Intensivstationen

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Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Intensivstation (engl. intensive care unit (ICU) oder critical care unit (CCU)) ist eine Station im Krankenhaus, in der lebensbedrohlich erkrankte PatientInnen eine enge Überwachung (Monitoring) und eine intensivpflegerische Versorgung erhalten, die über das normale Maß einer medizinischen und pflegerischen Betreuung weit hinaus gehen. Zu einer Intensivstation gehören hochtechnisierte Geräte und Ausrüstungen; das Personal hat meist zusätzliche Qualifikationen (Intensivpflegeausbildung) zur adäquaten Ausübung der Intensivpflege absolviert.

Patientenzimmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Intensivplatz 2.jpg

Die Größe der Krankenzimmer ist verschiedenen Aspekten untergeordnet: Immer werden Einbettzimmer für infektiöse und sterbende Patienten gebraucht, ebenso für Patienten mit hohem apparativem Therapieaufwand.

Ansonsten ist die Zimmergröße variabel. In großen Klinikneubauten findet man größere Säle mit Sichttrennung durch Vorhänge oder auch Vier- bis Sechsbettzimmer.

Mehrbettzimmer sind organisatorisch günstiger, da mindestens zwei Pflegekräfte pro Zimmer, sich untereinander helfen können. Der Patient ist nie alleine (Pausen können so geplant werden) und die nötigen Lagerungen werden komplikationslos durchführbar. Es ist allerdings sehr darauf zu achten, dass ansprechbare Patienten so früh wie möglich aus diesem "besonderen Ambiente" verlegt werden müssen.

Personalbedarf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benötigt werden: Fachpflegekräfte für Anästhesie- und Intensivpflege, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen und staatlich geprüfte Pflegeassistenten /innen. So könnte ein Mehrbettzimmer (ab vier Betten) mit einer Fachpflegekraft, einer Pflegekraft und einer Hilfspflegekraft in der Früh- und Spätschicht besetzt sein. Im Nachtdienst kann auf die Pflegeassistenz pro Zimmer verzichtet werden.

Der Einsatz von Stationssekretärinnen (Unterstellung bei der Stationsleitung) und Hilfskräften für die Ver- und Entsorgungsprozesse, Transportbegleitungen und Zuarbeiten für die „Zimmerbesatzung“ ist äußert sinnvoll.

Der DGF-Fachkrankenpflegestandard beschreibt die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf der Intensivstation.

Der Personalschlüssel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maßstab für die Besetzung einer interdisziplinären Intensivstation (nicht Intermediate Care) ist immer der aktuelle Pflegebedarf. In der Regel rechnet man für Intensivstationen mit Beatmungsplätzen und Dialyseplätzen in Abhängigkeit von der Patientenbelegung nach der Formel: Anzahl der belegten Betten X 2,8 (30 X 2,8 = 84 Vollzeitkräfte / 24 h). Im Dreischichtsystem sind das 28 Pflegekräfte (30 belegte Betten) pro Schicht minus einer Schichtleitung, und einer Stelle „Außendienst“, die auf die Krankenzimmer, entsprechend dem aktuellen Pflegebedarf pro Zimmer, verteilt werden können. Je größer die Station ist umso größer ist die Variabilität. Werden auf der ICU auch IMC Patienten versorgt wird für diese der Schlüssel 1:4 (eine Pflegekraft für vier Patienten) in Anrechnung gebracht. Die beste Lösung ist allerdings ICU und IMC Stationen getrennt zu betreiben. Siehe auch:Leistungserfassung

Patienten und Angehörige auf der ITS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patienten empfinden die nötige Betriebsamkeit, die häufigen Alarmtöne und die fehlende Privatsphäre in Abhängigkeit von ihrem Wachzustand (Somnolenz oder Sedierung) unterschiedlich. Das Empfinden wird auch von der Größe des Patientenzimmers (Mehrbettzimmer bis zu sechs Patienten) geprägt: dann sind Fehlinterpretationen des Erlebten nicht selten. Deren Folgen können Unruhezustände sein. Nicht selten sind Schmerzen das aktuellste postoperative Problem.

Unter dem Aspekt der Kosteneffizienz, innerhalb einer dringend erforderlichen Maximalversorgung und während der Versorgung von Notfällen, muss auch im Mehrbettzimmer auf eine Geschlechtertrennung verzichtet werden. Für wache Patienten ist dieser Umstand nicht unproblematisch und sollte daher nur die Ausnahme sein.

Die Vermischung von konservativen und operativen Patienten auf einer Intensivstation ist erfahrungsgemäß genauso ungünstig, wie die „fürsorgliche Unterbringung“ von (nur) Überwachungspatienten im Ambiente der Intensivstation. Eine Intermediate Care Station wäre in diesen Fällen die richtige Lösung im Sinne einer hohen Kundenorientierung.

Die Angehörigen haben oft Fragen, die sie aber nur selten stellen. Das Hauptproblem: Warum sehen Intensiv-Patienten so komisch aus und weshalb reagieren sie so eigenartig?, wird ihnen hier beantwortet: [1]

Der sterbende Intensivpatient

Behandlung ist zuallererst auf Heilung ausgerichtet und orientiert sich auf Intensivstationen nicht selten an dem technisch Machbaren. Der Sterbeprozess wird als Abbruch eines Daseins, als Komplikation, oder als Zwischenfall erlebt.

Sterben und Tod gehörten zur Arbeit auf einer Intensivstation. Oft bleiben an dieser Stelle nur noch die Möglichkeiten Leiden zu lindern und das Sterben menschenwürdig zu gestalten. Hier ist dann auch die Zusammenarbeit mit den Palliativmedizinern und den Seelsorgern gefragt. Nur so ist es möglich den Patienten in ihrer existentiellen Lebenssituation zur Seite stehen und Hilfe für die Angehörigen auch über den Tod hinaus anzubieten.

Hier interne Links: Sterbephasen nach Kübler Ross, Palliativmedizin,

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abbildungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Organprotektive Intensivtherapie: [2]
  • Intensivstation Information für Angehörige: [3]
  • Postoperative Intensivtherapie: [4]