Hypothermie
Von Hypothermie spricht man, wenn sich die Körpertemperatur in einem Bereich unter 36° Celsius befindet. Das Gegenteil hierzu ist Hyperthermie.
Man unterscheidet verschiedene Abstufungen:
- leichte Hypothermie: = bis 32° Celsius
- mäßige Hypothermie: = bis 29° Celsius
- tiefe Hypothermie: = bis 20° Celsius
Bei einer Temperatur von unter 30° Celsius schwindet das Bewußtsein
Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine Untertemperatur kann entstehen:
- Unterkühlung
- Pathologisch: Erfrierungen
- Physiologisch: Hypothermie bei Operationen
- Stoffwechselreduzierung
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- Schlaf- und Ruhezustand
- Schädeltraumen (Gehirnverletzungen)
- Vergiftungen (Intoxikationen)
- Tumoren im Gehirn
- Narkose
Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erste Anzeichen einer Hypothermie sind:
- Blässe bis hin zur Zyanose
- Patient friert
- Bradykardie
- Bradypnoe
Milde Hypothermie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unter milder/leichter Hypothermie versteht man das Herabsenken der Körpertemperatur auf 32° - 34°C innerhalb von 2 - 4 Std. für 12 - 24 Std.
Kontraindikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zeitintervall des Reanimationsbeginns und Herz-Kreislaufstillstands über 15 Minuten
- fortgeschrittene maligne Grunderkrankung
- persistierender Schockzustand / kardiopulmonale Instabilität
- Schwangerschaft
- Koma anderer Genese
- Körpertemperatur unter 30° C bei der Aufnahme
Methodik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Entkleiden bei der Aufnahme
- Anlage von arterieller Zugang, Zentraler Venenkatheter, Blasenkatheter mit Temperatursonde
- Analgosedierung mit z. B. Propofol und Sufentanyl
- Relaxierung mit Pankuronium gegen Kältezittern (0,1 mg / kg Körpergewicht alle 2 Std.)
- Kühlelemente auf Stamm und Oberschenkel und / oder Kühldecke, Kühlraum, besonders geeignet: nichtinvasives Kühlsystem oder intravasales Kühlsystem
- Labor alle 2 Std.: Kalium, Glucose, Laktat und Phosphat
- hypotherme Zieltemperatur für 12-24h halten.
- besonders wichtig: langsame kontrollierte Wiedererwärmung mit maximal 0,25 Grad Celsius pro Stunde
Nebenwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bei Rückführung in die Normothermie treten neben Hyperglykämien, die mit Insulinsubstitution therapiert werden sollten, schwere Hyperkaliämien auf, welche je nach Schweregrad mehr oder weniger massiver therapeutischer Behandlung bedürfen.
Kein Auftreten von lokalen Kälteschäden, Herzrhythmusstörungen, Gerinnungsstörungen oder Infektionen bei therapeutischer Verwendung von milder Hypothermie!
siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Milde Hypothermie nach Reanimation: [1]
Hinweis: Alle Artikel dieser Kategorie basieren auf Texten, die aus der [[2]] PflegeWiki.de übernommen wurden. Eine Liste der ursprünglichen Autoren befinden sich auf den Versionsseiten der jeweiligen Artikel dort. |