Infektionskrankheit

Infektionskrankheiten gehen mit der Aufnahme eines Krankheitserregers mit anschließender Vermehrung und Verbreitung einher (Infektion). Dabei können die Infektionssymptome Überwärmung (Fieber), Rötung (z.B. Hautausschlag), Schwellung, Schmerz und Funktionsverlust auftreten, oftmals verbunden mit allgemeinem Schwächegefühl und Kreislaufproblemen. Es gibt aber ebenso Krankheitsverläufe, die unbemerkt (asymptomatisch) stattfinden. Das ist besonders problematisch, da der Erkrankte trotz fehlender Krankheitszeichen ansteckend sein kann.

Bei einem Krankenhausaufenthalt besteht ein gewisses Risiko, an einer Infektion zu erkranken (nosokomiale Infektion). Diesem Risiko kann durch verschiedene Hygienemaßnahmen begegnet werden. Allerdings besteht insbesondere bei abwehrgeschwächten oder unter Antibiotikatherapie stehenden Patienten auch die Gefahr einer endogen bedingten Infektion. Dabei wird der Patient nicht von anderen angesteckt, sondern Erreger seiner körpereigenen Keimflora gelangen über Eintrittspforten wie Beatmungszugang oder Operationswunde in den Organismus.

Einteilung

Infektionskrankheiten können je nach Art des Erregers (Bakterien, Metazoen, Pilze, Prionen, Protozoen oder Viren) unterschiedlich benannt und eingeteilt werden. Es gibt allerdings Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Pneumonie, die sich nicht einordnen lässt, denn sie kann viral oder durch Pilze ausgelöst worden sein und durch Hinzukommen von Bakterien verstärkt werden (Superinfektion). Desweiteren besteht für einige Infektionskrankheiten Meldepflicht im Sinne des Infektionsschutzgesetzes. Unterschieden werden können Infektionskrankheiten auch danach, ob sie impfpräventabel sind oder ob es keine entsprechende Schutzimpfung gibt.

Beispiele für bakteriell verursachte Erkrankungen

• Borreliose
• Campylobacter-Infektion

• Infektion mit Chlamydien
  • Ornithose

• durch Clostridien verursacht:
  • Botulismus
  • Gasbrand
  • Tetanus

• Cholera
• Diphtherie
• Gonorrhö
• Legionellose
• Listeriose
• Milzbrand
• Pseudomonas aeruginosa

• durch Rickettsien verursacht:
  • Fleckfieber
  • Q-Fieber

• Salmonellose
• Scharlach

• Yersinose

Beispiele für viral verursachte Erkrankungen

• HIV

• Influenza
• Masern
• Mononukleose
• Parotitis epidemica (Mumps)
• Poliomyelitis
• Röteln
• Erkältungskrankheiten wie Schnupfen

• Varizellen
  • Herpes zoster
  • Windpocken

• Virushepatitis

Andere

• Mykosen (Pilzinfektionen)
• durch Prionen verursacht: Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen (CJK, engl. Creutzfeldt Jakob Disease, CJD bzw. vCJD, dabei steht v für Variante der Krankheit, die bei Menschen aufgetreten ist).
• Protozoenerkrankungen wie Malaria, Toxoplasmose, Trichomoniasis
• Metazoeninfektionen (durch Würmer verursacht, z.B. Band-, Spul-und Fadenwürmer)

Siehe auch

• A-G
  • Ausscheider
  • Bakterium
  • Deutsches Grünes Kreuz e.V.
  • Desinfektion und alle damit zusammengesetzten Begriffe
  • Endemie
  • Epidemie
  • Epidemiologie
  • Grippe = Influenza

• H-K
  • Hygiene
  • Hygieneplan
  • Immunität
  • Impfung
  • Infektionspflege, Prinzipien der
  • Infektiosität
  • Inkubationszeit (Zeitspanne von Aufnahme der Krankheitserreger bis zu denersten Symptomen)
  • Robert Koch

• L-R
  • Mikroorganismus
  • MRSA
  • Mykose
  • Louis Pasteur
  • Protozoen
  • Quarantäne
  • Resistenz

• S-Z
  • Sanitation
  • Seuche = Epidemie bzw. Endemie
  • Sterilisation
  • Tropenkrankheiten
  • Übertragungsweg
  • Virulenz des Erregers
  • Virusinfektion
  • Zoonose

Weblinks

• Infektionskrankheiten A-Z, Robert-Koch-Institut
• Fokke Joel: Kampf gegen die Grippe. Schnelle Eingreiftruppe bei Viren-Alarm. In: Die Zeit 8.5.2009 - 18:47 Uhr (zu mögl. Infektionswegen und deren Aufdeckung durch das Robert-Koch-Institut, Berlin)