Spritzenpumpe

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Bei einer Spritzenpumpe (auch syringe pump, Injectomat, Perfusor) handelt es sich um ein Gerät, das die kontinuierliche und gleichmäßige parenterale Abgabe eines Arzneimittels in den Körperkreislauf ermöglicht.

Anwendung und Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine auf das Gerät abgestimmte Spritze wird mit der entsprechenden Lösung befüllt (20-60 ml) und in den Apparat nach Herstelleranweisung eingespannt. Nachdem die Abgabeoptionen (z.B. ml/h) eingegeben wurden und die entlüftete Leitung an den entsprechenden Zugang des Patienten (Port, subcutane Verweilkanüle, ZVK) angeschlossen wurde, kann die Spritzenpumpe gestartet werden. Das Gerät drückt nun den Stempel der Spritze innerhalb der eingegebenen (oder berechneten) Zeit bis zum Anschlag. Manche Geräte verfügen über eine Computersteuerung, die alle vorgenommenen Änderungen (z.B. Bolusgaben) speichert.

Im Gegensatz zu Infusionspumpen geben Spritzenpumpen keinen Alarm bei eventuellen Luftblasen in der Leitung, sondern nur bei Druck (z.B. durch Abknicken der Leitung, bei einem nicht geöffneten "Hahn" oder wenn die Spritze leer ist.).

Die Pumpe wird elektrisch mit einem Motor betrieben. Die stromabhängigen Geräte verfügen über einen Akku, der z.B. einen Patiententransport oder Toilettengang erlaubt, ohne dass die Medikamentenzufuhr unterbrochen werden muss.

Einsatzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine oder mehrere Spritzenpumpen kommen häufig zum Einsatz bei der Narkose, in der Intensivmedizin und Schmerztherapie. In der Palliativmedizin werden auf diese Art zumeist Analgetika verabreicht (z.B. Morphin in Kombination mit Haldol), aber auch für die palliative Sedierung wird eine Spritzenpumpe benötigt.
Bei einem Herzinfarkt oder einer Lungenembolie wird meistens eine kontinuierliche Heparingabe zur Hemmung der Blutgerinnung mittels Spritzenpumpe durchgeführt, auch ein entgleister Diabetes mellitus kann eine Indikation für den Einsatz einer Insulin-Pumpe sein.

Anwendungsvoraussetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Medizinproduktegesetz ist eine Spritzenpumpe ein aktives Medizinprodukt der Anlage 1. Daraus ergeben sich bestimmte Pflichten für den Betreiber und den Anwender, beispielsweise die Ersteinweisung in die Gerätebedienung durch den Hersteller und der Nachweis der Instandhaltung.

Die Effektivität von Spritzenpumpen bei Höhenänderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine im Jahr 2001 von Kern et al. im British Journal of Anaesthesia veröffentlichte Untersuchung hat die Auswirkungen der Höhenänderungen von Spritzenpumpen auf das applizierte Volumen dargestellt. Die Problematik entsteht häufig während des Umlagerns auf dem Patiententransport: Der häufig unbedachte Umgang mit via Spritzenpumpe applizierten vasoaktiven Substanzen kann zu deutlichen Änderungen der verabreichten Dosis und somit zu hämodynamischen Entgleisungen führen.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]