Intensivpflege

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Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ohne eine umfassende Intensivmedizin und Intensivpflege wären die heute durchgeführten großen Operationen und Therapieverfahren (individuellen Narkoseverfahren, extrakorporale Zirkulation) nicht möglich.

Fachspezifische Intensivstationen sind den jeweiligen Fachgebieten zugeordnet und werden von diesen eigenverantwortlich betrieben. Die Arbeit der Ärzte und Pflegekräfte richtet sich vordringlich auf die Überwachung, den Erhalt und, wenn nötig, um den Ersatz der vitalen Funktionen der Patienten (Herz, Kreislauf, Atmung, Ausscheidung, Körpertemperatur und Neurologie).

Intensivmedizinische Zentren: Neben fachspezifischen Intensivstationen werden Intensivpflege und Intensivmedizin, im Zuge der Kosteneffizienz (Kosteneffizienz in der Intensivpflege) und Gewinnmaximierung, zunehmend innerhalb großer "intensivmedizinischer Zentren" realisiert. Diese Zentren decken den gesamten Bedarf eines Hauses durch eine interdisziplinären Aufgabenstellung ab. In diesem System sind 52 Betten ICU und 48 Betten IMC keine Seltenheit. Das größte Problem dieser "Mammuteinheiten" ist die Unübersichtlichkeit und ungeheure Vielfalt, die zwingend als Teamwork der einzelnen Fachdisziplinen realisiert werden muss - in der Praxis ist das nicht problemlos. Denn: an der Therapie von Intensivpatienten sind viele Berufsgruppen und Fachdisziplinen beteiligt. Das erfordert eine besonders gute Kommunikation und Zusammenarbeit, die heute durch veränderte Rahmenbedingungen und Ressourcenknappheit hohen Anforderungen unterliegt. Lesen sie hier weiter: Teamwork in der Intensivmedizin

Die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege hat den DGF-Fachkrankenpflegestandard vorgelegt und damit die Weichen für die Zukunft gestellt.

Der erste Bachelor-Studiengang zum „Intensive Care Practitioner“ ist die bundesweit erste Qualifizierungsmaßnahme für Intensivpflegepersonal auf akademischem Niveau.

Intensivpflegekräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

sind psychisch und physisch extremen Anstrengungen ausgesetzt: Der extreme Arbeitsdruck ist die Folge der multifunktionalen Teamarbeit bei genereller Einbindung der Intensivpflegenden in Diagnostik und Therapie. In Zeiten der Kosteneffizienz und Gewinnmaximierung wurden, auch in der Intensivpflege, Planstellen gestrichen und gleichzeitig die Aufgaben der Intensivpflegekräfte in der Therapie erweitert.

Fachpflegekräfte für Intensivpflege und Anästhesie haben neben der dreijährigen Ausbildung als Gesundheits- und KrankenpflegerIn (früher Krankenschwester/Krankenpfleger) eine anspruchsvolle Weiterbildung zur "Fachgesundheits-und KrankenpflegerIn für Anästhesie- und Intensivpflege", die weitere zwei Jahre berufsbegleitend erfolgt. Neben der fachlichen Motivation, hoher Belastungsfähigkeit und einiger Berufserfahrung, ist die Fähigkeit zur Teamarbeit eine unbedingte Voraussetzung für diese Weiterbildung.

Innerhalb der Teamarbeit braucht die Intensivpflege nicht nur Fachpflegekräfte für Anästhesie- und Intensivpflege,sondern auch Gesundheits- und Krankenpfleger/innen und staatlich geprüfte Pflegeassistenten /innen.

Im Ausland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Studienzeit einer spanischen Intensivpflegekraft beträgt fünf Jahre (4 Jahre Pflegestudium + Weiterbildung zur "Fachgesundheits-und KrankenpflegerIn für Anästhesie- und Intensivpflege). Wenn man das Pflegestudium mit dem postgradualen Masterstudium der Intensivpflege summiert, beträgt die Gesamtstundenzahl 6.900h, die sich auf 4.800h Theorie und 2.100h Praxis verteilen mit insgesamt 300 Credit Points. In Absprache mit den behandelnden Ärzten erstellen die angehenden Fachkrankenpfleger für die Intensivpflege die notwendigen Behandlungsschritte, um intensivpflegerischen Patienten die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen. Lehrplan der medizinischen Fakultät Barcelona

Personalschlüssel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maßstab für die Besetzung einer Intensivstation ist immer der aktuelle Pflegebedarf, er wird auf der Grundlage der Leistungserfassung ermittelt.

"Die DGF fordert eine Mindestquote von fachweitergebildetem Personal für deutsche Intensivstationen zur Gewährleistung der Patientensicherheit. Aufgabenallokation und Neuverteilung der Verantwortlichkeiten vom ärztlichen in den pflegerischen Bereich sind gesetzgeberisch zu regeln. Vorbehaltsaufgaben für Fachkrankenpflegende sind verbindlich festzuschreiben um eine Versorgung von kritisch erkrankten Patienten in Krankenhäusern ökonomisch sinnvoll und zukunftsfähig sicherzustellen" (Quelle:DGF : Berliner Erklärung, April 2007).

In privatwirtschaftlich geführten Kliniken werden die Intensivmedizin und Intensivpflege innerhalb der Bereiche Intensivstation (ICU) und Intermediate Care (IMC) realisiert. Auch hier ist der aktuelle Pflegebedarf die Orientierung für die Personalstärke/ Besetzung einer Station, sie wird flexibler (tagesaktuell) gehandhabt. Grundlage für diese Verfahrensweise ist das Flusssystem in Therapie und Pflege.

Arbeitsaufgaben in der Intensivpflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Intensivplatz 2.jpg

sind: Pflege, Überwachung und Behandlung von Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen, bzw.potentiell lebensbedrohlichen Erkrankungen durch:

  • Lückenlose Überwachung und Beobachtung der Patienten
  • Sichere Bereitstellung und Bedienung der Medizintechnik
  • Assistenz bei Diagnostik, Therapie und Reanimation (die Reanimationsmaßnahmen müssen selbständig begonnen werden!)
  • Ermittlung der Pflegedefizite und des daraus resultierenden Pflegebedarfs
  • Planung und Auswertung des Pflegeprozesses
  • Fachlich korrekte Durchführung pflegerischer Maßnahmen
  • Integration medizinischer Maßnahmen in die Lebenswelt des Patienten:
- Entwöhnung vom Respirator (Beatmungsgerät)
Datei:Servo I.jpg
- Planung und Durchführung spezieller Lagerungstherapien
- Durchführung von Nierenersatzverfahren (Dialyse, Hämofiltration)
- Bedienung technischer Überwachungsgeräte (Monitoring)
- Steuerung der Analgosedierung und Schmerztherapie
- Durchführung und Überwachung der Ernährungstherapie und Flüssigkeitsbilanzierung
- Einhaltung und Sicherung hygienischer Mindeststandards
- Blutentnahmen und Injektionen
- Realisierung und Überwachung der Infusionstherapie
Datei:Infusomaten.jpg
- Führung der kontinuierlichen intensivierten Insulintherapie bei Diabetikern
- Ermittlung von Laborparametern auf Station (Laborautomaten)
  • Verbesserung der Lebensqualität durch pflegerische Interventionen bei chronischen Verläufen
  • Grundlage der Arbeit sollen die Ethische Regeln der Intensivpflegenden (Ethik - Kodex) sein.
  • Tolerenzkriterien der Frühmobilisation: [1]

Die Situation des Patienten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine nötige intensivmedizinische Behandlung und Pflege, ist seitens der Patienten mit den Gefühlen der Abhängigkeit, Angst (nicht selten auch mit Todesangst) verbunden. Der fehlende Tag-Nachtrhythmus, die Geräusche, das stetige Kommen und Gehen und die hohe Anspannung der Betreuer, sind für die Patienten spürbar. Zur guten Intensivpflege gehört daher auch das Bestreben, dem Patienten in diesem Umfeld das Gefühl zu geben, dass nicht die Geräte, sondern der Patient selbst im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht.

Die räumliche Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

einer Intensivstation wird von der baulichen Substanz (Alter) des Gebäudes, der Größe des Krankenhauses und seinem Profil bestimmt. Zur Grundausrüstung gehören:

  • Zentraler Arbeitsplatz mit Sicht auf die Patienten (Patient) und die Überwachungsgeräte(Überwachung).
  • Einbettzimmer für die Versorgung Schwesrtkranker und Sterbender. Mit Schleuse als Isolierungsmöglichkeit für infektiöse(Infektion) Patienten.
  • Spezialbetten für nötige Lagerungsverfahren: Erstrangig ist das Vorhalten von Intensivpflegebetten, Low-Flow-Betten, Air-Fluidised- Betten, Respicare, Pulmonaire, Rotorest und andere, die auch von den Firmen leihweise zur Verfügung gestellt werden.
  • Besucherzugang, Personal-Aufenthaltsraum, Personal-Duschen, Toiletten und Entsorgungsräume, Geräteräume, Besucherzimmer, Abschiedsraum

Interne Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



en:intensive care

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