Polytrauma
Polytrauma bedeutet Verletzungen mehrerer Körperregionen oder Organsysteme, wovon mindestens eine Verletzung oder Komplikation lebensbedrohlich ist.
Phasen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Klinische Polytraumaversorgung gliedert sich in 3 Phasen:
1. Reanimationsphase
2. Notoperationsphase
3. Stabilisierungsphase
1. Reanimationsphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dauer: Maximal 1 Stunde nach Klinikaufnahme !! / Schockraum
Ziel:
(a) Sicherung & Aufrechterhaltung der Organ- und Vitalfunktionen
- Intubation & Beatmung
- Volumensubstitution
- Monitoring
- u.U. CPR
- Anlage großlumiger Zugänge
- Anlage eines transurethralen Blasendauerkatheters / Bilanzierung, bei unklaren Beckenverletzungen
- Notfallabor (Hb, Erys, ‰-Gehalt etc.)
(b) Diagnostik von Akut lebendbedrohlichen Verletzungen
- körperliche Untersuchung
- Sono Abdomen (freie Flüssigkeit ?)
- Röntgen (Thorax, Becken)
- CCT bei bewusstlosen Patienten,
- CT bei V.a. Wirbelsäulenverletzungen
2. Notoperationsphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(a) Höchst dringliche OP-Indikation:
1. Dringlichkeitsstufe: Thoraxverletzungen
2. Dringlichkeitsstufe: Abdominalverletzungen
3. Dringlichkeitsstufe: ZNS / Schädelverletzungen
(b) Aufgeschoben dringlich:
- Verletzungen von Blase, Darm
- offene Frakturen
- etc.
Stabilisierungsphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Versorgung des Patienten in der Stabilisierungsphase findet auf einer operativen Intensivstatiopn (OPI) statt.
- Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen
- Fortführen der Volumensubstitution
- Fortführen der Beatmung
- Fortlaufende Laborkontrollen (Hb, HK, Entzündungszeichen, BGA, etc.)
- Vermeidung von Komplikationen (Sepsis, ARDS, SIRS, CARS, etc.)
- spätestens jetzt - Tetanus-Schutzimpfung !!
Prognose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Abhängig vom Verletzungsmuster
- Abhängig vom Alter des Patienten / Allgemeinzustand
- Abhängig von Vorerkrankungen
- Abhängig von Folgekomplikationen (Sepsis, etc.)