher fest
- Zahlen, Häufigkeiten, Prozentwerte
- Große Zahlenmengen
- Erhebungsinstrument: Fragebogen
- Auswertung mit EDV (SPSS, SAS)
- Es muß vorher schon viel über das Thema bekannt sein
- Eher oberflächlich
- Bedeutet vorher viel Arbeit
Qualitative Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Qualitative Forschung = nicht standardisierte Forschung
- eher inhaltlich
- Phänomene, Erleben, Verhalten, Perspektiven der Betroffenen
- Untersuchungsgruppe ist immer eng (=klein) z. B. 6-30 Fälle
- Instrumente: Interview, Beobachtung
- Auch: Einzelfallstudie im Extremfall, die inhaltlich sehr tief ist
- Keine Vorstufe der quantitativen Forschung, kann aber evtl. so sein
- Wenn noch nicht soviel bekannt ist über das Thema
- Nur begrenzte Aussagekraft, aber man erfährt viel Neues
- Teilweise erst einmal Begriffe über dies Methode abklären
- Erhebung - Auswertung - neue Erhebung - neue Auswertung
- Währenddessen und nachher mehr Arbeit.
Der Forschungsprozess[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. Schritt: Frage erforschbar machen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Überlegen, was man eigentlich machen will, d. h.
- Ziele klären max. 3-4 Ziele
- Beschreibungen: Aufmerksamkeit, Betroffenheit erstellen
- Hauptfragen und Unterfragen
- Hypothesen bei quantitativen Studien
- bei standardisierter Forschung sind Hypothesen wichtig, sonst nicht möglich einen Fragebogen zu erstellen
- Begriffe operationalisieren
- sämtliche Begriffe, die untersucht werden, müssen genau definiert (erklärt) werden man kann nicht operationalisieren, was nicht erklärt ist
Phase a, offene Phase, d. h. muß sehr kreativ, offen sein
- ungezieltes Suchen
- viel diskutieren mit Menschen
- nimmt viel Zeit in Anspruch
- Möglichkeit soll bestehen, alles wieder zu verändern
- man muß sich sicher sein
Phase b, Vorhaben konkretisiert sich
- Formulieren der Forschungsfrage
- Das Forschungsvorhaben richtet sich aus nach qualitativer und quantitativer Forschung
- Forschungsfragen werden aus Alltagsfragen gestellt
2. Schritt: Projektplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu Beginn eines Forschungsprojektes sollte ein möglichst genauer Plan ausgearbeitet werden, in dem die einzelnen Schritte des Forschungsprozesses inhaltlich beschrieben und begründet werden. Er muß also das gesamte Vorgehen umfassen, soweit es zu Beginn planbar ist. Dieser Plan ist vor allem für Forschungsanträge an potentielle Geldgeber von großer Bedeutung. Da zu Beginn eines Projektes natürlich noch keine Ergebnisse vorhanden sind, Geldgeber aber eigentlich am liebsten schon gleich die Ergebnisse beurteilen wollen, müssen sie wenigstens wissen, für welche Aktionen ihr Geld ausgegeben wird.
Der Projektplan umfasst:
- Die genaue Beschreibung der Forschungsfrage
- die Population
- das Forschungsdesign
- die Wahl der Erhebungsmethoden
- die Wahl der Auswertungsmethoden
- Qualifikation der beteiligten ForscherInnen
- Kostenplan
- Zeitplan
Mögliche Methoden:
- Befragung
- Fragebogen (standardisiert)
- Interview (nicht standardisiert)
- Beobachtung: (meistens eher qualitativ)
- teilnehmend
- nicht-teilnehmend
- Experiment/Quasi-Experiment (wenn die Faktoren nur teilweise gegeben sind)
- kontrollierte Manipulation von Variablen
- möglichst viele Faktoren werden kontrolliert
3. Schritt: Theoretischer Bezugsrahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der theoretische Rahmen eines Forschungsprojekts stellt die inhaltliche Kernarbeit bei der Vorbereitung der empirischen Untersuchung dar und bildet den Rahmen für die Auswertung. In der Regel besteht der Hauptteil dieser Arbeit aus einer intensiven Literaturrecherche und -analyse.
Literaturrecherche:
- Kann Wochen oder Monate dauern
- kann auch schon mal eine eigene wissenschaftliche Leistung sein
Erste überlegungen bezüglich Forschungsdesign
welche anderen Theorien es zu diesem Thema, Bereich gibt
- Bezugnehmen auf andere Theorien
z. B. Thema „Schmerz“
- Arbeiten über Thema Schmerz hinzuziehen
- d. h. das Rad nicht neu erfinden, nur verbessern
- Aber auch: immer Pflege definieren anhand einer bestehenden Pflegetheorie oder einer selbstdefinierten
4. Schritt: Datenerhebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stichworte:
- Forschungsethik
- Voruntersuchungen
- ([[Pretest)
- (Expertenbefragung)
- Datenschutz
5. Schritt: Auswertung und Interpretation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Getrennt von der Auswertung ist die Interpretation zu sehen. Dies gilt insbesondere auch für die Darstellung der Ergebnisse, die immer zuerst vorhanden sein sollte, bevor diese Ergebnisse interpretiert, also gedeutet und Schlußfolgerungen daraus gezogen werden. Die Leserin eines Forschungsberichts muß die Möglichkeit haben, sich ihre eigenen Vorstellungen von den Ergebnissen machen zu können, um evt. zu anderen Schlußfolgerungen zu kommen.
6. Schritt: Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Forschungsprojekte unterliegen in der Regel einem gewissen Zwang zur Berichterstattung. Jeder Geldgeber fordert mindestens einen Endbericht, wenn nicht gar einen Zwischenbericht nach bestimmten Phasen oder Zeiten.
- Personen, die empirische Informationen lieferten
- Fachzeitschrift
- Pflegekongresse
- Buch schreiben
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rainer Schnell / Paul B. Hill / Elke Esser: Methoden der empirischen Sozialforschung, 6. Aufl., München / Wien 1999.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Methoden und Techniken der empirischen Sozialforschung: [1]