Hodens
Die Hoden (Testis; Syn.: Testes, Testikel, Didymus, Orchis) sind die männlichen Keimdrüsen.
Anatomie
Das paarige angelegte, eier- oder pflaumenförmige Organ hat einen Durchmesser von ca. 5 cm und ein Gewicht von etwa 20 g. Die Hoden hängen am so genannten Samenstrang, einem Bündel aus Muskeln, Blutgefäßen, Nerven und Samenleiter frei beweglich im Hodensack. Sie produzieren Spermien (etwa 2,500 Stück pro Sekunde) und Testosteron.
Testosteron ist das männliche Sexualhormon. Es ist für die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale wie z.B. die männliche Stimmlage, den Bartwuchs, die Achsel- ,Kopf- und Schambehaarung sowie die Muskelverteilung und den Knochenbau verantwortlich. Testosteron reguliert auch die Samenproduktion.
Die Spermien (Samen) reifen in etwa 250 Kammern (Hodenläppchen), in die jeder Hoden unterteilt ist. Die Hodenläppchen entstehen durch ein Knäuel von Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi), in denen die Spermien gebildet werden, bestehend aus Keimzellen und Sertoli-Stützzellen. In diesem Netz aus kleinen Kanälchen (Rete testis) reifen die Spermien ca. 80-90 Tage heran. Insgesamt haben die Kanälchen eines Hodens eine Länge von fast 200 m.
Männliche Samenzellen sind während der Reifephase sehr temperaturempfindlich, weshalb sie in kühle Regionen ausgelagert werden: Im Hodensack ist die Temperatur etwa zwei bis zweieinhalb Grad niedriger als im Bauchraum.