Gastroenteritis

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Als Gastroenteritis (griechisch gastron = Magen, enteron = 'kleiner' Darm, -itis = Entzündung) wird eine Entzündung von Magen und (Dünn-)Darm bezeichnet. Sie wird durch eine Schädigung der Schleimhäute hervorgerufen. Diese Schäden werden häufig durch Keime oder deren Toxine ausgelöst (infektiöse Gastroenteritis), aber auch durch Medikamente, Gifte, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder radioaktive Bestrahlung.

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Appetitlosigkeit, Übelkeit und Abgeschlagenheit können erste Anzeichen einer Gastroenteritis sein. Später kommen meist Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfall hinzu. Fieber kann ein Zeichen für eine Infektion sein. Da im frühen Stadium meistens noch keine sichere Diagnostik der tatsächlichen Ursache erfolgen kann, müssen vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen sofort Hygienemaßnahmen im Sinne des Infektionsschutzes getroffen werden. Bei Kontakt mit dem Norovirus ist eine Verbreitung allerdings kaum zu vermeiden, da schon eine geringe Erregermenge zur Ansteckung ausreicht und schon nach kürzester Zeit sämtliche Prophylaxe-Maßnahmen nicht mehr greifen.

Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinweise zur Krankheitsursache können schon durch die Anamnese erfasst werden, z.B. Kontakt zu erkrankten Personen, Tieren, Einahme bestimmter Medikamente, Strahlentherapie. Die Diagnose einer Infektion wird mit der mikrobiologischen Untersuchung von Magen-Darm-Sekret oder Stuhl gesichert oder ausgeschlossen. Da diese Untersuchungen einige Zeit in Anspruch nehmen, müssen bei Verdacht auf Infektion sämtliche Hygienemaßnahmen in gleicher Art erfolgen wie bei gesicherter Diagnose.

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ursächliche Therapie ist abhängig von der Diagnose. Eine nichtinfektiöse Gastroenteritis heilt durch die schnelle Regenerationsfähigkeit der Schleimhaut oft ohne Intervention aus, wenn die auslösende Therapie abgesetzt wird bzw. auf das verursachende Medikament oder Nahrungsmittel verzichtet wird. Zur Sanierung der Darmschleimhaut können unterstützende Präparate (Probiotika) eingesetzt werden.

Eine symptomatische Behandlung besteht in erster Linie auf Ersatz des Flüssigkeitsverlustes durch Erbrechen und Durchfall: Stetiges Trinken leicht gesüßter Getränke oder elektrolythaltiger Lösungen; bei anhaltendem Erbrechen ist Infusionstherapie angezeigt.

Medikamente, die das Erbrechen oder den Durchfall stoppen, sollten zunächst nur eingesetzt werden, wenn die Beschwerden nicht durch eine Infektion verursacht wurden. Da Erreger mittels Erbrechen und Durchfall herausgeschwemmt werden, ist eine Unterdrückung dieses körpereigenen Abwehrmechanismus durch Wirkstoffe wie Loperamid oder Opium nicht sinnvoll.

Pflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flüssigkeitsverluste werden in Hinblick auf Häufigkeit, Menge und Zusammensetzung festgestellt und dokumentiert, bei Auffälligkeiten wird das ausgeschiedene Sekret bzw. der Stuhl zur Inspektion an einem geeigneten und sicheren Ort mit Kennzeichnung aufbewahrt. Insbesondere bei Blutbeimengungen muss ein sofort ein Arzt informiert werden. Bei Verdacht auf Infektion muss eine mögliche Ausbreitung vermieden werden, dazu sind eventuell Isolierungsmaßnahmen notwendig.

Die Ernährung und Flüssigkeitszufuhr wird angepasst, eventuell ist eine Nahrungskarenz und das Verabreichen von Infusionen notwendig. Durch hohen Flüssigkeitsverlust ist der Patient oft geschwächt und neigt zu Kreislaufproblemen, die zu erhöhter Sturzgefahr führen. Daher werden Maßnahmen zur Selbstversorgung auch im Hinblick auf Sturzprophylaxe unterstützt oder ganz übernommen.

Nach Erbrechen sollte möglichst bald Mundpflege unterstützt oder durchgeführt werden, zumindest das Ausspülen des Mundes mit Wasser.

Häufige Stuhlgänge strapazieren die Analregion. Eine sorgfältige Reinigung und Hautpflege (z.B. mit panthenol-haltiger Salbe) verhindern oder lindern das schmerzhafte Wundwerden. Aus hygienischen Gründen sollten auch Schutzhosen oder -Vorlagen verwendet werden; außerdem geben sie dem Träger mehr Sicherheit, gerade wenn er sehr geschwächt ist und zum Erreichen der Toilette Begleitung benötigt.


Meldepflicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Infektionsschutzgesetz besteht Meldepflicht schon bei Verdacht auf Infektion mit bestimmten Erregern und wenn die Lebensmittel-Verarbeitung betroffen ist. Siehe hierzu auch Magen-Darm-Infektion#Meldepflicht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heuwinkel-Otter u.a: Menschen pflegen. Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2009. ISBN 978-3-540-79320-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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