Limbisches System
Das Limbische System ist ein Teil des Gehirns, unter- bzw. innerhalb der Großhirn-Rinde und um den Thalamus herum. Es ist u. a. für die Verarbeitung von Emotionen zuständig. Dem Limbischen System werden auch intellektuelle Leistungen zugesprochen und es ist auch an der Ausschüttung von Endorphinen beteiligt. "System" bedeutet dabei, dass es kein separates Organ ist, sondern die funktionellen Verbindungen oder die Leistungsfähigkeit eines Organteils werden separat (aber als Teil des Organs) betrachtet.
Der Begriff wurde 1878 von [Paul Broca] (ein bekannter Neurologe) eingeführt, der einen "Limbischen Lappen" definierte. Der Name "limbisch" leitet sich dabei vom lateinischen Limbus ("Saum") ab.
Das limbische System hat die Aufgabe einlaufende Informationen zu bewerten. So werden die Informationen sehr früh mit einem "emotionalen Beigeschmack, einem Stempel gut/ungenehm/etc." versehen. Es wird nach seinen wahrscheinlichen Konsequenzen bewertet, was wir tun. Die Erinnerung an vergleichbares Geschehen wird unbewusst damit verknüpft. Dort lernt und speichert das Gehirn, was Lust und was Unlust, Furcht und Angst erzeugt. Wenn etwas gut war, verknüpft das Gehirn diese Erfahrung mit der neuen Information und sorgt für einen Ausstoß von bestimmten Stoffen (Endorphinen), die für das Gefühl im Körper verantwortlich sind. Zum Beispiel fordert das "Furchtgedächtnis" den Körper, bestimmte Muskeln, auf zu zittern, Angstschweiß zu produzieren, die Haare aufzurichten. Diese Körperreaktionen werden wieder an die Großhirnrinde gemeldet und erst in diesem Moment empfinden wir die Furcht, die das Gehinr Sekundenbruchteile nach dem Vergleich mit Erinnerungen kurz vorher selbst ausgelöst hat.