Dementia Care Mapping

Aus PflegeWiki
Version vom 24. Januar 2022, 10:30 Uhr von Elvis.pula.nursit-institute.de (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Das auf die Theorie des Sozialpsychologen Tom Kitwood zurückgehende Konzept '''Dementia Care Mapping''' (DCM) wird in der Altenpflege verwendet, um …“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das auf die Theorie des Sozialpsychologen Tom Kitwood zurückgehende Konzept Dementia Care Mapping (DCM) wird in der Altenpflege verwendet, um Pflegequalität zu messen. Es basiert auf dem personenzentrierten Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen.


Was verbirgt sich hinter dem "Dementia Care Mapping"?

Das Dementia Care Mapping (DCM) ist ein Beobachtungsverfahren, das speziell für Menschen mit Demenz entwickelt wurde, bei denen Zufriedenheitsbefragungen nicht oder nur bedingt möglich sind. Mit Hilfe des DCMs ist es möglich, die Perspektive und das Wohlbefinden dieser Klienten einzuschätzen. So kann mit dem DCM gemessen werden, inwiefern sich bestimmte Maßnahmen - wie zum Beispiel die Arbeit mit Tieren, Musik oder kochen - auf die Klienten auswirken, ob sie ihnen gut tun oder eher kontraproduktiv sind. Gleichzeitig kann das DCM auch dann eingesetzt werden, wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ein bestimmter Klient mehr und mehr abbaut, sich in sich zurückzieht oder vielleicht unter starken Aggressionen leidet. Die Ergebnisse der Beobachtungen können dabei helfen, die Gründe für das veränderte Verhalten herauszufinden und die Pflege, Förderung und Begleitung für diesen Menschen verbessern.


Zufriedenheitsbefragungen bei Menschen mit Demenz sind meist - je nach Krankheitsgrad - nicht möglich. Es gilt deshalb, verbale wie nonverbale Signale vor dem Hintergrund der persönlichen Biografie zu deuten, um den Menschen ein erfülltes und zufriedenes Leben zu ermöglichen. Diese Signale werden mit dem DCM objektiv gedeutet und kodiert, um Aussagen über das relative (Un)wohlbefinden der Klienten treffen zu können. Gleichzeitig geben die Ergebnisse an, wie hoch insgesamt das relative Wohlbefinden in einer Einrichtung ist und dienen somit der Qualitätsmessung. Die Beobachtungsregeln des DCM-Verfahrens sind durchgehend darauf ausgerichtet, den Pflegeprozess im Detail zu beobachten, ihn werteorientiert abzubilden und Wege zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen mit Demenz erkennbar werden zu lassen.


Das DCM wurde in England an der Universität Bradford von Tom Kitwood und Mitarbeitern entwickelt. Die Grundlage des DCM ist die Werteorientierung der "personenzentrierten Pflege" oder "Positiven Personenarbeit" nach Tom Kitwood. Der deutsche "Importeur" des urheberrechtlich geschützten DCMs ist Christian Müller-Hergl, Theologe, Altenpfleger und Dozent am Meinwerk-Institut. Informationen über die Ausbildung zum "DCM-Mapper", Austauschforen und Literaturhinweise finden Sie auf der vom Meinwerk-Institut betriebenen Internetseite www.dcm-deutschland.de.

Mittlerweile wird das DCM im Rahmen des vom Bundesgesundheitsministerium geförderten und vom KDA koordinierten DCM-Projektes erprobt und eingesetzt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


  • nicht damit gemeint ist: Mind map (Gedankenskizze)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anthea Innes: Die Dementia Care Mapping Methode (DCM). Erfahrungen mit dem Instrument zu Kitwoods personenzentriertem Ansatz. Huber, Bern, 2004. 160 Seiten. ISBN 3-456-84040-3. (Rezension hier bei socialnet.de)
  • Arbeitsbuch - Bradford Dementia Group (7. Aufl. 1997): Demenzpflege evaluieren. Die DCM Methode. Übersetzung: Christian Müller-Hergl. Bradford: University of Bradford. Jede/r Teilnehmer/in des DCM-Basiskursus erhält dieses Mapping-Arbeitsbuch. Es enthält Hintergrundinformationen zum DCM und die ausführlich kommentierten Verhaltenskategorien nebst Kategorisierungserklärungen und -hinweisen. Das DCM-Handbuch ist nicht käuflich erwerbbar.
  • Kitwood, Tom (2000): Demenz. Der personenzentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen. Bern: Verlag Hans Huber (Basiswerk. Das Standardwerk zur personenzentrierten Pflege wurde von Christian Müller-Hergl, dem deutschen "Importeur" des DCM-Verfahrens übersetzt. Es bildet die theoretische Grundlage der Pflegetheorie nach Kitwood und für das DCM.)
  • Müller-Hergl, Christian (1998): Demenz und Remenz: Positive Personenarbeit und Dementia Care Mapping. In: Geriatrie Praxis 6/98, S. 18-23
  • Müller-Hergl, Christian (1998): Positive Personenarbeit. In: Altenpflege 6/98, S. 35-37
  • Müller-Hergl, Christian (1999): Oft trügt der Schein. Fühlen sich Demenzkranke tatsächlich wohl? Ermitteln Sie es mit dem DCM-Verfahren. In: Heim + Pflege 3/99, S. 98-103
  • Müller-Hergl, Christian (2000): Demenz zwischen Angst und Wohlbefinden: Positive Personenarbeit und das Verfahren des Dementia Care Mapping. In: Demenz und Pflege. Tackenberg, Peter; Abt-Zegelin, Angelika (Hrsg.). Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag GmbH, S. 248-262

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://www.zfp.tertianum.ch/seminare/beschreibungen/lg/dcm http://www.brad.ac.uk/health/dementia/DementiaCareMapping/