Röntgenbild
Röntgen (abgekürzt durch Rö) ist ein Vorgang in der Medizin, wobei der menschliche Körper mit sogenannten Röntgenstrahlen (auch X-Strahlen) "durchleuchtet" wird.
Prinzip des Röntgens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Röntgenstrahlung ist eine energiereiche elektromagnetische Strahlung. Als Strahlenquelle dient eine sog. Röntgenröhre.
- Die Röntgenröhre besteht aus einem luftverdünnten Glaskolben, in dem sich Kathode u. gegenüberliegende Anode befinden.
- Die Kathode wird erhitzt. Dadurch werden Elektronen freigesetzt.
- Zwischen Kathode u. Anode wird eine Spannung (zwischen 25 und 150 kV) angelegt. Aufgrund dieser Hochspannung werden die von der Kathode freigesetzten Elektronen zur Anode hin beschleunigt.
- Die freigesetzten Elektronen prallen auf die Anode auf. Dabei entsteht eine energiereiche elektrische Ladung, die Röntgenstrahlung.
- Zwischen Röntgenröhre und Röntgenfilm befindet sich der Patient, dessen Gewebe die Röntgenstrahlen in unterschiedlichem Ausmaß abschwächen. Der Strahlenanteil, der den Körper durchdrungen hat (also nicht absorbiert worden ist), wird auf einem Röntgenfilm sichtbar gemacht.
- Knochen haben z.B. die höchste Dichte und stellen sich auf dem Röntgenfilm weiß dar. Dagegen erscheint Luft mit der geringsten Dichte schwarz.
Gefahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Röntgenstrahlung durchdringen alle Gewebe des menschlichen Körpers und können zu Schädigungen führen, vor allem infolge Beeinträchtigung der Zellteilung.
- Verbrennungen verschiedenen Grades entstehen durch Strahleneinwirkung auf die Haut.
- Schädigung des Knochenmarks und der Keimzellen, dadurch Entstehung von Missbildungen, Unfruchtbarkeit oder Krebs.
- Die maximal erlaubte Dosis pro Jahr für beruflich exponierte Personen beträgt 5 Rem. Das entspricht 10 Thorax-Röntgenbildern.
- Darum ist Strahlenschutz wichtig für Patienten und Personal.
- Bei schwangeren Frauen: Röntgenstrahlen sind für das ungeborene Kind lebensgefährlich, daher sollten Aufnahmen nur dann durchgeführt werden, wenn sie überlebenswichtig sind. Frauen im gebärfähigen Alter sollten vor einer Röntgenuntersuchung einen Schwangerschaftstest durchführen, wenn sie nicht ausschließen können, dass sie schwanger sind.
Nutzung der Röntgenstrahlung zu Therapiezwecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In geeigneter Form werden die Strahlen zur Behandlung bösartiger Geschwülste eingesetzt. Die Wirkung ist abhängig von der Dosierung. Bei wiederholter Bestrahlung addiert sich die Wirkung im Körper.
Im Garten der Asklepios Klinik St. Georg, früher Allgemeines Krankenhaus St. Georg, in Hamburg, befindet sich deshalb das ab 1936 mehrfach erweiterte so genannte "Ehrenmal der Radiologie"; ein Denkmal an die weltweiten Opfer unter den ersten Anwendern der Röntgenstrahlung.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gelinsky, Paul:Die Deutung des Röntgenbildes. Eine Einführung in die Röntgendiagnostik. Frieling Verlag. Berlin: 2005 ([1])