Palliativstation

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Eine Palliativstation ist eine Versorgungseinheit in einem Krankenhaus, auf der Patienten palliativ behandelt und gepflegt werden, deren Lebenszeit auf wenige Monate oder Wochen begrenzt ist.

Eine der schwierigsten Tätigkeiten in der Pflege ist die Begleitung und Pflege todkranker und sterbender Menschen. Inzwischen wurde für diese Patienten ein spezielles Konzept entwickelt: die Palliative Care. Eines der Teilgebiete von Palliative Care ist die Palliativpflege, die auf einer Palliativstation praktisch umgesetzt wird.

Die erste Palliativstation in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Palliativstation in Deutschland wurde 1983 mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe in der chirurgischen Abteilung der Kölner Universitätsklinik eröffnet. Sie verfügte zunächst über fünf Betten. 1992 wurde die Station in ein neues Gebäude auf dem Klinikgelände verlegt: das Dr. Mildred Scheel Haus, inzwischen ein Zentrum für Palliativmedizin. Die Bettenzahl konnte dadurch auf 15 erhöht werden.[1] Neben der Palliativstation ist hier auch der Ambulante Palliativdienst (APD) und die Dr. Mildred Scheel Akademie für Forschung und Bildung untergebracht. Seit Dezember 2004 befindet sich hier die eigenständige Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin.[2]

Die Palliativstation als spezielle Einrichtung im Krankenhaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Palliativstationen bieten ein komplexes Betreuungsangebot vorwiegend für Krebskranke in der Endphase ihrer Erkrankung. Sie sind Stationen in Krankenhäusern, die sich der Palliativmedizin (Linderung der Beschwerden, keine kurative Medizin) und der Palliativpflege unter interdisziplinären Aspekten ganzheitlich widmen. Die Mitbetreuung der Angehörigen, auch über den Tod hinaus, gehört zum Konzept einer Palliativstation. Diagnostische und therapeutische Interventionen erfolgen grundsätzlich in gegenseitigem Einvernehmen zwischen Patient und den Behandlern (Ärzte, Gesundheits- und Krankenpflegepersonal mit der Fortbildung Palliative Care oder mit der Fachweiterbildung in Palliativ- und Hospizpflege, Physiotherapeuten, Psychologen, Seelsorgern und Sozialarbeitern).

Die Einbindung dieser Station in ein Krankenhaus sichert dem Patienten die Teilhabe an allen modernen medizinischen Möglichkeiten, soweit diese vom Patienten gewünscht und vom Arzt als notwendig, sinnvoll und therapeutisch wertvoll klassifiziert werden. Innerhalb palliativer Therapie kann auch die Zusammenarbeit mit einem Intensivmediziner (Intensivpflege) beispielsweise innerhalb der Therapie von Atemnotzuständen nötig sein. Unnötige Schmerzen, angstbesetzte Atemnot oder quälende Übelkeit sollen vermieden oder gelindert werden.

Es geht um die Verbesserung der Lebensqualität, Symptomkontrolle und um ein Sterben in Würde. Jetzt stehen die Wünsche, Ziele und das Befinden des Patienten im Vordergrund der Behandlung. Daher unterscheiden sich schon die Räumlichkeiten einer Palliativstation häufig von anderen Bettenstationen: Sie sind wohnlicher gestaltet und bieten unter anderem Rückzugsräume auch für Angehörige. Ähnlich wie in vielen stationären Hospizen ist oft ein kleiner Bereich reserviert, wo einem auf der Station Verstorbenen gedacht werden kann.

Aufenthaltsdauer und Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Aufenthalt auf einer Palliativstation ist zeitlich begrenzt. In der Regel werden bis zu vier Wochen von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert, es fällt für den Patienten nur die üblichen Zuzahlung für vollstationäre Behandlung im Krankenhaus an. Angestrebtes Ziel ist immer die Verlegung zurück nach Hause oder in eine pflegerische Einrichtung (Pflegeheim, Stationäres Hospiz).

Viele Palliativstationen erbitten Spenden, um den Ausbau und die Erhaltung der besonderen Ausstattung finanzieren zu können, da dafür keine Mittel aus dem Budget der Klinik zur Verfügung stehen.

Palliativ-Konsiliardienst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Sonderform der Palliativstation ist der so genannte Palliativ-Konsiliardienst, den es bereits vereinzelt in Krankenhäusern und Kliniken gibt. Dabei handelt es sich nicht um eine Station im klassischen Sinne. Vielmehr geht es dem Palliativ-Konsiliardienst darum, den Bedarf des Patienten an palliativer Versorgung zu ermitteln und entsprechend darauf einzugehen. So besteht der Palliativ-Konsiliardienst in manchen Zentren stations- und disziplinübergreifend aus Berufsgruppen der Medizin, Pflege, Sozialarbeit, Seelsorge und Physiotherapie.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Petra Thorbrietz: Leben bis zum Schluss. ZS Verlag Zabert Sandmann GmbH, 2007

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stationäres Hospiz
Fortbildung Palliative Care
Fachweiterbildung Palliativ- und Hospizpflege

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]