Sozialfragebogen

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Um die soziale Situation (abgk: SoS) zu erfassen, kann der Sozialfragebogen benutzt werden. Soziales Dasein ist ein wesentliches Merkmal menschlicher Existenz. In Medizin und Pflege wird das leider zu häufig vernachlässigt. Die Erfassung von Defiziten im sozialen Erleben oder den objektiven Einschränkungen ist Teil jeder Pflegeanamnese. Die Bundesärztekammer hat zuletzt für die Sterbebegleitung auf die Erfassung und Behandlung dieser Fragen als ärztliche Aufgabe hingewiesen.

Der Multimorbidität und den oft sehr komplexen Krankheitsbildern älterer Patienten, den Alterssyndromen steht immer wieder die Forderung nach einem möglichst einfachen, wenig zeitaufwendigen diagnostischen Verfahren gegenüber, damit dieses auch in der allgemeinen Arztpraxis bei möglichst vielen Personen durchgeführt werden kann und die Patienten nicht zu sehr belastet werden.

Vereinsamung oder Altersarmut seien als Beispiele für gravierende Einschränkungen im Alter genannt, die nicht zwangsläufig vorhanden sind, wenn aber - dann wirken sie sich auf das gesamte Verhalten und Erleben der alten Person aus. In der Pflege ist die Aufgabe zur Beratung von kranken Personen unumstritten. Diese Beratung setzt aber erst einmal die Kenntnis von einem Zustand voraus, der Prävention bzw. Sekundärprävention oder eigenes Tätigwerden (nach der Beratung) sinnvoll erscheinen läßt.

Im geriatrischen Assessment wird in einem ersten Schritt (Screening) gefragt (mittels Fragebogen) ob Einschränkungen z. B. beim Sehen oder der Ernährung, beim emotionalen Befinden, der sozialen Unterstützung oder gewohnten Aktivitäten auftreten.

Sind Problembereiche vorhanden, sollte ein umfassenderes Basis-Assessment als zweiter Schritt folgen. Auch hierfür ist der Zeitaufwand gut überschaubar - ca. 45-60 Min.

In diese Testreihe gehört der Sozialfragebogen. Seine Aussagen können zwar allein betrachtet werden, gewinnen aber vor dem Hintergrund der unklaren Genese von Alterssyndromen ein anderes diagnostische Gewicht, wenn alle Test berücksichtigt werden können.

Er überprüft: soziale Kontakte, Aktivitäten und Unterstützung; Wohnsituation; wirtschaftl. Verhältnisse

Das Ergebnis gibt Hinweise auf: sozialen oder finanziellen Unterstützungs- / Regelungsbedarf

Zeitaufwand: ca. 15 Min.

Materialien: Formular, (die Fragen werden als offene Fragen gestellt und evtl. erklärt)

Auswertung:

Testgüte: gute Sensitivität, Spezifität und Reliabilität (Nikolaus, Z Gerontol 27:40ff)

Genaue Anweisungen und ein Muster findet sich bei AGAST (1997) im Anhang - siehe Literatur.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arbeitsgruppe Geriatrisches Assessment (AGAST, 1997): Geriatrisches Basisassessment. Red.: M Bach u. a. - 2., aktualisierte Aufl - München, MMV(Schriftenreihe Geriatrie-Praxis). ISBN 3-8208-1309-8. S. 36 - 37.