Kohlenhydrate
Eine langfristig ausreichende Ernährung wird dem Körper und seinen Organen durch einen Mindestbedarf an Eiweiß, Kohlenhydraten, Mineralstoffen, Fettsäuren, Vitaminen und ausreichend Wasser gewährleistet. Kohlenhydrate sollten 50-60% der gesamten Energiezufuhr ausmachen, wobei der Mindestbedarf des Gesamtenergiebedarfs durch 10% Kohlenhydrate in der Nahrung normalerweise gedeckt wird.
Aufgaben und Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kohlenhydrate werden im Organismus als Glykogen gespeichert. Sie umfassen die:
- Monosaccharide (Einfachzucker)
- Oligosaccharide (Mehrfachzucker)
- Disaccharide (Zweifachzucker)
- Polysaccharide (Vielfachzucker)
Alleine das Gehirn benötigt täglich ca 120 g Zucker.
Kohlenhydrate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kohlenhydrate sind Polyhydroxycarbonyl-Verbindungen mit der Summenformel Cx(H2O)n. Neben Monosacchariden, Disacchariden, Oligo- und Polysacchariden rechnet man auch alle Substanzen dazu, die zu den Zuckern chemisch in naher Beziehung stehen (z.B. Aminozucker, Zuckeralkohole). Der Bedarf an Kohlenhydraten ist von den Lebensumständen abhängig und sollte mindestens 100 bis 200 g/Tag betragen. Für eine normale Ernährung werden 350 - 400 g täglich empfohlen. Den größten Teil der Kohlenhydrate nimmt der Mensch in Form von pflanzlicher Stärke auf, die bei der Verdauung zu Glucose ab- gebaut und als solche resorbiert wird. (Hauptquelle Getreide und Kartof- feln). Zu den für den Menschen unverwertbaren pflanzlichen Polysacchariden gehören Cellulose und Hemicellulosen (Zellwand bei Pflanzen), die jedoch als Ballaststoffe von Bedeutung sind, da sie die Darmperistaltik anregen. Kohlenhydrate werden als Glykogen in Muskeln und Leber gespei- chert. Der Gesamtvorrat an Glykogen beträgt aber nur 300 - 400 g, so daß bei Hunger die Kohlenhydratspeicher schnell erschöpft sind. Sind diese Speicher jedoch voll, wird der Überschuss in Form von Fett/Glykogen im Fettgewebe gespeichert. Benötigt der Körper nun wieder vermehrt Energie, wird das dortige Fett von der Leber wieder von Glykogen in Glukose umgewandelt werden. Bei ungenügen- der Kohlenhydratzufuhr werden im Körper vermehrt Fette abgbaut, wobei Ketonkörper auftreten, die eine Ketoazidose hervorrufen können. Außerdem wird in der Leber die Neubildung von Glucose durch Eiweißabbau in Gang gesetzt. Kohlenhydratfreie Diät ist daher nicht zu empfehlen.
Glukose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Glukose (Traubenzucker) ist das wichtigste Monosaccharid. Glucose ist Ausgangsstoff für körpereigene Stoffe (Ribose, Desoxyribose, Glykoproteine, Mucopolysaccharide...) und Energielieferant.(Das Gehirn deckt seinen Energiebedarf fast ausschließlich durch Glucose). Über Glykolyse und den Citronensäurezyklus wird Glucose zu CO2 und Wasser abgebaut, wobei wiederum Energie freigesetzt wird.
Saccharose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saccharose (Rohrzucker) ist ein Disaccharid aus D-Glucose und D-Fructose. Der Saccharose-Verbrauch liegt in den Industrieländern viel zu hoch (100g pro Kopf und Tag, = 15-20% des Gesamtnährstoffbedarfs). Mit dem hohen Zuckerkonsum sind Zunahme von Karies, Diabetes mellitus, Übergewicht und Arteriosklerose korreliert. Wesentlich vernünftiger wäre es, den Kohlenhydratbedarf durch hochpolymere Kohlenhydrate wie Stärke zu decken, da dann der Körper nicht plötzlich mit Glucose überschwemmt wird und der Blutzuckerspiegel relativ langsam steigt.
Laktose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laktose (Milchzucker) ist ein Disaccharid aus Glucose und Galaktose. Die- ses mengenmäßig wichtigste Kohlenhydrat der Milch nimmt der Säugling als einziges Kohlenhydrat zu sich. Es ist für die Entstehung und Aufrecht- erhaltung einer geeigneten Darmflora und die Calcium-Resorption wichtig.
Verdauung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Mund
- Magen
- Duodenum
- Im Duodenum laufen durch die Papilla vateri die Gallen- und Pankreassekrete zusammen. Beide enthalten Enzyme, die zur endgültigen Spaltung der Kohlenhydrate notwendig sind.
- Weitere Stoffe, wie Glukosidase aus der Darmschleimhaut, und Amylasen fördern die Zersetzung. Hieraus entsteht nun Maltose und Isomaltose (Disaccharide). Diese wiederum werden nun durch Maltase und Isomaltase (Monosaccharide; Enzyme der Dünndarmschleimhaut) gespalten.
- Daraus resultiert Glucose
- Über die Zotten und Mikrovilli im Duodenum wird Glucose resorbiert und über die Pfortader in die Leber abtransportiert
- Die Leber als Depot
- Die Leber ist das größte Depot für Glucose. Bei Diäten oder zu geringer Aufnahme oder zu hohem Verbrauch gibt die Leber von ihrem ca 1kg schwerem Vorrat Glucose ab.
- Die Leber gibt Glucose in die Blutbahn weiter, nun wird es als Blutzucker bezeichnet. Blutzucker ist der Energieträger aller Stoffwechselvorgänge.
- Die Zersetzung der Kohlenhydrate ist nun beendet, die restlichen Stoffe werden im Dickdarm eingedickt und über das Rektum ausgeschieden.