Kopfschmerz

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Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kopfschmerzen sind alle Schmerzempfindungen im oberen Bereich des Schädels, die nicht offensichtlich auf einer äußeren Verletzung oder einer lokalen Infektion der äußeren Kopfhautanteile beruhen.
  • Kopfschmerzen gehören neben den verschiedenen Rückenschmerzen zu den häufigsten Beeinträchtigungen: Etwa 4-5% der deutschen Bevölkerung leidet unter täglichen und ca. 70% leiden unter anfallsweisen oder häufig wiederkehrenden Kopfschmerzen.

Synonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cephalgie, Kephalgie, Kephalalgie, Kopfweh, Zephalgie, Cephalaea, engl: Headache.

Internationale Klassifikation der Kopfschmerzerkrankungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Klassifikation der Kopfschmerzerkrankungen der Internationalen Kopfschmerz Gesellschaft (International Headache Society, IHS) unterscheidet zwischen primären Kopfschmerzen wie zum Beispiel Migräne, Spannungskopfschmerz, Cluster-Kopfschmerz und sekundären Kopfschmerzen, die Folge einer anderen Erkrankung sind, zum Beispiel von Blutungen oder von Entzündungen im Gehirn oder am Schädel.
  • Der dritte Teil der Klassifikation definiert die kranialen Neuralgien (z.B. Trigeminusneuralgie), zentrale und primäre Gesichtsschmerzen und andere Kopfschmerzarten.[1]

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz ist eine bestimmte Form von Kopfschmerzen, die im weitesten Sinne durch Arzneimittel ausgelöst bzw. aufrechterhalten werden. Dabei können die Schmerzen sowohl durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, eine Überdosierung oder Entzug ausgelöst werden. Sehr häufig kommt es zu medikamenteninduziertem Kopfschmerz nach Beendigung einer langzeitigen Behandlung mit Analgetika. Einige Medikamente können auch Kopfschmerzen als Nebenwirkung haben. Medikamenteninduzierter Kopfschmerz gehört zur übergeordneten Gruppe der substanzinduzierten Kopfschmerzen.[2]

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Therapie ist in Abhängigkeit von der Genese konservativ, invasiv oder auch kombiniert konservativ und invasiv.
  • Häufig werden Kopfschmerzen medikamentös behandelt. Die Gabe von Schmerzmitteln ist jedoch nur bei starken Kopfschmerzen sinnvoll, da leichte bis mäßige Schmerzen auch mit sanfteren Verfahren effektiv behandelt werden können. Wärme-und Kälteanwendungen, Massagen und Heilpflanzen wie beispielsweise Pfefferminzöl sind Teil der gängigen Kopfschmerz-Therapie. Als vorbeugende Maßnahmen empfehlen Ärzte Ausdauersport und Entspannungsverfahren. [3]
  • Ein ursächliche Therapie gelingt nicht immer. Eine Kombination mit Psychotherapie ist in diesen Fällen (nicht selten) hilfreich.
  • Hilfreich ist auch die Führung einesw:Kopfschmerztagebuch.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Diener, Hans-Christoph: Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Herausgegeben von der Kommission „Leitlinien“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. (2008); ISBN 3-13-132414-7 Thieme Verlag
  • Jens Kuhn, Heiko Bewermeyer: Symptom Kopfschmerz - Entscheidungshilfen in der Akutsituation. (2008); ISBN 978-3-7945-2476-1 Schattauer Verlag Produktinfo
  • Matthias Keidel (Herausgeber): Kopfschmerz-Management in der Praxis. (2006) ISBN 3-13-134261-7
  • Volker Limmroth: Leitfaden Kopf- und Gesichtsschmerz. (2006) ISBN 3-7945-2319-9
  • Göbel Hartmut: Die Kopfschmerzen. Ursachen, Mechanismen, Diagnostik und Therapie. 2. bearb. Auflage, 2004.- Berlin: Springer 2003. Etwa 930 S. 300 Abb. (Wiss. Grundlagen)
  • Göbel Hartmut: Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne. 4. Aufl. 2004. XIV, 448 S. m. 99 Abb. Springer, Berlin. ISBN 3-540-40777-4 (Patienten-Ratgeber)
  • Göbel Hartmut: Schmerzmessung. ISBN 3-437-11436-0 Verlag: Fischer G, Stuttgart.
  • Hugger Alfons, Göbel Hartmut, Schilgen Markus (Hrsg.): Gesichts- und Kopfschmerzen aus interdisziplinärer Sicht. Evidenz zur Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Springer, Berlin. 2006. IX, 277 S. m. 28 Abb. ISBN 3-540-23052-1
  • Katrin Janhsen, Wolfgang Hoffmann: Pharmazeutische Betreuung von Kopfschmerzpatienten. Pharmazie in unserer Zeit 31(5), S. 480 - 485 (2002), ISSN 0048 – 3664
  • Leitlinie Kopfschmerzen der DGN
  • eher zu Schmerz - allgemein: Arbeitskreis Krankenpflege und medizinische Assistenzberufe in der Schmerztherapie: Schmerztherapeutisches Basiscurriculum für die Krankenpflegeausbildung. 1999. Deutscher Schmerzverlag, ISBN 3-9806595-1-8

Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Olesen J et al. for the International Headache Society: The International Classification of Headache Disorders. 2nd Edition. Cephalalgia. 2004; 24(Suppl 1): 1-160.
  2. http://flexikon.doccheck.com/de/Medikamenteninduzierter_Kopfschmerz?cide=dce102536
  3. Patientenratgeber von jameda, abgerufen am 12.06.2014
  4. Tassorelli C, Sances G, Allena M, Ghiotto N, Bendtsen L, Olesen J, Nappi G, Jensen R.: The usefulness and applicability of a basic headache diary before first consultation: results of a pilot study conducted in two centres. Cephalalgia. 2008 Oct; 28(10):1023-30. PMID 18624804 DOI.