Meningitis

Aus PflegeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entzündung der weichen Hirnhäute und des Rückenmarks.

Ätiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erreger ( bakteriell: Meningokokken, Pneumokokken, Haemophilus influenzae, E.coli, Staphylococcus aureus, Streptokokken; virusbedingt: Herpes-simplex-Virus, Enteroviren (Polioviren), Mumpsviren) werden über Tröpfcheninfektionen übertragen. Normalerweise lösen sie harmlose Infektionen der Atemwege aus. Bei Immungeschächten Personen können sie sich jedoch im Körper ausbreiten. Wird die Blut-Hirnschranke überschritten, kommt es zur Infektion. Außerdem kann es bei einer Mittelohrentzündung zu einer sog. Durchwanderungsmeningitis kommen (die Erreger wandern durch den Knochen nach oben).

Klinik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • akuter Beginn, Ausprägung der Symptome innerhalb von Stunden
  • Fieber
  • sehr starke Kopfschmerzen
  • Bewußtseinseintrübung (Somnolenz bis hin zur Bewußtlosigkeit)
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Lichtscheue
  • Meningismus (Nackensteifigkeit und Ophistotonus [Spasmen der Hals- und Rückenmuskeln])

Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anamnese, Klinik
  • Blutbild, BSG, CRP,
  • CCT (oft VOR LP,Abklärung Hirndruck)
  • Lumbalpunktion mit Liquor auf E+R
  • Blutkultur

Liquor-Befunde: extrem hohe Pleozytose (Zellvermehrung im Liquor), verminderte Glucose, Protein erhöht, Nachweis von Bakterien

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Isolation
  • Antibiose
  • Cortison
  • fiebersenkende Massnahmen
  • Zovirax iv
  • abgedunkelter Raum + Ruhe
  • Flüssigkeitzufuhr

Grundsätzlich: Diagnostik soll Therapie nicht aufhalten, im Zweifelsfall vor der Diagnostik mit der Therapie beginnen !

Pflege bei Meningitis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Engmaschige Kontrollen der Vitalzeichen Temperatur, Bewusstsein und Symptomverlauf (z. B. Kopfschmerzen, Nackensteife, Hirndruckzeichen)
  • regelm. GCS - & Pupillenkontrolle
  • Abdunkeln des Raumes und für Ruhe sorgen
  • Übernahme der kompletten Grundpflege (auf Lagerung besonders achten)
  • Durchführung aller notwendigen Prophylaxen (v.a. Dekubitus, Pneumonie u. Thrombose)
  • Ausreichend Flüssigkeitszufuhr (evtl. Ein/Ausfuhrbilanz)
  • Psychische Betreuung (Einsamkeit durch Isolation)
  • Pflege mit Schutzkleidung: Handschuhe, Mundschutz, Schutzkittel