Hypoxie

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Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hypoxie ist der Fachausdruck für Sauerstoffunterversorgung im Gewebe als Folge einer Hypoxämie.

Mangelversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je länger die Mangelversorgung andauert, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Organschädigungen durch Zelluntergang. Hypoxische Hirnschäden können vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder andauernde neurologische Ausfälle (wie das apallische Syndrom) hervorrufen, zum Koma oder bis zum Tod führen.

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Insuffizienz der Lungen oder ein zu geringer Sauerstoffanteil in der Luft (z. B. in großen Höhen)
  • Der Atemweg ist blockiert oder es ist keine Atemluft vorhanden (Beinahe-Ersticken, -Ertrinken)
  • Das sauerstoffbindende Teil (Hämoglobin) der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist blockiert (z.B. durch Kohlenmonoxid-Vergiftung)
  • Anämie: Sauerstoff wird in nicht ausreichendem Maß transportiert, wenn zu wenig Erythrozyten vorhanden sind oder deren Hämoglobin-Gehalt zu niedrig ist.
  • Ischämie: Dabei ist die Durchblutung bestimmter Gewebe blockiert, wie beispielsweise beim Herzinfarkt.
  • Der vom Blut angelieferte Sauerstoff kann von den Gewebezellen nicht aufgenommen bzw. verarbeitet werden, wenn Zellgifte den Stoffwechsel (insbes. die Zellatmung) blockieren (z.B. bei Alkohol-, Barbiturat-, Cyanid-Vergiftung).

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Angst, Unruhe, Verwirrtheit
- blasse bis bläulich verfärbte Haut (Zyanose)
- Atemnot: Eine Hyperventilation kann ein Hinweis auf eine Überdosierung bzw. Vergiftung mit Acetylsalicylsäure oder anderen Säuren, Cyanid, Kohlenmonoxid oder Ethylenglykol sein (metabolische Azidose), während eine Atemdepression eher durch ein Übermaß an Alkohol, Barbituraten, Sedativa oder Opiaten ausgelöst wird.
- beschleunigter Puls, erhöhter Blutdruck, später Bradykardie und Hypotonie bis zum Herzstillstand

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Therapie ist abhängig von der jeweiligen Ursache. Meistens wird eine entsprechende Beatmungstherapie durchgeführt und der Kreislauf medikamentös stabilisiert. Bei einer Kohlenmonoxid-Vergiftung wird eine Beatmung mit 100%igem Sauerstoff und PEEP durchgeführt. Eine Anämie kann durch Transfusion von Erythrozyten behoben werden.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. Scholz, P. Sefrin, B. W. Böttiger, V. Dörges, V. Wenzel (Hrsg.): Notfallmedizin. 2. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-13-112782-2
  • Pschyrembel® Klinisches Wörterbuch. 261. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin 2007. ISBN 978-3-11-018534-8
  • S. Schewior-Popp, F. Sitzmann, L. Ullrich (Hrsg.): Thiemes Pflege. Das Lehrbuch für Pflegende in Ausbildung. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2009 ISBN 3-13-500011-4

Ergänzende Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]